Harter Asphalt
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung von Bücher.de:
Verborgen vor den Bürgern einer niedersächsischen Kleinstadt, wickelt Aidan in der ländlichen Unterwelt seine krummen Geschäfte ab. Anstatt Trachten, Spießbürgertum und Tischgebet prägen Drogen, Sex und Gewalt seinen Alltag. Die Stadt ist deutsch, die Geschäfte im Schatten jedoch sind russisch.
Zusammen mit seinem Partner Pjotr kümmert Aidan sich im Namen seines Bosses um die üblichen Aufgaben: Erpressung, Hehlerei, Drogenhandel - und manchmal auch Härteres. Aidan ist zufrieden, so könnte es immer weitergehen. Eines Tages jedoch erhält er einen Auftrag, der alles ändert - und dabei soll er eigentlich nur auf ein kleines Mädchen aufpassen ...
Harter Asphalt, der Titel hält, was er verspricht!
Ich lese normalerweise gerne die etwas düsteren skandinavischen Thriller und Krimis, wobei es eben auch mal rauer zugehen darf. Daneben darf es auch mal etwas Historisches sein und über die Biografie über eine Prinzessin von Reuss stieß ich bei der Autorin auch auf dieses Buch. Sie schreibt nicht nur in einem Genre und ich muss sagen, der Thriller ist überaus empfehlenswert. Zwar umfasst er über 600 Seiten, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.
Die Kleinstadt ist übrigens Bückeburg, welches einem durch den Fürsten zu Schaumburg-Lippe eventuell bekannt sein dürfte. Ich war dort an der Blindow-Schule (Berufsbildende Schule), und zwar vor vielen Jahren, aber fühlte mich auch dadurch in dem Thriller sofort »heimisch«.
Aidan ist schon ein sehr sympathischer Typ, trotz seines Jobs und gut fand ich, dass man auch viel über seine Vergangenheit erfährt, seine Freunde, die alle zwar sehr gewöhnungsbedürftig sind, aber eben so wie er – a bit crazy. Das Mädchen ist die Tochter seines Chefs und die hat es in sich. Ein richtiges Gör, hochbegabt augenscheinlich und sie wird Aidan bald zum Verhängnis, was ich brillant erzählt fand, denn es geht von Wendung zu Wendung.
Es war prima mal etwas zu lesen, bei dem der Täter bekannt ist und es muss sich nicht immer Mord an Mord reihen. Aidans Leben ist lesenswert, sein Alltag und eben die Story mit dem Mädchen Shura.
Frau Ellenbeck hat sehr gut recherchiert im Russen-Milieu und das macht es auch sehr »knacki«, sage ich mal, verstärkt durch Lyrics aus Rap-Songs, die die Kapitel einleiten. Es ist kein Buch für »Softies«, sorry, wer Agatha Christie liebt, kommt hier nicht auf seine Kosten – aber wer Spannung und harte Handlung schätzt, wie etwa aus dem Heyne Hardcore-Programm, der wird hier bestens bedient. Ich habe den Thriller mittlerweile schon an vier Freundinnen verschenkt, die so etwas sonst alle nicht lesen und auch die fanden Tiefgang super. Und die Autorin beweist, dass sie in diversen Genres unterwegs sein kann – die Sprache ist fesselnd und ich konnte wirklich nicht aufhören zu lesen. Weiter so!