Cover von: Das Gesicht meines Mörders
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Das Gesicht meines Mörders

Psychothriller
Buch
Taschenbuch, 416 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3499272733

ISBN-13: 

9783499272738

Auflage: 

1 (16.12.2016)

Preis: 

9,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 538.560
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499272733

Beschreibung von Bücher.de: 

Raffiniert und mitreißend erzählt die Autorin das Schicksal ihrer Heldin, die aufgrund einer Amnesie jede Gewissheit über sich und ihr Leben verloren hat.

Als Clara aus dem Koma erwacht, ist ihr bisheriges Leben wie ausgelöscht. Sie erinnert sich weder ihren eigenen Namen noch an ihren Ehemann, den Schriftsteller Roland Winter. Auch nicht an den Einbrecher, der sie niedergeschlagen hat. Freunde scheint sie keine zu haben - Roland ist ihre einzige Verbindung zur Vergangenheit. Mit seiner Hilfe wagt Clara einen Neuanfang. Bis jemand versucht sie umzubringen. Sie begreift, dass sie sich erinnern muss, um zu zu überleben. Schritt für Schritt rekonstruiert Clara ihr Leben und stößt auf eine geheimnisvolle Frau, mit der sie am Tag des Unglücks verabredet war. Und die seither spurlos verschwunden ist.

Psychologische Spannung - intelligent, fesselnd, großartig geschrieben!

Kriminetz-Rezensionen

Wo bleibt die Erinnerung?

Clara Winter wird bei einem Einbruch in ihr Haus niedergeschlagen. Als sie aus dem Koma erwacht, sind ihre persönlichen Erinnerungen weg. Clara kann sich weder an ihren Namen, ihre Kindheit noch an ihren Ehemann erinnern. Liebevoll kümmert sich ihr Mann Roland um sie. Der Schriftsteller nimmt sie mit in sein Häuschen auf einer kleinen Insel in der Nähe von Berlin.

Als erneut ein Anschlag auf Clara ausgeübt wird, begreift die junge Frau, dass sie sich erinnern muss. Roland scheint ihr da keine große Hilfe zu sein. Nach und nach rekonstruiert Clara ihr Leben und kommt der Wahrheit langsam näher. Je mehr sie sich erinnern kann, desto größer wird die Gefahr, in der sie sich befindet.

Der Schreibstil lässt sich flüssig und leicht lesen und die Geschichte ist durchgehend spannend aufgebaut. Allerdings bekommt der aufmerksame Leser schon am Anfang einen Tipp, der sich im Laufe der Geschichte bestätigt.

Der Leser fühlt sich schnell mit der Protagonistin Clara verbunden und fiebert mit ihr mit. Die Vorstellung, sich an nichts zu erinnern, ist ziemlich erschreckend und niemand möchte dies erleben. Die Empathie wird durch die Erzählperspektive in der Ich-Form verstärkt, außerdem gibt es keinen Perspektivenwechsel. Beim Lesen weiß man also genauso viel wie Clara und macht sich seine eigenen Gedanken zu den Geschehnissen. Bei der Suche nach ihrer Identität bekommt Clara Hilfe von ihrer Nachbarin Kathy und dem Polizisten Jan Colbe. Freunde hat sie nicht, die ihr helfen könnten. Die zentralen zwei Fragen für die Protagonistin und den Leser sind: „Wer hat es auf ihr Leben abgesehen?“ und „Was sind die Gründe?“.

Nach vielen Spekulationen über diese Fragen, werden diese von der Autorin Sophie Kendrick am Ende schlüssig und teilweise überraschend geklärt.

Wer das Buch in der Buchhandlung sieht, nimmt es schon wegen der ansprechenden Optik in die Hand. Auf dem hauptsächlich schwarzen Cover ist mittig eine goldene Dornenranke. Über und unter dieser steht in weiß der Titel „Gesicht meines Mörders“. Das besondere an dem Cover ist der 3D-Effekt: Um die Ranke sind jede Menge Wassertropfen, die glänzend und dicker gestaltet sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das Buch ist ein Hingucker mit einer spannenden Geschichte, die an der einen oder anderen Stelle etwas durchschaubar ist.

Take my hand, take my whole life, too

Clara erwacht aus dem Koma und erinnert sich an rein gar nichts. Nur an ihren Traum, dass der Wassermann sie holen will. Aber weder an ihren eigenen Namen noch an irgendetwas aus ihrem Leben kann sie sich erinnern. Der Mann, der sich als Roland Winter vorstellt, behauptet ihr Mann zu sein, aber selbst daran erinnert sie sich nicht. Sie googelt sich, sie googelt ihn – und er ist tatsächlich ein Schriftsteller. Doch all ihre Nachforschungen führen sie nur zu noch größeren Rätseln. Wer ist Isabell? Wieso hat sie nie mit ihrer Nachbarin gesprochen? Warum hält Roland sie so abgeschottet fern von allem, das ihre Erinnerung zurückbringen könnte? Was weiß Jan Colbe, der Polizist, der sie immer so seltsam ansieht? Wieso will sie jemand töten? Claras Suche nach Antworten bringt sie in große Gefahr …

Sophie Kendrick hat englische Literatur studiert und unter anderem als Ghostwriterin geschrieben. „Das Gesicht meines Mörders“ ist ihr erster eigener Roman. Dieser Psychothriller fängt ganz harmlos an – falls man das so sagen kann, wenn eine Frau ohne jede Erinnerung erwacht. Alle Schritte und Gedanken von Clara sind logisch und in sich stimmig. Nur einmal habe ich mich gefragt, warum sie handelte, wie sie es tat (was für sie nicht sehr weiterführend war). Doch war dieser Moment nichts, das in einer solchen Extremsituation undenkbar wäre. Also auch hier kein echter Fehler, kein Abzug in der Spannung oder Stimmigkeit.

Als mir dann eine gewisse Idee kam, standen mir schon die Haare zu Berge und als die Idee auch noch bestätigt wurde, wollte sich Schnappatmung einstellen. Doch Sophie Kendrick hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt, indem sie genau hier noch einmal eine Wendung einbaute, die schlicht alles auf Links drehte. Und dennoch ist alles nachvollziehbar und in sich schlüssig. Das muss ihr erst einmal jemand nachmachen!

Die Charaktere überzeugen in ihrer Entwicklung und ihrem Handeln. Man hat keine Mühe, die Personen auseinanderzuhalten und sie sich vorzustellen. Sei es nun die Nachbarin oder der behandelnde Arzt, der Polizist oder Ehemann – Sophie Kendrick zeichnet sie mit wenigen Pinselstrichen klar und individuell.

Die Schauplätze sind in Deutschland. Das ist noch mal ein weiteres Plus, denn so empfindet der Leser/Hörer die Geschichte noch mal als viel näher am eigenen Leben. Und es ist toll, dass die Autorin dennoch keinen „Regionalkrimi“ geschrieben hat.

Die Story kommt ganz ohne die üblichen Elemente von Psychothrillern aus, geht aber gerade deshalb extrem unter die Haut. Beate Rysopp liest diese ungekürzte Fassung einfach grandios ein. Sie hat mich vom ersten Satz an für sich gewonnen und mich an die Story gefesselt. Im Allgemeinen höre ich selten länger als eineinhalb Stunden am Stück – hier konnte ich, nicht zuletzt aufgrund ihrer Art, wie sie Clara ihre Stimme gab, nicht aufhören. Die neun Stunden vergingen wie im Fluge und ich habe jede Minute genossen. Sowohl Autorin als auch Sprecherin haben es auf meine Liste der Lieblinge geschafft. Eine rundum überzeugende Story, die mein Lesejahr (bzw. Hörbuchjahr) krönt und die vollen fünf Sterne verdient hat. Unbedingt lesen oder hören!