Kafka und der Tote am Seil
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Gestatten: Kafka, Franz Kafka.
Was wäre, wenn Franz Kafka nicht mit 40 Jahren an Tuberkulose verstorben wäre? Wenn er stattdessen am Tag nach seinem vermeintlichen Tod die Augen aufgeschlagen und sich an seinem Krankenbett eine ungewöhnlich große, ungewöhnlich eloquente Kakerlake als Pflegekraft befunden hätte? Die ihm noch dazu ungewöhnlich bekannt vorkäme?
Schon bald werden Kafka und Gregor Samsa von einer geheimnisvollen Agentur als Privatermittler engagiert, denn im Wien des Jahres 1924 kommt es zu einer ebenso mysteriösen wie bizarren Mordserie – und des Rätsels Lösung ist absurder als alles, was Kafka sich jemals selbst hätte ausdenken können …
Fantasy trifft auf Krimi oder Kafka trifft auf die Welt
Kafka und der Tote am Seil
von John Steinhagen
erschienen im penhaligon Verlag am 23. November 2022
Taschenbuch 432 Seiten
Klappentext
Was wäre, wenn Franz Kafka nicht mit 40 Jahren an Tuberkulose verstorben wäre? Wenn er stattdessen am Tag nach seinem vermeintlichen Tod die Augen aufgeschlagen und sich an seinem Krankenbett eine ungewöhnlich große, ungewöhnlich eloquente Kakerlake als Pflegekraft befunden hätte? Die ihm noch dazu ungewöhnlich bekannt vorkäme? Schon bald werden Kafka und Gregor Samsa von einer geheimnisvollen Agentur als Privatermittler engagiert, denn im Wien des Jahres 1924 kommt es zu einer ebenso mysteriösen wie bizarren Mordserie – und des Rätsels Lösung ist absurder als alles, was Kafka sich jemals selbst hätte ausdenken können ...
Meine Meinung
Angezogen vom Cover und Titel, habe ich mich in die Fantasykrimiwelt gewagt. Ja, was wäre oder hätte passieren können, wenn Franz Kafka nicht an Tuberkulose gestorben wäre? Der erste Roman von Jon Steinhagen entführt uns ins Frühe 20 Jahrhundert.
Es ist das erste Buch, das ich von Jon Steinhagen gelesen habe, der Schreibstil liest sich angenehm, die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst und es passieren einige skurrile Sachen im Roman. Nun muss ich gestehen, dass mir dieses Werk mehr zusagt als jegliche andere Werke von Franz Kafka. In diesem Roman entdecken wir das ein oder andere Werk von Franz Kafka. Da möchte ich aber nicht vorgreifen, sondern jeder sollte es selber herausfinden.
Alle Figuren werden hier ausführlich beschrieben und sind ein Teil der Geschichte. Ihre Worte und Gedanken führen zur Erheiterung und teilweise auch zur Lösung von dem Kriminalfall. Über Franz Kafka und seinen skurrilen Begleiter Georg habe ich mich köstlich amüsiert, und auch der oder die Inspektoren haben mir sehr gut gefallen. Kafka beziehungsweise der Inspektor haben mich zwischendurch mit ihren Ermittlungen aufs Glatteis geführt. Der Schluss ist absurd, aber wiederum sehr passend zum gesamten Buchinhalt.
Fazit
Franz Kafka und der Tote am Seil, ein unterhaltsamer Fantasykrimi mit einem interessanten Ende. Die Erzählperspektive erlaubt mehre Einblicke und Gedanken der Figuren. Kafka, Gregor und der Inspektor unterhalten den Leser mit ihren teilweise skurrilen und absurden Aussagen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Skurril, verwirrend, lustig, seltsam – sicher ein besonderes Buch
Franz Kafka ist von jetzt auf nachher geheilt und kann das selbst gar nicht so recht glauben. Zumal er sich in Begleitung einer mannshohen Kakerlake befindet, die auch noch spricht. Als dann ein seltsamer Typ (Inspektor Beide, mal männlich, mal weiblich), Kafka als Ermittler für noch seltsamere Todesfälle in Wien rekrutiert, ist er sich sicher: das ist so abstrus, das kann sich kein Hirn ausdenken, also muss es echt sein. Und so begibt er sich mit Kakerlake Gregor Samsa nach Wien, wo er auf einen seltsamen Hängekünstler stößt und auf dessen seltsame Schwester und auf einen Seidenstrick, der an Seltsamkeit nicht zu überbieten ist. Der Hängekünstler erhängt sich jeden Abend vor Publikum, nur um wie von Zauberhand am nächsten Tag wieder auf der Bühne zu stehen. Dafür sterben täglich andere Menschen einen sehr mysteriösen Strangulationstod. Kafka will diesen Fall lösen! Auch wenn er sich dadurch selbst in Gefahr bringt.
Puh… seltsam ist der Oberbegriff für dieses Buch. Seltsam, absurd, irre, völlig gaga und total… ja… seltsam halt. Hier wird so viel mit Sprache gearbeitet, mit Wortwitz und Situationskomik, nur um dann wieder verwirrend und seltsam zu werden (Verzeihung, ich weiß, ich nutze dieses Adjektiv sehr oft). Ich liebe die Szenen, in denen die Kakerlake vorkommt, was leider im Mittelteil für meinen Geschmack deutlich zu wenig war. Dafür ging mir das lange Gerede von Inspektor Beide des Öfteren gehörig auf den Keks, weil ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste, wie er anfing. Ich habe auch immer noch nicht kapiert, warum Kafka geheilt war – wenn er es denn war – und ob er das am Ende auch immer noch ist. Habe ich jetzt hier eine Geschichte miterlebt oder nur die Hirngespinste eines Todkranken oder Verrückten? Ich habe keine Ahnung. Das Buch hat mich verwirrt, mich super unterhalten, mich zwischendurch genervt, dann wieder zum Lachen gebracht und gleich darauf wieder zum Stirnrunzeln. Es wirkt auf jeden Fall nach und ich möchte nicht wissen, wie es im Kopf des Autors aussieht – wer so schreibt, muss ein paar mehr Hirnwindungen haben, vermute ich. Ich habe ein paar Tage vergehen lassen, bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe. Einfach, weil ich nicht wusste, was ich von dem Buch halten soll. Gut? Sehr gut? Doof? Oder doch nur vor allem seltsam? Ich weiß es noch immer nicht so 100% – genau das bringt mich aber zu 4 Sternen. Denn wie gesagt: es wirkt nach, spukt noch in meinem Kopf herum und war letztlich halt doch sehr unterhaltsam. Seltsam, aber wahr. Wem ich es empfehlen würde? Ach, fragt mich doch was Leichteres!