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Ich bringe dir die Nacht

Thriller
Buch
Taschenbuch, 384 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3499274949

ISBN-13: 

9783499274947

Auflage: 

1 (22.01.2019)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 660.983
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499274949

Beschreibung von Bücher.de: 

Stell dich den Schatten der Vergangenheit. Oder das Morden in Dublin geht weiter.

Zehn Jahre sitzt der berüchtigte Kanal-Killer von Dublin bereits im Gefängnis, da wird erneut die Leiche einer jungen Frau aus dem Wasser geborgen. Ein Nachahmer? Die Ermittler wenden sich an den Häftling, doch Will Hurley will nur mit einem Menschen sprechen: seiner ersten Liebe Alison.

Mühsam hat sich Alison nach Wills Verurteilung ein neues Leben aufgebaut. Als die Polizei um ihre Hilfe bittet, lehnt sie ab. Wie soll sie diesem Serienkiller entgegentreten, der ihr Freund war? Aber es geht um Leben und Tod. Alison kann nicht weglaufen. Auch wenn die Vergangenheit weit schlimmere Geheimnisse birgt, als sie ahnt.

Kriminetz-Rezensionen

Tote Studentinnen in Dublin

Zum Inhalt:
Zehn Jahre, nachdem Alisons Freund Will als Serienkiller verurteilt wurde, sterben zwei Studentinnen in Dublin auf eine ähnliche Art und Weise wie damals. Malone, ein irischer Polizist, fragt sich, ob die Verhaftung damals nicht auf einem fatalen Irrtum und falschen Spuren beruhte und lässt sich auf einen Kontakt mit Will ein, welcher behauptet, Informationen zu haben. Doch Will möchte mit niemandem reden, außer mit Alison. Diese war seit der Zeit der Morde nicht mehr in Irland und lässt sich nur schwer von der Polizei zur Kooperation überreden. Doch schließlich fliegt sie nach Dublin, besucht Will, beginnt erst zu zweifeln, dann zu ermitteln und gerät schließlich in das Visier des (neuen?) Killers.

Mein Eindruck:
Catherine Ryan Howard bedient sich verschiedener Personen und Zeiten, um den Lesern die Sicht der Dinge zu schildern. In der Vergangenheit gibt es praktisch nur eine Hauptperson: Alison, die zusammen mit ihrer Kindheitsfreundin nach Dublin zieht, um dort das Studentenleben zu genießen. Die Protagonistin der Gegenwart ist zwar ebenfalls Alison; dieser Zeitpunkt befasst sich jedoch auch – in einigen, wenigen Kapiteln – mit den Gedanken von Will und denen des Täters. Und genau die Beschreibung der Gefühle und Gedanken ihrer Figuren ist das, was die Story ausmacht. Man bekommt einen sehr guten Eindruck des Widerstreits in Alisons Seele, der Verzweiflung Wills über sein Schicksal und die Beweggründe des Täters und hofft und bangt mit den Figuren. Diese sind bis in die Nebencharaktere so durchkomponiert, dass man praktisch pausenlos Möglichkeiten durchspielt und wieder verwirft. Dadurch, dass Howard geschickte Wendungen in ihre Geschichte einbaut, kann man nie sicher sein, ob der Schein vielleicht doch trügt – und genau das sollte ein Psychothriller bieten.

Mein Fazit:
Ein perfektes Verwirrspiel.

Der große Irrtum

Alison, die ihre Vergangenheit nie richtig bewältigt hat, wird zehn Jahre später massiv mit den damaligen Vorkommnissen konfrontiert. Als sie sich auf Drängen der beiden irischen Gardai, die im Fall des neuen Kanalmordes ermitteln, dazu bereit erklärt, mit Will Hurley, ihrem ehemaligen Freund, dem berüchtigten Kanal-Killer, zu reden, kommen ihr immer mehr Zweifel an den Ergebnissen der damaligen Ermittlungen. Obwohl sie ihm die Morde eigentlich nie zugetraut hat und bis zuletzt an seine Unschuld geglaubt hat, war sie nach seinem Geständnis vollkommen erschüttert und am Boden zerstört. Geprägt von dieser traumatisierenden Erfahrung, ist es ihr nicht leicht gefallen ein halbwegs vernünftiges Leben zu führen. Die ständigen Schuldgefühle haben ihr unaufhörlich zugesetzt und ihr ganzes Tun bestimmt. Erst als sie erkennt, dass sie nicht länger vor der Wahrheit davonlaufen kann, beginnt sie sich den Tatsachen zu stellen, um endlich mit der Vergangenheit abschließen zu können.

FAZIT
Ein raffiniert aufgebauter Plot mit detailliert ausgearbeiteten Charakteren, der bis zum überraschenden Ende authentisch und glaubhaft nachvollziehbar bleibt.

Spannend und glaubwürdig geschrieben

Alison hat sich mühsam ein neues Leben aufgebaut, nachdem ihre große Liebe als Kanal-Killer verurteilt worden war. Nun, nach zehn Jahren, kommt die irische Polizei auf sie zu und bittet sie um Hilfe, denn Wills Taten scheinen einen Nachfolger auf den Plan gerufen zu haben: Es gibt erneut tote Studentinnen, die aus dem Kanal geborgen wurden. Kann das Unglaubliche wahr sein, dass Will zwar die Taten gestanden, sie aber gar nicht begangen hat? Alison lässt sich auf Gespräche mit Will ein und bald ist nichts mehr, wie es war …

Dieser Thriller spielt in mehreren Zeitebenen und entführt den Leser sehr schnell in Alisons Welt. Wie sehr war die junge Frau bemüht gewesen, die Vergangenheit wegzuschieben, aus gutem Grund, denn noch immer brennt in ihrer Brust der Schmerz über die Geschehnisse von damals. In mühsamer Kleinarbeit macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, zusammen mit einem der Polizisten, der selbst Zweifel an den Ermittlungen der Polizei hat. Sehr glaubhaft sind die Protagonisten dargestellt, was durch die wechselnden Perspektiven gut herbeigeführt wird. Schleichend muss Alison – und mit ihr der Leser – erkennen, welche Missverständnisse und Ungereimtheiten zu einer unglaublichen Wendung führten, bis Alisons Welt erneut ins Wanken gerät. Der Spannungsbogen der Geschichte wird konstant aufrecht gehalten, bis hin zu einem überraschenden Showdown.

Ein erschütternder, äußerst spannender Thriller, der gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen spielt und dabei sehr glaubwürdig eine Verkettung unglücklicher Umstände herausarbeitet, die mehrere Leben zerstört hat – dies ist wahrhaft eine spannende Geschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle.