Hollywood Ladies
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SYLVIA, glückliche Hollywoodschaukel- und Schrebergartenbesitzerin, liest gerne Krimis. LORENTINE, ihre Tochter, gerade von ihrem Lover verlassen, fällt es schwer, einen neuen Liebesroman zu schreiben. Und da wäre noch PIA, Florentines Freundin, dreifache Mutter und Polizistin. Sie bekommt Traumberuf und Familienleben mehr schlecht als recht unter einen Hut.
Als Florentine zusammen mit Eddie, ihrem Mischlingshund, in der Waschküche eine niedergeschlagene Frau findet, fällt sie in Ohnmacht. Aber dann passieren in der kleinen Stadt weitere mysteriöse Verbrechen und Sylvia, Florentine und Pia ermitteln, jede auf ihre ganz spezielle Weise …
Ein Tut-Gut-Buch, das den Alltag vergessen lässt
Eine humorvolle, witzige Verbrecherjagd, die den Alltag vergessen lässt. Ein »Tut-Gut-Buch«. Vor kurzem habe ich diesen kurzweiligen und amüsanten Verbrecher-Roman »Hollywood Ladies – Eine geht noch« von Lena Troll gelesen. So farbenfroh und sonnig das Cover ist, so ist auch die turbulent-witzige Geschichte. Kaum habe ich mit dem Schmökern angefangen, war ich auch schon mitten in der Geschichte dieser äußerst sympathischen schwäbischen Frauen. Und es wurde mir auch nie langweilig, denn aufgrund des Buchaufbaus ist die Story sehr abwechslungsreich.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der drei Protagonistinnen Sylvia (pensionierte Deutschlehrerin und knapp 40 Jahre verheiratet), Florentine (Tochter von Sylvia, Autorin, Hundebesitzerin, seit kurzem wieder Single) und Pia (Polizistin, Ehefrau und Mutter dreier Kinder, Freundin von Florentine) erzählt.
Am Anfang der Geschichte findet Sylvie mit ihrem Hund Eddie die Nachbarin Frau Habermann niedergeschlagen im Keller der Waschküche. Könnte sie das für einen Krimi hernehmen? Und so fängt Sylvie an zu schnüffeln. Aber nicht nur Sylvie …
Und es bleibt nicht nur bei dieser einen Untat! Herrlich wie alle drei Frauen einen Ehrgeiz entwickeln und versuchen, auf eigene Faust und mit eigenen Mitteln herauszubekommen, wer hinter dem einen oder/und anderem Verbrechen steckt.
Besonders gefällt mir die gemütliche Kleinstadt-Atmosphäre. Mindringen ist ein nettes Städtchen am Neckar mit schwäbischem Flair, in der irgendwie jeder jeden kennt. Und selbst wenn die Bürgersteige hochgeklappt werden, läuft man sich unweigerlich über den Weg. Und das führt zu amüsanten Begegnungen. Vieles ist wunderbar miteinander verstrickt. Ein bunter, humorvoller Wirrwarr-Knoten. Sylvia, Florentine und Pia kommen mit ihren Alltagsproblemchen authentisch rüber, denn zurzeit haben die drei beziehungstechnisch ebenfalls etwas zu knabbern. Aber auch diese »Männer-Nebensache« wird frauen-souverän-mäßig gemeistert! Tja. Und wenn Eddie nicht wäre – ich mag es, wenn Tieren eine Rolle in Romanen zuteilwird – dann wäre das eine oder andere nicht so passiert, wie es halt passiert ist …
Dieser Roman ist perfekt für alle, die es etwas spannend, witzig und auch romantisch möchten. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, selbst in einer Hollywoodschaukel zu sitzen. Die Geschichte mit ihren ca. 200 Seiten ist perfekt für ein Entspannungs-Wochenende, denn aufgrund ihres guten Endes entlässt sie einen mit einem wohligen Gefühl wieder zurück in den Alltag. Ich kann diesen Roman wärmstens empfehlen! Ich freue mich schon auf weiteren Lesegenuss, denn es warten weitere Fälle auf die drei!
Schwabenpower und Maultaschen
Florentine stößt eines nachts beim Gassigehen mit Hund Eddie auf eine niedergeschlagene Nachbarin in der Waschküche und kippt direkt selbst aus den Latschen. Ihre Mutter, die Krimi-Liebhaberin Sylvia, kommt auf die Idee, in dem Fall selbst ein bisschen zu ermitteln, damit Florentine, die von ihrer Agentin den Auftrag hat, einen Krimi zu schreiben statt immer nur Liebesromane, direkt den besten Stoff für ihr neues Buch bekommt. Das gefällt Pia, ihres Zeichens Polizistin und Florentines beste Freundin, gar nicht. Doch Sylvia und Florentine ermitteln heimlich weiter. Wer hat die Nachbarin hinterrücks niedergeschlagen? Pia ermittelt natürlich auch in diesem Fall, muss aber auch der ständig wiederkehrenden Sachbeschädigung nachgehen, mit der ihr ihr Chef im Nacken sitzt. Und das, obwohl sie gerade alleine mit ihren 3 Kindern zurechtkommen muss, weil ihr Mann beruflich neu Fuß fassen möchte und ihr alles über den Kopf wächst. So ist es dann doch irgendwie gut, dass das ungleiche Mutter-Tochter-Gespann einige Spuren ausbuddelt.
Ein Krimi ohne Mord (nur eine Kopfverletzung), dafür mit erfrischenden Figuren, die herrlich normal sind. Wir haben hier keine Superheldinnen am Start, sondern ganz normale Frauen, die jede ihr eigenes Päckchen zu tragen hat und die mit den Tücken des ganz normalen Lebens zurechtkommen müssen. Das alles wird von Lena Troll (eigentlich Hiltrud Baier) wunderbar sprudelnd, frisch und humorvoll beschrieben. Als I-Tüpfelchen dann noch den süßen Mischlingshund Eddie obendrauf et voilà, fertig ist ein sehr unterhaltsamer, witziger, überraschender Roman. Das Setting ist übrigens im Schwäbischen, am Neckar, was mir sehr gut gefallen hat. Ich habe die Schwaben förmlich in ihrem herrlichen Dialekt sprechen hören (ich habe 10 Jahre dort gelebt). Was mir sehr gut gefällt ist, dass wir nicht nur rund um den Kriminalfall zu lesen, sondern vor allem in das Privatleben jeder der drei Frauen Einblicke bekommen. Das macht sie alle nahbarer und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Für Fans lockerflockiger, unblutiger und dennoch spannender, humorvoller Krimis mit schwäbischem Lokalkolorit eine absolute Leseempfehlung. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. 4/5 Sterne.