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Geheimnis am Weihnachtsabend
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Beschreibung:
»Eine Amateurdetektivin, die Miss Marple Konkurrenz macht … ein Lektüregenuss!« Guardian
Weihnachten steht vor der Tür, und Amateurdetektivin Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen ins beschauliche Oxfordshire. Doch die lockere Stimmung der Gäste kippt, als an Heiligabend der Anwalt des Dorfes tot aufgefunden wird. Zunächst vermutet niemand einen Mord, doch eine alte Spuklegende entfacht den Spürsinn der patenten Ermittlerin.
Beatrice Adela Bradley, die sich in London einen Namen als Amateurdetektivin gemacht hat, beschließt, ihrer Heimatstadt über die Weihnachtsfeiertage den Rücken zu kehren und lässt sich kurzerhand aufs Land kutschieren. Im hügeligen Oxfordshire lebt ihr Neffe Carey Lestrange, der über Weihnachten mehrere Gäste in seinem Gutshaus versammelt hat. Die Stimmung unter den Besuchern der Farm ist entspannt, doch eine lokale Spuklegende sorgt für Aufregung. Vor allem, weil ein mysteriöser Brief dazu verlockt, dem kopflosen Geist um Mitternacht im benachbarten Städtchen aufzulauern. Das kaputte Auto von Mrs Bradley macht dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. Doch dann wird der Anwalt des Dorfes, der ebenfalls ein Schreiben des mysteriösen Briefeschreibers erhalten hat, tot am Fluss aufgefunden. Und Mrs. Bradley ist nicht die Einzige, die einen Mord wittert …






















Ein alter Krimi
Eigentlich ist Weihnachten das Fest des Friedens, der Freude und Besinnlichkeit. Hier gibt es gleich einen Toten. Mrs. Bradley besucht über Weihnachten ihren Neffen. Sie ist eine ungewöhnliche Person. Sarkastisch und humorvoll, freundlich, liebt ihre Angehörigen kann aber verbal sehr gut austeilen und nicht nur das. Sie ist gerne eine Privatdetektivin ohne Auftrag zwar aber wenn was passiert, ermittelt sie.
Es ist ein alter Krimi, ein bisschen Agathe Christie, etwas von Inspektor Barnaby, auf alle Fälle viel ländliches England zwischen den Kriegen.. In den Büchern ist es immer eine besondere Zeit.
Es ist nicht unbedingt Cosy Crime sondern eher ein richtiger Krimi mit viel Erklärungen zu den Lebensumständen und Gepflogenheiten der damaligen Zeit. Das sorgt für spannende Verwirrung.
Nach dem man sich an den Schreibstil gewöhnt hat, ist es leichter den Spuren zu folgen Aufmerksam gelesen fallen hier und dort kleine Ungereimtheiten auf. Sie werden dann in irgendeiner Art und Weise von Mrs. Bradley kommentiert so das es auch im Gedächtnis haften bleibt.
Aus einer alten Spukgeschichte entsteht ein moderner Mord. Dazu die Mischung aus Traditionen und Moderne. Landwirtschaft und überhebliches Verhalten. Angestellte und Dienstherren. Die Charaktere sind sehr subtil und typisch englisch gezeichnet. Am liebsten wäre ich mit durch den Schnee gestiefelt und am Ende unter Maibaum getanzt.
Ein Krimi Klassiker
Klappentext:
Weihnachten steht vor der Tür, und Amateurdetektivin Mrs. Bradley
folgt der Einladung ihres Neffen ins beschauliche Oxfordshire.
Doch die lockere Stimmung der Gäste kippt, als an Heiligabend
der Anwalt des Dorfes tot aufgefunden wird.
Zunächst vermutet niemand einen Mord,
doch eine alte Spuklegende entfacht den Spürsinn der patenten Ermittlerin.
Der Einstieg fiel mir nicht so leicht. Es gibt eine große Anzahl
von Charakteren, die vorgestellt werden.
Nach und nach bekommt der Leser aber den richtigen Durchblick.
Die Zusammenhänge werden klarer.
Kann sich das alles so gut vorstellen und so richtig eintauchen
in die Geschichte.
Die Charaktere werden alle sehr detailliert beschrieben.
Überhaupt wird das ganze Umfeld durchleuchtet, damit man das Handeln
des Mörders und das warum besser verstehen kann.
Miss Marple lässt grüßen.
Auch der englische Humor kommt nicht zu kurz.
Die recht altmodische Art der Ermittlung ist nicht von Nachteil.
Im Gegenteil, es ist erfrischend, wenn mal auf altmodische Weise
ermittelt wird.
Ein guter, solider Kriminalroman und vor allem eine kriminalistische Zeitreise.
Der Schreibstil ist für mich typisch englisch und hat den von mir so geliebten
schwarzen Humor.
Der Fall selber ist unblutig und man kann sehr gut mitraten.
Mit einem Spannungsbogen, der bis zum Schluss erhalten bleibt.
Eine Amateurdetektivin, die Miss Marple Konkurrenz macht.
Leider nicht so liebenswert wie Mrs. Marple und auch zu wenig weihnachtlich
„Geheimnis am Weihnachtsabend“ von Gladys Mitchell ist ein typisch britischer Kriminalroman aus den 30er Jahren.
Klappentext:
Weihnachten steht vor der Tür, und Amateurdetektivin Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen ins beschauliche Oxfordshire. Doch die lockere Stimmung der Gäste kippt, als an Heiligabend der Anwalt des Dorfes tot aufgefunden wird. Zunächst vermutet niemand einen Mord, doch eine alte Spuklegende entfacht den Spürsinn der patenten Ermittlerin.
Bewertung von The Guardian: „Eine Amateurdetektivin, die Miss Marple Konkurrenz macht – ein Lesegenuss!“
Die Ausführung des Buches ist äußerst ansprechend, fühlt sich durch den Leineneinband haptisch wunderbar an. Das Cover wirkt vielversprechend nach Weihnachtsfeeling, gruseliger Spannung und eben very british. Und wenn man wie ich ein Miss Marple-Fan ist, dann geht man mit viel Vorfreude an das Buch heran.
Nun, wenn man weiß, dass die Autorin eine Zeitgenossin von Agatha Christie und Dorothy L. Sayers war – sie lebte von 1901 bis 1983 -, dann erwartet man auch, dass Schreibstil und Sprache der Zeitepoche angepasst sind. Sie schreibt allerdings etwas epischer als A.Christie. Ihr Erzählstil ist dialogreich, manchmal etwas langatmig, verliert sich in Nebensächlichkeiten. Die britische Atmosphäre ist deutlich zu spüren, ebenso das Lokalkolorit und eine gewisse britische Exzentrik. Was die beschriebenen Örtlichkeiten, Entfernungen und Wegstrecken anbelangt, hätte ich eine Landkarte oder Skizze sehr geschätzt.
Das 1936 erschienene Buch gliedert sich in drei Abschnitte, in deren Mittelpunkt jeweils die Mordopfer bzw. letztlich der Mörder steht. Die Kapitel sind auch von angenehmer Länge und mit originellen Überschriften versehen, deren Bedeutung man im Übrigen erst im Laufe der Lektüre erkennt bzw. wenn man anhand des Originaltitels „Dead Men’s Morris“ assoziiert, dass Morris Dancing im Buch eine Bedeutung hat, ein britischer Volks- bzw. Formationstanz. Die Kapitelüberschriften sind an Figuren und Schrittkombinationen angelehnt. Ich würde auch empfehlen, sich ein Video mit diesem Tanz anzusehen. Man kann sich dann die entsprechenden Szenen besser vorstellen.
Dieser Roman liest sich keinesfalls so angenehm und entspannend wie ein Agatha-Christie-Krimi. Gladys Mitchell verfasste über 60 Krimis mit Mrs. Bradley als Protagonistin. Das vorliegende Buch ist der siebente Band. Es ist anzunehmen, dass Lesern, die die Vorgängerbände kennen, der Personenkreis vertraut ist. Für einen Quereinsteiger gestaltet sich aufgrund der vielen Personen und der unklaren Beziehungen zueinander der Einstieg schwierig. Eine Namensliste wäre da sehr hilfreich gewesen.
Der Spannungsbogen lag für mich persönlich sehr flach. Wie bei jedem klassischen Whodunit-Krimi treibt einen als Leser natürlich die Frage nach dem Mörder voran. Die Handlung ist sehr komplex und verwirrend, beinhaltet anfangs eine Menge Andeutungen, die nur bei sehr aufmerksamem Lesen im Gedächtnis bleiben. Zudem wird immer wieder Nebensächliches erzählt, wodurch Längen entstehen. Mrs. Bradleys Ermittlungen sind kaum nachvollziehbar. Sie forscht, sucht, klappert die Orte im Umkreis ab und befragt alle involvierten Personen mehrmals. Sie erörtert ihre Theorien zwar mit anderen, dennoch behält sie maßgebliche Gedanken, Vermutungen und Rückschlüsse für sich. Man erfährt auch nicht, wie sie auf manche Fakten kommt. All die vielen Varianten des Tathergangs bzw. des Motivs verwirrten mich eher als sie mir beim Miträtseln halfen. Diese Verwirrtaktik kann spannungsfördernd sein, mir war es zu viel des Guten. Selbst wenn man einräumt, dass zur damaligen Zeit die Polizeiarbeit etwas laxer vor sich ging, noch dazu am Land, so fand ich es unrealistisch, dass man Mrs. Bradley monatelang beim Ermitteln freie Hand lässt und den Hauptverdächtigen nur aufgrund ihrer Intervention nicht verhaftet.
Ein ganz wesentlicher Faktor dafür, dass mich das Buch nicht gepackt hat, war, dass ich mit keinem der Hauptakteure richtig warm wurde. Vor allem fühlte ich mich von der Protagonistin eher abgestoßen als angesprochen. Sie wird hexengleich, schwarzhaarig und mit gelben klauenartigen Fingern beschrieben, lacht meckernd, grinst teuflisch und ihre Mimik wird mit Krokodilen, Echsen oder Schlangen verglichen. Wäre interessant, warum die Autorin ihre Protagonistin so wenig liebenswert dargestellt hat, denn die Frau zeichnet sich durch scharfen Verstand, Kombinationsgabe und Spürsinn aus. Zudem verfügt sie für eine ältere Frau über erstaunliche Fitness und Beweglichkeit und beherrscht einige zirkusreife Selbstverteidigungstechniken. Es nervt auch ihre Marotte, alle Menschen, egal ob jung oder alt, verwandt oder fremd, mit „Kind“ anzusprechen. Die übrigen agierenden Personen blieben für mich bis auf wenige markante Eigenschaften eher blass und strukturarm.
Ein zwar nicht gravierender, aber dennoch etwas enttäuschender Nebeneffekt war, dass ich eine zwar cosy-spannende, aber doch anheimelnde Kriminalgeschichte mit weihnachtlichem Flair erwartet hatte. Der Weihnachtsbezug besteht allerdings lediglich in der Tatsache, dass am Weihnachtsabend ein Mord passiert. Zudem zieht sich die Mordermittlung bis Pfingsten hin. Für die deutsche Ausgabe wurde somit ein etwas irreführender Titel gewählt – der Originaltitel „Dead Men‘s Morris“ enthält nichts Weihnachtliches.
Fazit: Es ist keine Lektüre für zwischendurch, sondern erfordert wegen all der Verstrickungen und der vielen Personen Konzentration. Am besten liest man diesen Roman in Ruhe und besser nicht häppchenweise. Man darf sich vom Cover nicht täuschen lassen. Es ist weder weihnachtlich noch ähnelt Mrs. Bradley vom Sympathiewert einer Miss Marple. Aber es ist ein klassischer unblutiger Kriminalroman mit viel britischem Flair. Er hat nur nicht ganz meinen Geschmack getroffen.