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Juister Onkel
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»Ich finde es nur schäbig, wenn jemand verzweifelten Menschen das Geld aus der Tasche zieht!«
Die Meinungen über den Mann, der als »Onkel Ole« zu Berühmtheit gelangte, gehen weit auseinander. Fakt ist, dass Ole Riepe nun ermordet am Strand liegt, eingebuddelt in den Sand von Juist. In seiner Hilfestunde bot »Onkel Ole« Unterstützung in allen Lebenslagen an.
Die im Internet ausgestrahlte Show mit den kostenpflichtigen Anrufen erfreute sich großer Beliebtheit. Aber der ostfriesische Seelentröster erhielt anonyme Drohbriefe. Nicht jeder gönnte ihm den Erfolg.
Doch auch seine Ehefrau, die sich während der Hilfestunde oft leise aus dem Haus schlich, erregt den Verdacht der Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte …
Die wahre Tragik versteckt sich im Detail
"Juister Onkel “ ist bereits der 17.Band aus der Reihe um die Inselkommissare Antje Fedder und Roland Witte von Sina Jorritsma.
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, so das ich direkt mehr darüber erfahren musste.
Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr fesselnd und einnehmend.
Die Atmosphäre ist etwas beklemmend.
Interessant ist hier am meisten das Opfer. Denn dieses ist keinesfalls ein Sympathieträger. Zumal man einen recht guten Einblick hinter die Fassade bekommt.
So recht konnte ich mir aber leider kein Bild von ihm machen. Dafür war alles zu schwammig. Zumal er doch recht blass gehalten wurde. Dennoch ist der erste Eindruck entscheidend und dieser ist alles andere als sympathisch.
Daneben spielen noch weitere Charaktere eine nicht unerhebliche Rolle.
Sina Jorritsma gelingt es, diese sehr gekonnt in die Handlung einzubinden.
Antje Fedder und Roland Witte haben mir dabei besonders gut gefallen.
Man kann sich sehr gut in sie hineinfühlen und die Ermittlungen stets nachvollziehen.
Ein wichtiger Punkt ist dabei Tjark. Ich mag diesen alten Seebären einfach sehr. Zumal er immer wieder mit seiner besonnenen und ruhigen Art die Wogen glättet.
Der Einstieg gelang mir ohne Mühe.
Obwohl es nicht sofort extrem spannend losging, so hat es mich dennoch sofort gepackt.
Sina Jorritsma spricht eine sehr interessante Thematik an. Mir persönlich ist es unverständlich, wie man damit Geld verdienen kann. Riepe entspricht dabei dem absoluten Klischee. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte seinem Charakter gut getan, um seine Intention dahinter zu verstehen.
Eine weitere wichtige Thematik umfasst Keno und diese hat mich auch emotional gepackt. Zumal dahinter so viel Tragik und Verzweiflung steckt.
Sina Jorritsma bringt so einige Verdächtige ins Spiel, die aber nie so recht kompatibel waren.
Erst am Ende gelingt ihr eine Wende, die tragisch ist und nachhallt. Und gerade im menschlichen Bereich so viel verschüttetes vor Augen führt.
Insgesamt ein sehr guter Ostfrieslandkrimi, der wieder zum schmunzeln bringt, aber auch die Ernsthaftigkeit vor Augen führt.
Darüber hinaus bringt er auch ein Stück weit zum nachdenken.
Fazit:
Antje Fedder und Roland Witte konnten mich auch mit ihrem neuesten Fall wieder begeistern und emotional packen.
Themen, die zum nachdenken bringen, darüber hinaus ist hier so viel Tragik im Detail versteckt, dass man ordentlich schlucken muss.
Ein sehr atmosphärischer Ostfrieslandkrimi, der zum schmunzeln bringt, aber auch die Ernsthaftigkeit vor Augen führt.
Definitiv eine Leseempfehlung, auch wenn es eher ruhiger Natur ist.