Cover von: Herrschaftszeiten no amoi!
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Herrschaftszeiten no amoi!

Der zweite Fall für Reporterin Gundi Starck. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 281 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839202671

ISBN-13: 

9783839202678

Auflage: 

1 (10.08.2022)

Preis: 

13,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 231.232
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839202671

Beschreibung von Bücher.de: 

Auf der Bühne, auf der das traditionelle »Ozapft is!« zur Eröffnung des Münchner Oktoberfests stattfinden soll, wird der »Wurstkönig von der Wiesn« ertränkt in einer Wanne mit Saublut aufgefunden. Zur Tat bekennt sich ein Geheimbund, der an ein Komplott der Münchner Bierkonzerne glaubt.

Reporterin Gundi Starck erkennt die Verknüpfung mit einem ungelösten Wiesn-Mord aus dem Jahr 1985. Damals kostete der Kampf gegen Schankbetrug einen Kommunalpolitiker das Leben. Ist in München eine heimliche Biermafia am Werk?

Kriminetz-Rezensionen

„Herrschaftszeiten no amoi!“ von Katharina Lukas

Pünktlich zum Münchner Oktoberfest 2022 erscheint der neue Kriminalroman von Katharina Lukas.

„Herrschaftszeiten no amoi!“
verkehrt den urbayrisch, frivolen Ausruf „Mordswiesn“, frei übersetzt „Super Oktoberfest“, ins Gegenteil und zieht eine weißblaue Blutspur vom repressiven München der 80er ins „Mia san mia“-Imperium der heutigen „Fleisch- und Biermafia“.
Ein hoher bayerischer Staatsbeamter, hingerichtet mit einem „Hendlspieß“. Ein großindustrieller Wiesnzeltbesitzer, erschossen mit einem „Bolzenschußgerät für Ochsen“. Die Münchner Reporterin Gundi Stark kommt in ihrem zweiten „Fall“ ordentlich ins schwitzen.
Der unter Verschluss gehaltene rechtsradikale Sohn, einer Münchner „Rotlichtgröße“ und dem eben aufgespießten Staatsdiener des Ordnungsamtes, hat es auf Gundi abgesehen. Es droht nicht nur der Bruch mit ihrem Interimsfreund und Kumpel „Ferdl“, sie findet zudem heraus das ihr hipper, neuer Boyfriend, und Hausbesetzer der 80er, „Benz“, ein düsteres Geheimnis verbirgt.

Bildgewaltig und spannend verknüpft Katharina Lukas Krimi und Historie zu einem Lehrbuch bayerischer Lebensart.

Unbedingt lesen, und dann ab auf die Wiesn.

Martin Kemeter

O'zapft is!

Endlich beginnt heute nach zweijähriger Coronapause die Wies´n wieder. Doch es kommt zu einer Verzögerung. Der "Wurstkönig" Michael Hacklbaur junior wird in einer mit Saublut gefüllten Wanne ertränkt aufgefunden. Die Münchner Reporterin Gundi Starck, gerade ohne Aufträge, sieht hier eine Verknüpfung mit einem ungelösten Wies´n-Mord aus dem Jahr 1985. Damals wurde Stadtrat Rudolf Strangassinger, der Hüter der korrekt eingeschenkten Wiesnbiermaß, mit einem Hendlspieß erstochen auf dem sogenannten Rauschberg oberhalb der Wies´n gefunden. Ist hier die Münchner Biermafia am Werk? Oder haben die beiden Morde ganz andere Hintergründe?

"Herrschaftzeiten no amoi" ist der erste Krimi, den ich von Autorin Katharina Lukas gelesen habe und ich bin absolut begeistert. Zwar habe ich hier keinen spannungsgeladenen Krimi bei dem ich mich davon abhalten muss an den Nägeln zu kauen vor mir. Trotzdem ist es so aufregend den Spuren von Gundi Starck bei ihren Ermittlungen zu folgen. Dabei erfahre ich so Vieles über die politischen Verhältnisse in der Mitte der 1980er Jahre. Über die Hetze gegen Asylsuchende und Ausländer, gegen Schwule, Drogenabhängige, Wohnungslose, Hausbesetzer und Prostutuierte. Die vielfältigen Verwicklungen zwischen den Regierenden und der Wirtschaft in München beleuchtet sie in ihren Recherchen genauso wie das bayerische Amigo-System. Ich bekomme einen kleinen Einblick hinter die Kulissen des Oktoberfestes und hinter die Bierpreisgestaltung, die ja jedes Jahr aufs neue für Diskussionen sorgt. Leider hat sich das herbeigesehnte Oktoberfest von früher im Lauf der Jahre zu einem Massenevent entwickelt, was nicht jedem Münchner gefällt.

Mir gefallen die sehr facettenreichen Menschen, die ich hier kennenlerne. Angefangen von Gundi Starck über ihren Freund Ferdinand "Ferdl" Freudenreich, Hoteldirektor im Viersternehotel Monarch, dem pensionierten Kommissar Julius Pettenkofer, Madame Sonja und ihrem Sohn Markus "Mack" Huber, Benedikt "Benz" Richter oder der Stargeiger Wiktor. Ich habe mich inmitten dieser illustren Schar sehr wohl gefühlt.

Die beiden Morde vom Oktoberfest im Abstand von 37 Jahren aufzuklären hat mich gerade auch wegen der vielen geschichtlichen Hintergründe, die ich dabei kennengelernt habe, sehr gut unterhalten. Aber auch die menschlichen Schicksale und zwischenmenschlichen Beziehungen, die hier dahinter stehen, haben mich teils aufgewühlt und schockiert.

Ein leiser und trotzdem äußerst spannender München-Krimi, den man nicht nur vor oder während der Wies´n unbedingt lesen sollte.