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Juister Lüge

Der siebte Fall für die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte. Ostfrieslandkrimi
Buch
Taschenbuch, 200 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3965862170

ISBN-13: 

9783965862173

Auflage: 

1 (24.07.2020)

Preis: 

11,99 EUR

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 807.690
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3965862170
Beschreibung von Marcel Gröger

Lotta Dolke geht zur Juister Polizeistation, um eine Lüge zu melden. Am nächsten Morgen findet man nur noch die Leiche der jungen Frau am Strand. Was wollte Lotta den Beamten sagen, bevor sie im letzten Moment einen Rückzieher machte und verwirrt davonlief?

Die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte nehmen Lottas Reisegruppe ins Visier. Sind die angeblichen Ornithologen wirklich auf der Ostfriesischen Insel, um Vögel zu beobachten? Und was bedeutet der Siegelring mit dem stilisierten Buchstaben B, den alle Mitglieder der Gruppe tragen?

Der Fall steckt voller Rätsel und spitzt sich weiter zu, als ausgerechnet einer der Verdächtigen das zweite Opfer ist …

Kriminetz-Rezensionen

Juister Lüge

»Juister Lüge« ist der 7. Band aus der Reihe »Witte und Fedder ermitteln«. Die Einzelbände können alle unabhängig voneinander gelesen werden.

Diesen neuen Fall des sympathischen Ermittlerduos Witte und Fedder konnte ich gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung lässt einem nur so durch die Seiten jagen. Die ganze Zeit spürte man etwas Geheimnisvolles zwischen den Zeilen. Welcher Lüge sind die beiden Ermittler auf der Spur? Denn es gibt nicht nur eine …

Der Schreibstil ist wie gesagt absolut fesselnd. Die Umstände des Kriminalfalles sind ziemlich verworren und die unmittelbaren Beteiligten machen den Beamten ihre Arbeit nicht unbedingt leichter. Sina Jorritsma versteht es hier wieder exzellent, Verwirrung zu stiften. Die Auflösung des Falles war wieder eine Glanzleistung mit entsprechend hohem Überraschungseffekt.

Ganz nebenbei bekommt man noch jede Menge Bilder und Wissenswertes von der Insel Juist präsentiert – das ein oder andere Mal auch Antje und Roland ganz privat …

»Juister Lüge« ist ein toller neuer Ostfrieslandkrimi, der für jede Menge Spannung sorgt. Unbedingt lesen! Klare Kaufempfehlung mit voller Punktzahl!

Ein Band der tief in die See eintaucht und so manch Abgründigkeit ans Licht zerrt

Die Reihe rund um die smarten Kommissare Roland Witte und Antje Fedder geht mit »Juister Lüge« in die siebte Runde. Hierbei hat mich vor allem der Titel angesprochen. Denn eine Lüge kann vieles bedeuten und es ist nicht klar ersichtlich, welcher Natur diese ist.
Demzufolge kann sich dies auch in sämtliche Richtungen entwickeln. Meine Neugier darauf war dementsprechend groß.

Der Einstieg selbst fiel mir gleich sehr leicht und es ging auch direkt los. Doch leichter wurde es deshalb noch lange nicht. Stattdessen gestaltete es sich viel mysteriöser und verzwickter als ursprünglich angenommen. Manipulativ, intrigant und voller Neid und Missgunst.

Hier haben mir vor allem die Nebencharaktere wirklich gut gefallen. Diese sind durch und durch authentisch und greifbar. Insbesondere Max Seiler, der für mich einfach aus der Masse herausgestochen hat. Man lernt hier noch mehr Menschen kennen und diese haben es definitiv in sich. Voller Ecken und Kanten, bei denen sich einige als besonders scharf erweisen. Bloß nicht in die Karten schauen lassen, scheint hier das Motto zu sein. Keiner ist wie der andere und Geheimnisse scheinen an der Tagesordnung zu sein.

Die beiden Kommissare Antje Fedder und Roland Witte haben es dementsprechend schwer. Doch Antje ist wieder absolut grandios. Roland geht bei dem Ganzen leider etwas unter, was mitunter wirklich schade ist. Ebenso würde es mir wirklich gut gefallen, wenn man auch bei ihrem Privatleben etwas mehr in die Tiefe gehen könnte. Denn diese besondere Verbindung, die sie haben, überträgt sich leider hier nicht völlig. Dafür kann man die Ermittlungen verdammt gut mitverfolgen und seinen eigenen Fährten nachgehen.

Diesmal hatte ich jedoch überhaupt keine Ahnung, in welche Richtung es sich entwickeln würde. Ich war immens überrascht und musste auch etwas schmunzeln, als mir der Kern klar wurde. Denn die Idee ist zwar nicht neu, aber besonders auf der psychologischen Ebene enorm gut umgesetzt. Denn hier kommt sämtliche Niedertracht zum Vorschein. Dabei geht es um so viel. Wie leicht das eigene Leben aus den Fugen geraten kann, wenn man sich zu leicht mitreißen und verführen lässt. Die Folgen sind katastrophal. Für das Umfeld, als auch für die eigene Seele. Die Folgen dessen sind unabsehbar. Ebenso sind die einzelnen Verbindungen zueinander ziemlich interessant. Bei einigen jedoch hätte man noch mehr in die Tiefe gehen können. Da ich mitunter das Gefühl hatte, es verläuft sich etwas.

Die Taten selbst werden nicht detailliert beschrieben, wodurch es auch für sanfte Gemüter geeignet ist.

Dafür punktet Sina Jorritsma mit kriminalistischem Spürsinn und gut platzierten Wendungen, die alles in einem völlig anderem Blickwinkel erscheinen lassen. Dadurch ergab sich die ein oder andere Überraschung. Der ursprüngliche Mordfall blieb bis zum Schluss im Dunkeln, so dass man völlig überrascht von der Auflösung war. Was ich einfach fantastisch fand.

Für mich ein richtig guter Teil, emotional und auch von der Tiefgründigkeit hier, hatte er aber noch die ein oder andere Schwäche.

Ich bin schon gespannt, was im nächsten Band auf Antje und Roland wartet. Bitte auch wieder mehr Tjark. Denn er ist mit das Herz dieser Reihe.

Fazit:
»Juister Lüge« ist verzwickt, mysteriös und intrigant. Ein Band, der tief in die See eintaucht und so manch Abgründigkeit ans Licht zerrt. Antje und Roland haben ordentlich zu kämpfen, bis sich der Nebel lichtet. Ein verdammt guter Kriminalroman, der minimale Schwächen aufweist.

4 von 5 Sternen.