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Der halbe Russ

Daisy Dollinger ermittelt zum ersten Mal. Ein bayerischer Krimi
Buch
Broschiert, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3426227282

ISBN-13: 

9783426227282

Auflage: 

1 (20.08.2020)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 208.738
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426227282

Beschreibung von Bücher.de: 

Undercover mit Dackel: Im humorvollen Krimi »Der halbe Russ« löst die bayrische »Miss Marple« Daisy Dollinger mit Charme, Dirndl und Akkordeon ihren ersten Fall um tote Straßenmusiker in München.

In München steht ein Hofbräuhaus, davor liegt ein Mann, der schaut betrunken aus … Ist er aber nicht, wie eine resolute Passantin feststellt, als sie die vermeintliche Alkohol-Leiche freundlich anstupst: Der Straßenmusiker Oleg Wodka ist ganz und gar tot, und auf natürliche Weise ist er nicht gestorben.

Weil Olegs Straßenmusiker-Kollegen der Polizei gegenüber äußerst maulfaul sind, hat der junge Kripo-Beamte Sepp Leutner schließlich eine geniale Idee: Seine gute Bekannte Daisy Dollinger - Sekretärin der Münchner Staatsanwaltschaft und weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen -, spielt Akkordeon, und ein Dirndl besitzt sie auch. Ehe sie sich's versieht, befindet sich Daisy nebst Dackel Wastl als Straßenmusikerin auf ihrem ersten Undercover-Einsatz …

Obacht die Herren Eberhofer, Jennerwein, Wallner und Co. – hier kommt Daisy Dollinger!

Humorvoll und mit viel Lokalkolorit ermittelt die Sekretärin der Münchener Staatsanwaltschaft in der neuen Bayern-Krimi-Reihe von Isolde Peter.

»Isolde Peter ist Erstaunliches gelungen: Sie hat mit ihrer Ermittlerin Daisy Dollinger ein weiblich-großstädtisches Pendant zu Franz Eberhofer geschaffen!« Andreas Föhr

Kriminetz-Rezensionen

Hat mich nicht ganz überzeugt

Daisy Dollinger arbeitet bei der Staatsanwaltschaft. Als ein russischer Straßenmusikant ermordet wird, fischt die Polizei lange im Dunkeln. Daisy wundert das nicht, hält sie doch die beiden zuständigen Ermittler für nicht gerade kompetent. Und als man sie, die Akkordeonspielerin, undercover in die Straßenmusikerszene einschleust, beginnt sie selbst zu ermitteln.

Ich hatte einmal wieder Lust auf einen humorigen Krimi. Klappentext und Cover schienen mir in diese Richtung zu zeigen, außerdem mag ich Ermittlerinnen mit Köpfchen. So ganz erfüllt hat sich meine Hoffnung nicht, wie man an der Sternbewertung sehen kann.

Daisy gefiel mir schnell gut, auch wenn nicht alles, was sie tut und denkt meine Zustimmung erhält. Durch ihren Job hat sie einen guten Einblick in die Materie. Außerdem hat sie teilweise recht skurrile Familienangehörige, die für manche witzige Szene gut sein können. Auch ihr berufliches Umfeld gibt in der Beziehung manches her. Daisy, die in Ich-Form erzählt, hat daher auch so manchen Spruch über die anderen Charaktere auf Lager. Auch das Lokalkolorit kommt bei mir gut an.

Der Fall scheint auch zunächst interessant, mir hat aber der weitere Verlauf und vor allem die Auflösung nicht gefallen. Es ist schwierig, dafür einen Grund zu nennen, ohne zu spoilern, also nur so viel: Eine bestimmte Verwicklung war mir dann doch etwas zu unglaubwürdig, und daher hat mich auch der Showdown so gar nicht gepackt, sondern eher die Augen verdrehen lassen. Als Leser hat man zudem einen besseren Riecher als die Ermittler, speziell Daisy, was das Ganze eher in die Länge zieht. Da in meinen Augen sowieso wenig Spannung da ist, ist ein Indielängeziehen weniger gut.

Schade, aber letztlich hat mich dieser Roman enttäuscht. Dennoch, einen weiteren Roman mit Daisy würde ich wohl schon noch lesen, denn ich sehe in ihr Potential und möchte auch ein bisschen mehr über ihr Privatleben und ihre Familie erfahren. »Der halbe Russ« erhält von mir daher gerade noch 3 Sterne.

Daisy und Wastl auf Mörderjagd …

Von dem Buch »Der halbe Russ« von Isolde Peter hatte ich eine Leseprobe gelesen, die ich sehr amüsant und witzig fand.

Daisy Dollinger, geb. Blochner ist seit zwei Monaten mit Adrian, einem Amerikaner, verheiratet. Ihr Mann wünscht sich sehnlichst einen bayrischen Rauhaardackel, und so kommt Wastl in die Familie, Daisy ist nur mäßig »amused«, ahnt sie doch, dass ihr die Betreuung überlassen bleibt …

Daisy arbeitet als Sekretärin bei der Staatsanwaltschaft, dort wird gerade gemeinsam mit der Polizei wegen eines Mordfalles an einem russischen Straßenmusikanten ermittelt. Daisys Vertrauen in die ermittelnden Beamten hält sich in sehr engen Grenzen, aber als einer der beiden Beamten ihr vorschlägt, »undercover« als Straßenmusikerin zu arbeiten, kann sie nicht nein sagen – zumal die Mutter dieses Beamten sich auch als geeignete Tagespflegestelle für den Wastl erweist. Da Daisy auch Akkordeon spielt, könnte sie sich vielleicht Zutritt zur Münchner Straßenmusiker-Szene verschaffen und so Informationen erhalten … Aber mehr zum Inhalt sei hier nicht verraten …

Ich glaube, »Der halbe Russ« und ich haben buchtechnisch einfach nicht zusammengepasst. Ich habe mich etwas durch das Buch gequält, habe vielfach den Sinn nicht verstanden …

Vielleicht fehlt mir als Nordlicht die Antenne für spezielle bayrische Begebenheiten? Nein, das kann es eigentlich nicht gewesen sein, da die Beschreibungen von Daisys skurriler Verwandtschaft mich eigentlich »bei der Stange« gehalten haben, da habe ich mehrmals schmunzeln müssen. Und auch Rosi, die Inhaberin des »Café Dachsel« mit ihren Tattoos und Piercings, die jedes Jahr nach Wacken fährt (»Ich kann dort super relaxen. Wacken ist mein Yoga«, S. 127) war mir auf Anhieb sympathisch, sie war so authentisch geschildert, dass ich sie sofort vor meinem inneren Auge hatte.

Aber ansonsten bin ich kaum in die Geschichte gekommen, auf Seite 88 erhoffte ich einen Durchbruch, aber schnell plätscherte die Geschichte wieder vor sich hin. Auch der Schluss mit der Auflösung erschien mir unlogisch und konnte mich leider nicht richtig überzeugen.

Aber es ist ja nur meine persönliche Einschätzung, denn die (Lese-) Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden, ich kann mir durchaus vorstellen, dass andere Leser*innen hellauf begeistert sind!

Gelungener Einstieg einer neuen »Ermittlerin«

Grad direkt vor dem Münchner Hofbräuhaus stößt Erika Sengerbach auf eine Leiche. Kriminalhauptkommissar Melchior Hoblmayr und sein Neuzugang Sepp Leutner, der bei fast allen, weil am Tag nach dem Reaktorunglück geboren, nur der Tschernobyl-Seppi heißt, tun sich bei den Ermittlungen in der Straßenmusikerszene nicht leicht. Was für ein Glück, dass Daisy Dollinger, die Sekretärin der Staatsanwältin, im Dirndl so eine gute Figur macht und nicht auf den Mund gefallen ist. Und Ziehharmonika spielt sie auch noch. Also geht die Daisy mit ihrem Dackel Wastl auf ihren ersten Undercovereinsatz um herauszufinden, wer dem Oleg Wodka was warum angetan hat. Dass sie diese Ermittlungen auch in ihren Heimatort Dachselkofen im Bayerischen Wald führen würden, daran hätte sie im Traum nicht gedacht.

In einer sehr leichten, lockeren und sehr humorvollen Art erzählt Daisy Dollinger geb. Blochner, Sekretärin der Frau Staatsanwältin, diese Geschichte aus ihrer Sicht auf die Dinge in der Ich-Form. Sie stellt mir in einer unnachahmlichen Weise auch die anderen Protagonisten vor. Den Sepp Leutner, den Tschernobyl-Seppi, mit seinen diversen Verschwörungstheorien finde ich trotz seiner chaotischen Art sehr liebenswert. Die naturverbundenen und Fremden gegenüber eher zurückhaltenden Menschen im Bayerischen Wald, hier Daisys Familie und Verwandtschaft, finde ich sehr gut charakterisiert. Überhaupt haben alle Personen, die ich hier kennenlerne, ihre ganz eigene Art, ihre Ecken, Kanten und Macken, was sie aber auch liebenswert macht. Die meisten zumindest.

Zwischendurch habe ich immer wieder an die Eberhofer-Krimis von Rita Falk denken müssen. Da gibt es einige Parallelen, die auffallen. Nur dass es hier eben eine junge Frau ist, die die Fäden in der Hand hält und sich durchzusetzen weiß. Fast immer dabei Dackel Wastl, von dem ich immer noch nicht genau weiß, ist er ein Manderl oder doch eine Dackeline.

Was mir ein bisserl gefehlt hat, ist die Spannung. Davon hätte es ruhig ein bisserl mehr und von den russischen Klischees ein bisserl weniger sein dürfen. Trotzdem hatte ich richtig gut Unterhaltung mit einer großen Portion Humor, was mir gut gefallen hat.

Isolde Peter ist mit »Der halbe Russ« ein humorvoller Einstieg in die neue Reihe um die pfiffige Sekretärin Daisy Dollinger gelungen. Kommt nun noch etwas mehr Spannung hinzu, werden die kommenden Geschichten bestimmt auch richtig gut.

Von mir bekommt dieses Debüt 4 von 5 Sternen.