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Mit kaltem Kalkül
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Ein Wettlauf gegen die Zeit und um das Leben eines Kindes: Sabine Yao löst ihren zweiten Fall – Gänsehaut-True-Crime mit der sympathischen Rechtsmedizinerin.
Die Spezialeinheit »Extremdelikte« um Dr. Sabine Yao untersucht auch diesmal ungewöhnliche Todesfälle: Zwei in schwarze Samtkleider gehüllte und bizarr entstellte Tote, die im Wald an einem Gestell hängen, geben den Ermittlern Rätsel auf. Dann wird Sabine Yao an einen Tatort in einem heruntergekommenen Trailerpark gerufen, wo ein Toter zwischen Kinderspielzeug und Perücken liegt.
Währenddessen in Berlin Neukölln: Noch weiß keine offizielle Stelle, dass der jordanische Ex-Geheimdienstler Khalaf unter Hochdruck nach dem verschwundenen achtjährigen Yasser sucht. Ihm vertrauen die Bewohner der Neuköllner High-Deck-Siedlung mehr als der Berliner Polizei. Khalaf findet nicht nur heraus, dass Yasser nicht das erste verschwundene Kind aus der Siedlung ist, sondern dass dieser Fall ganz andere Dimensionen annehmen wird.
Als eine Kinderleiche gefunden wird, beginnt Sabine Yao zu erkennen, dass fernab der sichtbaren Berliner Strukturen eine urbane Schattengesellschaft existiert, in der man sie als Eindringling empfindet. Und Eindringlinge leben gefährlich.
Die Fortsetzung des großen SPIEGEL-Bestsellers »Mit kalter Präzision«: Auch im True-Crime-Thriller »Mit kaltem Kalkül« greift Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner Michael Tsokos auf zahlreiche authentische Fälle zurück. Er lässt Leserinnen und Leser mit tiefen Einblicken in die Forensik die Arbeit am Seziertisch hautnah miterleben.
»Tsokos weiß, wovon er schreibt. Detailfreudig und kenntnisreich überträgt der Rechtsmediziner echte Kriminalfälle in morbiden Lesestoff.« Stern
Spannend und sehr informativ
Der 8-jährige Yasser Khatib lebt mit seiner Mutter Ayasha in der Berlin-Neuköllner High-Deck-Siedlung ohne Aufenthaltsberechtigung unter dem Radar der deutschen Behörden. Daher will sie auch die Polizei nicht einschalten, als ihr Kleiner Abends nicht nachhause kommt. Sie bekommt Hilfe vom jordanischen ehemaligen Geheimdienstler und Regulator des Saad-Claans, der aus dem Libanon stammenden Großfamilie, die sich nun nach dem Verschwinden ihres Oberhauptes aufgelöst hat. Bei seinen Undercover-Recherchen erfährt Hassan Khalaf, dass fast auf den Tag genau vor 4 ½ Jahren der damals 7-jährige Oleg Klevno hier aus dem Kiez verschwunden und nicht wieder aufgetaucht ist. Daraufhin bittet er Ayasha doch zur Polizei zu gehen und den nun schon seit drei Tagen verschwundenen Yasser als vermisst zu melden. Werden er oder die Polizei herausfinden, was dem kleinen Yasser zugestoßen ist?
Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit „Extremdelikte“ beim LKA Berlin hat nicht nur in ihrem Job sehr viel zu tun. Auch ihrer jüngeren Schwester Mailin, die psychisch recht angeschlagen ist, muss sie mal wieder unter die Arme greifen. Als Yao einen Toten auf die Bahre bekommt, dem in seiner Wohnwagenbehausung der Hals durchschnitten wurde, häufen sich die Spuren, dass er etwas mit dem Verschwinden der beiden Jungs zu tun haben könnte.
Autor Michael Tsokos hat mich auch mit diesem Rechtsmedizin-Thriller schnell in die Geschichte hinein gezogen. Durch die Frühbesprechung mit Prof. Paul Herzfeld, dem Chef der Extremdelikte, erfahre ich von den verschiedensten, so unterschiedlichen Verbrechen oder auch „normalen“ Todesfällen, die die Forensiker nun auf den Tisch bekommen.
Man spürt beim Lesen immer wieder, dass Dr. Tsokos sich mit dem, von was er schreibt, richtig gut auskennt. Ich bekomme sehr viele Fachausdrücke zu lesen, die aber sehr genau und für mich absolut verständlich erklärt werden. So viel über die Rechtsmedizin zu erfahren, hier durch die Augen und Ohren der jungen Kommissarsanwärterin Kira Kaplan, die ein Praktikum in der Forensik macht, erhöht für mich den Reiz an diesem Buch noch mehr. So habe ich z.B. wieder einiges über die verschiedenen Arten des Suizids gelernt, von denen ich gar nicht wusste, dass da so abgestuft wird. Dr. Tsokos versteht es gekonnt dieses Wissen zu vermitteln ohne dass die Spannung darunter leidet.
Die kurzen, knackigen Kapitel und die dauernden Wechsel der Handlungsort treiben die Geschichte rasant voran und steigern die Spannung von Abschnitt zu Abschnitt. Ich habe so mit gefiebert und auch mit gelitten, gerade, wenn der kleine Yasser aus seiner Sicht von sich und seiner Gefangenschaft berichtet.
„Mit kaltem Kalkül“ - ein Thriller aus der Rechtsmedizin spannend ab der ersten Seite mit interessanten Fakten und einer Geschichte, die mich mitgenommen und mich trotz ihrer Grausamkeit sehr gut unterhalten hat.
Ein Wettlauf mit der Zeit
Dr. Sabine Yao von der Spezialeinheit „Extremdelikte“ bekommt es mit rätselhaften Fällen zu tun. Im Wald wurden zwei Tote in schwarzen Samtkleidern an einem Gestell hängend gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen verschiedenen Utensilien. Außerdem wird der kleine Yasser vermisst, doch die Mutter wagt es nicht, sich an die Polizei zu wenden, da sie illegal im Land ist. Sie wendet sich an den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf, der herausfindet, dass es nicht das erste verschwundene Kind in der Siedlung ist.
Der Autor weiß aufgrund seines Berufes wovon er schreibt und das ist deutlich zu spüren. Doch es ist wohl nicht jedermanns Sache, die detaillierten Beschreibungen zu lesen. Gute Nerven sind also vonnöten. Trotzdem ist dieses Buch auch spannend. Die Kapitel sind recht kurz und die Perspektiven wechseln. Besonders nahe ging einem die Sicht des 9-jährigen Yasser.
Ich habe den Vorgängerband "Mit kalter Präzision" von Michael Tsokos bisher nicht gelesen, lernte daher die Protagonisten erst jetzt kennen. Sabine Yao ist ein eine fähige Rechtsmedizinerin, die es in ihrem Bereich mit sehr speziellen Fällen zu tun bekommt. Aber auch privat ist sie ziemlich eingespannt. Aber auch Monica Monti, die Ermittlerin vom Berliner LKA, gefällt mir gut, denn sie verlässt sich gerne auf ihren Instinkt. Es macht ihr auch nicht aus, wenn Kollegen anderer Meinung sind.
Ein interessanter und spannender Thriller.
Rechtsmedizin-Thriller zum Zweiten
Der zweite Rechtsmedizin-Thriller um Dr. Sabine Yao, die Fachärztin für Rechtsmedizin, ist ähnlich konzipiert wie der Vorgängerband „Mit kalter Präzision“. Schon da habe ich das zu viel an Fachwissen kritisiert und auch dieses neue Buch trumpft mit seitenweise explizitem Wissen auf, das nicht vonnöten wäre, das einen Thriller sogar eher zu einem Langeweiler degradiert. Nun, ich hab mich durch die ersten Kapitel zwar nicht direkt gequält, war aber auch nicht böse, als die Thriller-Elemente dann Fahrt aufnahmen.
Die Spezialeinheit „Extremdelikte“ hat viel zu tun. Ein totes Ehepaar, seltsam entstellt, wird im Wald gefunden, ein Polizeipräsident im Ruhestand wird erschossen aufgefunden, seine Leiche gibt Rätsel auf, ebenso ein weiterer Toter inmitten einer illegalen Bauwagensiedlung. Und damit nicht genug, denn ein achtjähriger Junge wird vermisst. Zunächst sucht Hassan Khalaf nach dem kleinen Yasser. Er ist gut vernetzt und durch seine langjährige Arbeit für den jordanischen Geheimdienst hat er viel Erfahrung. Sein Part hat mir durchweg gut gefallen, sein Charakter als Geheimdienstler und auch als Mensch ist gut gezeichnet, seine Vorgehensweise nachvollziehbar.
Es sind mehrere Todesfälle, die auf einen nicht natürlichen Tod hinweisen. Diese nehme ich aber eher als Randnotiz wahr, die eigentliche Ermittlung fokussiert sich auf den verschwundenen Yasser. Da seine Mutter nicht zur Polizei gehen kann, fleht sie Hassan an, nach ihrem Jungen zu suchen. Er fördert so einiges zutage, Yasser jedoch bleibt verschwunden und so wird die Suche nach ihm Monica Monti, der Leiterin der vierten Mordkommission des LKA Berlin, dann doch übertragen. Monti und Yao arbeiten Hand in Hand und auch sie entdecken – wie zuvor schon Hassan – dass vor Jahren schon ein damals Siebenjähriger spurlos verschwunden ist.
Das Dranbleiben – nach meinen anfänglichen Startschwierigkeiten – hat sich gelohnt. Die kurzen, schnell wechselnden Kapitel sind mit präziser Zeit- und Ortsangabe überschrieben, so hat man stets den Überblick. Das oben bemängelte, zu detailliert vorgetragene Fachwissen hat sich später dann auf ein vertretbares Maß reduziert, sodass man dem Team um Yao auch als Laie auf dem Gebiet gut folgen kann. Auch gefällt mir der Einblick in Yaos Privatleben, das sparsam dosiert mit hineinfließt und der Figur Yao zusätzlich Kontur gibt.
Mein Fazit ist zweigeteilt. Das geballte, vor allem am Anfang des Buches zu umfangreiche Fachliche hat für die normalen Leser keinerlei Mehrwert, diese lehrreichen Abhandlungen sind eher leeres Wissen, das nach dem Lesen ganz schnell wieder vergessen wird. Später dann nimmt die Story Fahrt auf, die Suche nach dem verschwundenen Jungen und die vielschichtige Ermittlungsarbeit drumherum sind spannend, man fiebert direkt mit, wünscht Monti und auch Yao, dass sie nicht zu spät kommen. Letztendlich bewerte ich diesen zweiten Rechtsmedizin-Thriller dann doch mit vier Sternen und bin auch beim nächsten Thriller um Yao wieder dabei.
Lehrreich, jedoch dadurch auch spannungsärmer.
Zu Beginn des Krimis werden während der Morgenbesprechung der Spezialeinheit „Extremdelikte“ drei ungewöhnliche Todesfälle vorgestellt, die aber kaum bis gar nicht im Verlauf des Buchs behandelt werden und nur am Ende wieder kurz aufgegriffen werden. Dann bis zur Hälfte des Thrillers werden die Aktivitäten des ehemaligen jordanischen Ex- Geheimdienstleisters Hassan Khalaf beschrieben, der sich als Einzelkämpfer auf die Suche nach dem vermissten achtjährigen Yasser Khatib macht. Erst durch seine verdeckten, anonymen Hinweise an die Berliner Polizei kommen schließlich beide Erzählstränge zusammen. Mit Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao und der Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA Monica Monti stehen starke, erfolgreiche Charaktere im Mittelpunkt. Besonders im Zuge ihrer Zusammenarbeit werden viele Fachbegriffe nachvollziehbar ausführlich erklärt. Sicher lehrreich, jedoch führt ihre Häufigkeit auch zum Verlust von Spannung. Mit der Neuköllner High-Deck-Siedlung Berlin und der benachbarten Schattengesellschaft in der Bauwagensiedlung werden dortige soziale Brennpunkte benannt. Der Erzählstrang um die jüngere Schwester vom Yao, Mailin, wirkt zu sehr konstruiert, wirkt im Puzzle der Gesamtaufklärung deplatziert. Insgesamt nicht so gut wie die Vorgänger. 3*