Amazon Preis: 12,00 €
Bücher.de Preis: 9,99 €

Das Haus der Mädchen

Der erste Fall für die Kommissare Jens Kerner und Rebecca Oswald. Thriller
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3499275163

ISBN-13: 

9783499275166

Auflage: 

1 (26.06.2018)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 28.899
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499275163

Beschreibung von Bücher.de: 

Schweig, um zu leben

Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.

Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder.

Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben ...

Kriminetz-Rezensionen

Dunkle Geheimnisse einer Zimmervermittlung

Villa am Kanal – Ein Zimmer gefunden über eine Internetzimmervermittlung. Ihre Zimmernachbarin nimmt sie schnell in Beschlag und will ihr noch am selben Abend Hamburg zeigen. Am nächsten Morgen ist Vivien verschwunden. Das kommt Leni merkwürdig vor und sie sucht nach ihr.

Aber so richtig teilt niemand ihre Sorgen, außer Freddy Förster. Freddy lebt auf der Straße und hat beobachtet, wie ein Mann am Steuer seines Autos erschossen wurde. Auf seiner Suche nach dem Mörder trifft er auf Leni. Beide merken, dass ihre Fälle miteinander zu tun haben. So langsam merkt dies auch Kommissar Jens Kerner. Was jedoch keiner weiß: In welch großer Gefahr sie sich befinden.

„Das Haus der Mädchen“ von Andreas Winkelmann ist ein Thriller, der in Hamburg spielt und von Anfang an spannend ist. Diese Spannung zieht sich durch das Buch und steigert sich am Ende noch mal. Die Kapitel sind kurz und enden meist mit einem Cliffhanger, so werden doch noch zwei oder drei Kapitel mehr gelesen, als man eigentlich wollte.

Die Erzählperspektive wechselt, daher weiß der Leser, was Leni, Freddy, der Kommissar Jens Kerner oder die gefangenen Mädchen erleben. Dieses Wissen macht die Geschichte etwas durchschaubar.

Die Protagonisten und Charaktere sind gut gewählt und bringen ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen mit. Leni, das Landei, wächst über sich hinaus für ein Mädchen, das sie gerade mal einen Tag kannte. Freddy, der alles verloren hat und ganz unten angekommen ist, macht sich auf die Suche nach dem Mörder, den er beobachtet hat. Und Jens Kerner geht bei seinen Ermittlungen auch mal einen unkonventionellen Weg. Zusammen ergänzen sie sich und machen sich auf die Suche nach der verschwunden Vivien und den Tätern.

Die Aufklärung am Ende war nicht ganz rund, da fehlten noch ein paar Informationen zu den Zusammenhängen, dennoch hat das Buch gut unterhalten und einen interessanten Einblick in die Kanäle Hamburgs gegeben.

Perfekt

Zum Inhalt:
Leni vermisst ihre Zimmernachbarin, Freddy hat einen Mord beobachtet. Durch ihre jeweiligen Nachforschungen treffen sie aufeinander und geraten in Gefahr, denn das vermisste Mädchen war nicht das erste … und der Mörder hat Erfahrung …

Mein Eindruck:
So erzeugt man Freude bei der Leserschaft. Nicht nur ist die Geschichte ist gut durchdacht, die Personen liebevoll gezeichnet und das Setting interessant, zusätzlich baut der Autor an genau den richtigen Stellen Wendungen ein. Aber der Reihe nach:

1. Die Story
Abgesehen vom Hauptplot – verschwundene Mädchen werden von verschiedenen interessierten Parteien gesucht – bietet der Thriller viele Angriffspunkte der modernen Welt, ohne dass man sich als Leser in eine Denkrichtung motiviert oder manipuliert fühlt. Me too und fehlende Empathie werden zwar thematisiert, aber das erfolgt ohne erhobenen Zeigefinger eines moralinsauren Autors. In Zeiten von viel zu vielen Menschen, die meinen, die Weisheit der Welt mit den richtigen Löffeln gefressen zu haben und die diese Löffel jedem um die Ohren schlagen, der nicht genauso entrüstet brüllt, ist das eine wohltuende Art.

2. Die Charaktere
Alle – Täter, Opfer, Polizisten und Beteiligte – haben ihr Päckchen zu tragen. Einige dieser Päckchen sind sogar ganz schön schwer. Trotzdem überheben sich die Figuren nicht daran und lassen vor allen Dingen den Lesern die Luft zum Atmen und die Freude an einer Krimihandlung, ohne komplett über das Leid der Welt in Tränen auszubrechen. Das macht die Figuren interessant und lesenswert und ihr Hintergrund ist zwar vielschichtig, aber nicht zum Gähnen politisch korrekt aufgesplittet.

3. Die Schauplätze
Hamburg und dazu Hausboot, ein düsteres Verlies, eine Agentur, ein Fernsehset und ein exklusiver Club – Herz, was begehrst du mehr?

Alles in allem eine gelungene Melange von allem, was das Krimiherz begehrt. Mit einem Schluss, der zu den differenzierten Charakteren passt.

Mein Fazit: Eine absolute Leseempfehlung

Wer schweigt, überlebt!

Auf der Suche nach einem halbwegs trockenem Schlafplatz muss der Obdachlose Freddy Förster den brutalen Mord an einem jungen Mann beobachten. Nur eine Stunde später ist Kommissar Jens Kerner am Tatort, doch da ist Freddy schon längst verschwunden, denn der Mörder hat ihn gesehen und verfolgt ihn nun gnadenlos.

Zwei Tage später kommt Leni aus dem Provinznest Sandhausen in der Weltstadt Hamburg an. Sie hat ein dreiwöchiges Praktikum bei einem kleinen Hamburger Verlag ergattert, auch die Unterkunft wurde über den Verlag vermittelt. In der riesigen Villa wird eine komplette Etage illegalerweise über einen kleinen Ableger der bekannten Internet-Bed&Breakfast-Plattform vermittelt. Dort freundet sich die stille und schüchterne Leni mit der weltoffenen Vivien an. Doch Vivien verschwindet nach einem gemeinsamen Ausflug ins Hamburger Nachtleben spurlos. Leni mit ihrem übergroßem Herzen ist in Sorge und macht sich auf die Suche nach ihr.

Eine alte Villa in Hamburgs besserer Wohngegend. Ein Haus mit versteckten Kammern und unterirdischen, alten Anlegestellen im Keller. Ein wenig venezianisches Ambiente in der sonst eher nüchternen Weltstadt. Hier siedelt der Autor seinen wahrhaft spannenden Thriller an. Gepaart mit symphatischen Charakteren wie die Duos aus Kriminalist/Sekretärin und Obdachlosem/Praktikantin. Das fand ich sehr erfrischend. Vor allen Dingen bedient nur der Kriminalist ein Klischee seiner Zunft ... mehrfach verheiratet. Sonst sind eher keine nennenswerten psychischen Auffälligkeiten thematisiert worden.

Einen kleinen Fehler habe ich allerdings gefunden: Auf Seite 222 ist von einer Nummer sechs die Rede, obwohl es die auf Seite 220 schon nicht mehr gibt. In der Regel fällt mir dies nur sehr selten auf, diesmal ist es allerdings sehr auffällig.

Fazit: Ein spannender Plot, genährt durch die Abartigkeiten menschlicher Existenzen, der fesselnd und gruselig zugleich ist.

Das Haus der Mädchen

Inhalt:
Leni kommt vom Land in die Großstadt Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Ihre Unterkunft ist etwas merkwürdig, aber Leni ist erst mal zufrieden. Sie macht die Bekanntschaft ihrer Zimmernachbarin Vivian, die dann auf mysteriöse Art und Weise über Nacht verschwindet.

In einem weiteren Plot lernen wir den ehemaligen Geschäftsmann und jetzigen Obdachlosen Freddy kennen, der unfreiwillig Zeuge eines Mordes wurde und nun in höchster Gefahr schwebt. Die beiden lernen sich zufällig kennen und merken, dass sie beide die gleiche Spur verfolgen …


Meine Meinung:
Einer meiner Lieblingsautoren ermittelt in meiner Lieblingsstadt. Das kann nur spannend werden. Herr Winkelmann spielt mal wieder mit den Ängsten der Leser und diesmal müssen die Urlauber dran glauben. Die meisten werden den Anbieter AirBnB kennen und ich habe mir geschworen, da nie etwas zu buchen. Leni hat darüber gebucht und es wurde ihr zum Verhängnis …

Zu Beginn war ich noch etwas skeptisch. Es ging doch recht ruhig zu und war etwas durcheinander. Die Story nahm immer mehr an Fahrt auf und die verworrenen Stränge lösten sich. Eine Geschichte, die bis zum Ende hin nicht vorhersehbar war und bei der man nie wusste, wer der Täter ist.

Die Anzahl der Figuren ist auch sehr überschaubar. Da ist Leni und Vivian. Sie kennen sich noch nicht wirklich und doch haben sie direkt einen Draht zueinander. Hier zeigt sich, dass Gegensätze sich anziehen. Leni ist sehr schüchtern und zurückhaltend und Vivian ist das genaue Gegenteil.

Zudem gibt es noch Kommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Faust. Sie sind ein tolles Team, das die richtigen Schlüsse zieht. Vom Privaten her erlebt man hier nur sehr wenig.

Außerdem gibt es noch einige andere Figuren, die mal mehr und mal weniger wichtig sind. Der Obdachlose Freddy, der einen Mord beobachtet hat und nun zu ängstlich ist, zur Polizei zu gehen. Er lebt noch nicht lange auf der Straße und ist mehr als unsicher bei dem, was er tut.

Alle verbindet eine Villa direkt am Kanal …


Fazit:
Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen, echt der Spannungsaufbau war großartig und bis zum Schluss wusste man nicht, wer es war oder ist … ich hatte Mutmaßungen, aber ich lag verkehrt. Das Buch bekommt 5 Sterne von mir.

Wer schweigt, überlebt

Und mit Tempo gleich rein in die Geschichte. Oliver ist nachts mit dem Auto auf dem Heimweg vom Job, als ihm ein Kastenwagen auffällt, bei dem er eine blutige Hand mit vielen Freundschaftsbändern im Fenster wahrnimmt. Dies bemerkt der Fahrer des Transporters, er verfolgt Oliver und erschießt ihn. Vom Obdachlosen Freddy wird dies beobachtet und er fühlt sich danach nicht mehr sicher, weil er den Täter identifizieren könnte.

Gleich zum nächsten Strang – Leni, ein junges Mädel, kommt nach Hamburg, um eine Praktikumsstelle bei einem Verlag anzutreten. Der Chef hat für sie ein Zimmer in einer WG organisiert. Dort trifft sie auf Vivian, die auf der Suche nach dem Mann fürs Leben ist und natürlich sollte dies ein Millionär sein. Die zwei grundverschiedenen Mädchen finden sich sympathisch und freunden sich spontan an. Nach einer Party ist Vivian verschwunden, anscheinend hat sie ihren Traummann gefunden und das WG-Zimmer wird auch schon für einen nächsten Bewohner gereinigt.

Parallel erfährt man von der Gefangenschaft von zwei Mädchen, die grausam gefoltert werden und dem Herrn des Hauses jeden Wunsch erfüllen müssen. Dieser Part ist mehr für hart gesottene Leser gedacht.

Als Ermittler tritt ein sympathisches Duo auf. Zum einen Jens Kerner, der mit seinem Pick-up einen lonesome-cowboy-Eindruck hinterlässt und zum anderen seine Assistentin Rebecca, die im Rollstuhl sitzt. Sie übernimmt deshalb mehr die Recherchearbeiten im Büro und lässt sich gerne mit Mozartkugeln für einen besonderen Einsatz belohnen. Sie kennen sich mit all ihren Eigenheiten sehr gut und außerdem knistert es so ganz leicht zwischen den beiden.

Die Story wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, wobei der Autor seine Leser immer wieder in bestimmte Richtungen und auf abwechselnde Verdächtige lenkt und Zweifel an deren Ehrlichkeit schürt. Für brutal und nicht für zart besaitete Seelen gedacht halte ich besonders den ersten Teil des Buches. Die Atmosphäre auf den Hamburger Kanälen bei Nacht fand ich richtig toll und bildhaft beschrieben. Gefesselt hat mich das Buch auf alle Fälle, wobei für mich teilweise die Handlungen der einzelnen Figuren zu unglaubwürdig und das actionreiche Finale zu überzogen waren. Die Auflösung selbst war jetzt nicht unbedingt eine vollkommene Überraschung, sie hatte sich schon abgezeichnet. Ich möchte aber keine Details nennen, um anderen Lesern nicht die Spannung vorwegzunehmen.

Für mich war es das erste Buch des Autors und ich verbrachte spannende und unterhaltsame Lesestunden mit diesem Thriller.

Spannender, vielschichtiger Thriller

Klappentext:
Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnellen freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an — aber diese ist am nächsten Morgen plötzlich verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr. Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder. Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist — und dass sie in großer Gefahr schweben ...

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors zog mich sofort in seinen Bann, ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit beendet. Die Protagonisten Leni und Freddy waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Freddy trifft unter sehr unglücklichen Umständen auf Leni und wird gleich zu ihrem Lebensretter. Leni fasst Vertrauen zu Freddy und erzählt ihm von ihrer verschwundenen Freundin, danach arbeiten die beiden als ein Team zusammen. Die ermittelnden Beamten Jens und Rebecca arbeiten als Team sehr gut zusammen und bedienen sich auch der Hilfe von Freddy. Gemeinsam kommen sie nach und nach einem Verbrechen auf die Spur, das an Grausamkeit nicht zu überbieten ist.

Dem Autor ist es gelungen, von Beginn an eine hohe Spannung aufzubauen und diese bis zum Ende zu halten (falsche Fährten inklusive).

Fazit:
Es war mein erstes Buch dieses Autors, jedoch definitiv nicht mein letztes. Ich spreche eine Empfehlung für Leser mit starken Nerven aus.

Wohin sind die Mädchen aus der Wohnung in Hamburg verschwunden?

4,5 Sterne

Kurz zum Inhalt:
Leni reist für ein Praktikum bei einem Verlag für drei Wochen nach Hamburg und hat sich über eine Internet-Plattform ein Zimmer gemietet. Dort lernt sie gleich am ersten Abend ihre Zimmernachbarin Vivien kennen, die in Hamburg ist, um sich einen Millionär zu angeln. Trotz der extremen Unterschiede der beiden Mädchen freunden diese sich an. Bis Vivien eines Tages verschwunden ist. Leni kann nicht glauben, dass Vivien zu 'ihrem' Millionär auf sein Boot gezogen ist, auch wenn ein handschriftlicher Zettel von Vivien ihr genau dies weismachen soll, und macht sich auf die Suche nach ihr. Und dann ist da noch Freddy, der mal ein erfolgreicher Geschäftsmann war und nun obdachlos auf den Straßen Hamburgs lebt. Er ist auf der ständigen Flucht vor einem Mörder – denn er hat einen Mord gesehen und wird nun verfolgt.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ist flüssig und der Spannungsbogen ist von Anfang an da – man fliegt nur so durch die Seiten, auch aufgrund der kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden. Die abwechselnden Perspektiven lassen zusätzlich Spannung aufkommen. Toll war auch die Zusammenführung mehrerer Erzählstränge, die das Schicksal verschiedener Personen beschreiben und sich zu einem Ganzen verweben.

Leider fand ich das Tatmotiv und den Grund für die Entführung der Mädchen nicht wirklich authentisch; bzw. gab es keine richtige Aufklärung dazu und man musste sich den Grund zusammenreimen. Obwohl man den Täter lange Zeit nicht wirklich auf dem Schirm hatte und somit überrascht wurde. Auch gab es zu viele Klischees: Leni Landei – das naive Dummchen vom Land; Vivien – das sexy Mädel, das sich einen Millionär angeln will ...

Sympathisch war mir der plötzlich obdachlos gewordene Freddy, der wirklich mutig ist, Leni bei der Suche nach Vivien hilft und der darauf ernsthaft über seine vergangenen Taten nachdenkt und sich ändern will. Betonen möchte ich auch die wunderbare Beschreibung von Hamburgs Kanälen und Wasserwegen, ich konnte mir alles bildlich vorstellen!

Das Cover gefällt mir gut; es zeigt ein blutiges Türschloss und passt somit perfekt zum Titel (auch wenn besagtes Haus in der Geschichte immer offen stand).

Fazit:
Spannender und fesselnder Pageturner, aber von der nicht vorhandenen Aufklärung der Gründe für die Taten bzw. des sich-selbst-zusammenreimen-müssens war ich leider nicht ganz so begeistert. 4,5 Sterne von mir.

Liest sich weg wie nichts

Jens Kerner ist ein guter Polizist, der sich mit seiner Assistentin toll versteht und einen Oldtimer fährt. Er wäre gerne sportlicher als er ist und raucht zu viel. In »Das Haus der Mädchen« kommt er mit seinen klassischen Ermittlungsmethoden aber nicht allzu weit. Gut, dass es da ein Duo gibt, das ihm unter die Arme greift.

Dieses ungewöhnliche und durch Zufall zusammengeführte Duo bringt den Stein der Ermittlungen und Kerners Gedanken ins Rollen. Junge Frauen, die alleine nach Hamburg kommen, verschwinden auf sehr ähnliche Art und Weise. Eine Leiche wurde vor längerer Zeit gefunden. Kerner sucht nach Gemeinsamkeiten in den Fällen und wird stutzig. Zudem hat er noch die Leiche eines jungen Mannes als Akte auf seinem Tisch, die nicht recht zu den verschwundenen Frauen passen will.

Die Schlinge um den Täter zieht sich zu, doch an mehreren Ecken tauchen neue Verdächtige auf. Irgendwann verhält sich jede Hauptperson verdächtig und auch als Leser ist man sich nicht mehr ganz sicher, wem man nun glauben soll.

Am Ende ist das Motiv, die Auflösung im Kern vielleicht nicht zu 100 Prozent stimmig, der Weg dorthin aber unterhaltsam und mit viel Blut, Gewalt, Toten und leider auch einigen Schreibfehlern gepflastert. Dennoch lässt sich der Krimi sehr flott und ansonsten angenehm lesen.

Regel Nummer eins: Schweigen

Hui, also hier hat der Autor zu Beginn der Story keine Zeit verschwendet, sondern haute mir als Leserin gleich eine knallharte und spannende Situation um die Ohren. Der Thriller wird danach aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und erhält somit einen Drive. Zwar waren nicht alle Erzählungen gleich spannend, aber sie haben dazu beigetragen, dass ich ab und zu etwas durchatmen konnte, denn die Berichte der Gefangenen aus dem Gewölbe waren schon hart.

Einige kleine Aspekte, die mir nicht so gefallen haben waren, dass ich sehr früh ahnte, wer alles noch tiefer in die Story verwickelt werden wird und dass Leni, das Landei, mir zu naiv und gutgläubig daher kam. Mit 26 Jahren sollte man schon in der Lage sein, sich gegen Annäherungen von einem Mann zu wehren, wenn man dies nicht will, egal ob man vom Dorf ist oder nicht. Aber wahrscheinlich wollte der Autor damit noch klarer machen, wie vertrauensselig sie war.

Ungewöhnlich und aufregend fand ich die Beschreibungen des Fleetsystems von Hamburg und die Villa, die direkt am Kanal liegt. Das war eine passende und auffallende Location. Die Charaktere waren mir etwas zu oberflächlich und mit Jens Kerner, dem ermittelnden Polizisten, und dem Obdachlosen Freddy Förster konnte ich so gar nicht »warm werden«.

Ein überaus spannender und verstörender Plot, doch leider mit einigen Punkten gespickt, die mir nicht so zugesagt haben. Zudem hätte man es fast schon als Psycho-Thriller deklarieren können, denn die Umstände der Entführten sind psychisch kaum auszuhalten.