Johannisglut
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung:
Tatortfotografin Jana Vogt wandert mit einer Freundin von Aremberg nach Schuld an der Ahr. Die beiden begleiten Mitglieder einer universitären Theatergruppe, die sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen haben. Jana erkennt schnell, dass Misstrauen und ein dunkles Geheimnis die Gruppe umgeben. Sie erfährt, dass vor 30 Jahren eine der Schauspielerinnen spurlos verschwand. Als am nächsten Morgen eine Mitwanderin tot aufgefunden wird, ist sie sich sicher, dass der Mörder unter ihnen ist.
Die Tote am Aremberg
Eine Wandergruppe, bestehend aus ehemaligen Kommilitonen einer universitären Theatergruppe, macht sich auf den Weg zum AhrSteig. Jana Vogt wird als Fotografin für Erinnerungsfotos engagiert. Der Jubiläumsausflug der ehemaligen Studenten findet ein vorzeitiges Ende, als ein Mitglied der Gruppe tot aufgefunden wird. Jana, von Beruf Tatortfotografin bei der Kriminalpolizei Koblenz, erkennt Zusammenhänge mit einem dreißig Jahre alten unaufgeklärten Vermisstenfall. Die Verunsicherung der Wanderer ist groß und letztendlich könnte jeder von ihnen der Täter sein.
Karin Joachim präsentiert im vorliegenden Kriminalroman „Johannisglut“ den dritten Ermittlungsfall mit Jana Vogt als Protagonistin. Als Schauplatz der Handlung wählt sie den anspruchsvollen, aber wunderschönen Wanderweg „AhrSteig“, dessen idyllische Wald- und Wiesenpfade und einsame Hochplateaus sie in eindrucksvollen Worten beschreibt und dem Leser dadurch bildhaft vor Augen führt.
Die Charaktere sind interessant, teils etwas undurchsichtig dargestellt, was den Leser dazu verleitet, Mutmaßungen hinsichtlich der Identität des Täters anzustellen. Man rätselt über Rainer Großmanns Motivation als Organisator für dieses Treffen, exakt drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Vermisstenfall. Der passive und jegliche Konversation vermeidende Ralf Kuhn zeigt eine zurückhaltende Fassade, während Jörg Orlowski als Lebenskünstler und Gastronom die Provokation sucht. Mit Ulrike Daus wird die Gruppe um eine über den Dingen stehende Fernsehschauspielerin ergänzt, die bodenständig wirkende Antje Haak zeigt sich kommunikativ und ausdauernd. Die sportliche Kordula Lück, die ausgeglichene Englischlehrerin Dorothee Pflüger, Christoph Würtz und die mit ihrem Leben unzufriedene Ruth vervollständigen die Wandergruppe. Die Autorin erlaubt jeweils kurze Einblicke in den Charakter und hinter die Fassaden ihrer Figuren, legt dabei geschickt falsche Fährten und erzeugt dadurch einen gewissen Spannungsbogen im Buch. Zwischenmenschliche Beziehungen, aber auch die Arbeit der Polizei stehen im Zentrum des Geschehens. Der Leser darf gespannt die Ermittlungen von Jana Vogt und ihrem Vorgesetzten, dem Hauptkommissar der Kripo Koblenz namens Clemens Wieland, verfolgen. Der kleine tierische Protagonist „Usti“ begleitet in Gestalt eines Airedale Terriers sein Frauchen Jana Vogt und bereichert mit seiner vorwitzigen und lebensfrohen Art die Handlung. Ein Aspekt dieser Geschichte widmet sich auch den zwischenmenschlichen Beziehungen, allen voran der privaten Liaison von Jana Vogt und Clemens Wieland.
Obgleich es sich um den dritten Band einer Krimireihe handelt, fand ich mich auch ohne Kenntnisse der Vorgängerbände sofort in der Geschichte zurecht. Einige kurze Hinweise auf vergangene Ereignisse weckten in mir sofort den Wunsch, „Krähenzeit“ und „Bittertrauben“ ebenfalls zu lesen. Der äußerst gelungene Schreibstil der Autorin und ein komplexer, gut ausgefeilter Kriminalfall machten dieses Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. Ich freue mich, die Werke von Karin Joachim durch ihre Neuerscheinung „Johannisglut“ entdeckt zu haben und werde zukünftig keine Neuerscheinung aus der Feder dieser vielversprechenden Krimiautorin verpassen.
Fazit: „Johannisglut“ hat meinem Lesegeschmack voll und ganz entsprochen, ich fühlte mich durch den vorliegenden Kriminalfall und die detaillierten Beschreibungen von Personen und Landschaft sehr gut unterhalten. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen!
Ein Kriminalfall, der mich begeistert hat
Meike Jacob bittet ihre Freundin Jana Yogt, die im Team der Koblenzer Kriminalpolizei als Tatortfotografin arbeitet, als Fotografin bei einer Wanderung über den Ahrsteig mitzukommen. Hier trifft sich eine Gruppe von ehemaligen Studenten, die diese Wanderung vor 30 Jahren schon einmal gemacht hat. Der Name Rainer Großmann, der dieses Treffen in die Wege geleitet hat, fällt auch im Zusammenhang mit einem nicht gelösten Altfall, dessen Akte Jana kürzlich erst in den Händen hatte. Dort war er als Zeuge eingetragen. Zufall? Als dann Antje Haak, ein Mitglied der Wandergruppe, tot aufgefunden wird, bekommen sowohl Jana als auch ihr Freund Hauptkommissar Clemens Wieland mit seinem Team richtig viel Arbeit.
In ihrem dritten Fall um die Tatortfotografin Jana Vogt, die immer auch ihren Airedale Terrier Usti dabei hat, nimmt mich Karin Joachim mit an die Ahr. Ich konnte dieses Buch richtig genießen, auch ohne die beiden Vorgänger, auf die in wenigen Sequenzen immer mal wieder „hingewiesen“ wird, kennen zu müssen. Die Hinweise lesen sich aber für mich so interessant, dass ich sowohl „Krähenzeit“ als auch „Bittertrauben“ lesen werde. Vor allem auch um Jana Vogt von Beginn an kennenzulernen.
Selten habe ich einen Krimi gelesen, in dem ich es mit so viele Personen zu tun hatte. Aber durch ihre Unterschiedlichkeit, durch die verschiedensten Charakterzüge, vor allem durch die eingängigen Beschreibungen jedes Einzelnen war es mit der Zeit kein Problem mehr, sie zuzuordnen. Da einige in ihren Beschreibungen recht undurchsichtig bleiben, bleibt es meiner Fantasie überlassen, mich in sie hineinzuversetzen.
Ich finde, in diesem Krimi wird die polizeiliche Arbeit sehr gut dargestellt. Es kommen viele einzelne Puzzleteile zusammen, nichts will zusammenpassen. Bei den Gesprächen zwischen Clemens und Jana fühle ich mich mittendrin, mache mir meine eigenen Gedanken zu dem Mord und dem Vermisstenfall, merke aber schnell, dass ich mich wieder auf einen Holzweg habe führen lassen. Die endgültige Auflösung hatte ich so nicht erwartet. Der Ausgang ist aber sehr gut nachzuvollziehen.
Aber auch das Private von Clemens und Jana kommt nicht zu kurz und wird authentisch dargestellt. Ich sehe Clemens richtig vor mir, wie er total erledigt von einem Fall bei dem nichts weiter geht, auf seinem Schreibtischstuhl ein Nickerchen macht.
Die Spannung hat bei mir schon im Prolog angesetzt und hält ihr Level konstant hoch. Und ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, bis ich die Hintergründe endlich zu fassen bekam und sich mein Puzzle vervollständigt hat.
Wunderschöne detaillierte und farbig gezeichnete Landschaftsbeschreibungen der Umgebung an der Ahr geben der Geschichte ihren lokalen Kolorit. Mich hat die Wanderung über den Ahrsteig mit dem Blick ins Tal so fasziniert, dass ich diesen Weg auch gerne mal gehen würde. Auf einer Karte zur Orientierung vor Beginn der Geschichte kann ich die Wanderung vorbei an den einzelnen Ortschaften sehr gut nachvollziehen.
„Johannisglut“ ist ein Krimi ganz nach meinem Geschmack und ich habe eine neue Autorin für mich entdeckt. Ein spannender Kriminalfall (oder zwei), interessante Protagonisten und Einblicke in eine wunderschöne Landschaft. Hier habe ich mich richtig wohl gefühlt.
Auf dem Ahrsteig
Jana Vogt arbeitet als Tatortfotografin bei der Polizei. Im Augenblick kümmert sie sich um abgelegte Altfälle und recherchiert, ob mit der heutigen Technik noch einmal eine Neuaufnahme lohnt. Für das Wochenende hat ihre Freundin Meike sie zu einer Wanderung am Ahrsteig eingeladen. Eine Gruppe ehemaliger Kommilitonen hat sich nach dreißig Jahren wieder getroffen und möchte die damalige Wanderung wiederholen und hat dazu nicht nur Meike als Wanderführerin engagiert, sondern auch noch eine Fotografin zur Dokumentation der Tour.
Jana ist neugierig, denn sowohl das Ziel der Wanderung, als auch der Name des Organisators Rainer Grossmann war in einem ihrer Altfälle erwähnt. Damals verschwand eine junge Frau spurlos. Ermittlungen waren wohl nur recht halbherzig geführt worden, denn Zeugen erklärten, dass die Vermisste Pläne hatte, nach Frankreich oder Spanien zu ziehen.
Schon sehr bald fällt Jana eine seltsame Stimmung unter den Wanderern auf und kurz danach ist eine Teilnehmerin tot. Jetzt kommt Janas Freund, Hauptkommissar Clemens Wieland, ins Spiel.
Anfangs war ich ein wenig verwundert, dass eine Polizeibeamtin nebenberuflich Fotografenjobs annimmt, aber das ist natürlich eine ideale Ausgangslage für diesen spannenden Krimi. Sie war und ist hautnah dabei und kann ihre Beobachtungen einbringen. Die unterschiedlichen Teilnehmer der Wanderung scheinen alle etwas zu verbergen und es ist sehr spannend, wie ich als Leserin mit Jana gleich in die Rolle der Ermittlerin schlüpfen konnte. Obwohl ich meine Schlussfolgerungen immer wieder berichtigen musste. Das machte das Lesen für mich besonders reizvoll. Viele, ganz unterschiedliche Charaktere, die gut beschrieben sind, lernt man gemeinsam mit Jana zu Beginn der Wanderung kennen, mal mehr oder weniger intensiv.
Polizeiarbeit kann sehr kleinteilig sein, aber im Zusammenspiel von Jana und Clemens entwickelte diese Routine sehr reizvolle Aspekte und war absolut logisch und folgerichtig. Die Schilderungen haben mir gut gefallen und nicht nur, weil sie durch Janas Terrier Usti aufgelockert werden.
Die Ahr und der Wandersteig ist eine wunderschöne Landschaft und sie kam hier auch ausgezeichnet zur Geltung. Die Beschreibung des Wegs und der Ortschaften habe ich sehr genossen. Da kam sofort richtiges Eifel-Feeling auf.
Dass es schon der dritte Band mit Jana als Ermittlerin ist, habe ich nur durch kurze Erwähnungen auf frühere Begebenheiten erkannt. Als neue Leserin der Reihe ist mir der Einstieg überhaupt nicht schwergefallen.