Ken Bruens 2007 erschienener Kriminalroman „Ken Taylor auf dem Kreuzweg“ wurde jetzt von dtv neu herausgegeben, in der hervorragenden Übersetzung des jüngst verstorbenen Harry Rowohlt. Wer Irland, kultige Ermittler und Noir liebt, für den ist dieses Buch genau das Richtige.

Der frühere Polizist und jetzige Privatermittler Jack Taylor kämpft vor allem mit inneren Dämonen. Er möchte dem Alkohol abschwören. Und dieser Prozess ist ein wahrer Kreuzweg, wie sich zeigt. Immer wieder erliegt er der Versuchung und – ganz Polytoxikomane – löst sich von ihr, indem er zu anderen Substanzen greift. Zwei Fälle erschüttern das beschauliche irische Galway: Ein Junge wird gekreuzigt und wenig später verbrennt seine Schwester in ihrem Auto. Taylor nimmt die Ermittlungen auf und gelangt schnell zur Einsicht, dass die Schuldigen psychischen Störungen und religiösem Wahn erliegen … Ein wahrhaft teuflischer Fall.

Bruens wahrhafte Meisterleistung liegt in seiner sprachlichen Potenz und Innovation, die er mit abgründigem irischem Humor würzt. So ist „Jack Taylor auf dem Kreuzweg“ ein Lesevergnügen höchster Güte, bei dem die Spannung und das Grauen nicht auf der Strecke bleibt. Kann man, sollte man lesen!