Wolfgang Schimmels Kurzgeschichten spielen oftmals an »verlorenen« Orten und Plätzen, die besser gemieden werden: düstere Baustellen mit Gefahrenpotential, einsam verstrahlte Atommeilerstätten, dystopisch finstere Weihnachtsmärkte, verlassene Bahnhöfe. Einsame Menschen mit besonderen Gewohnheiten und einem skurrilen Gefühlsleben füllen desolate Leerstände mit windungsreichen Gedankengängen.

Er stolperte weiter bis an die hintere Waggontür. Dann wurde er starr. Denn die Tür vor ihm war verschlossen. Mit der Kraft aus beiden Händen rüttelte er an ihrem Griff, heftig, lange und zwecklos. Bis am Ende alle Bewegung von ihm abfiel. Langsam zog er die Arme zurück und sank zu Boden. Im gleichen Augenblick begannen die Bremsen unter ihm ein dröhnendes Inferno, das leiser wurde und endlich verstummte. aus: Endstation - Destinazione finale