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Der katholische Bulle
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Belfast befindet sich im Ausnahmezustand. Detective Sergeant Sean Duffy ist neu in der Stadt, und gleich bei seinem ersten Fall - der Suche nach einem Serienkiller - muss er sich ins Zentrum des Terrors begeben. Sean Duffy ist wahrscheinlich der einzige katholische Bulle in ganz Nordirland, denn es ist 1981, und »katholisch sein« steht vor allem für eins: IRA. Die Paramilitärs haben der Polizei den Krieg erklärt, nehmen sie, wo es nur geht, unter Beschuss, jagen Polizeiautos in die Luft. Ihnen gilt Duffy als Verräter. Doch auch unter den Kollegen in Carrickfergus, einem Vorort von Belfast, wohin er nach seiner Beförderung gerade erst versetzt wurde, muss sich der junge Polizist sein Ansehen erkämpfen. Entlang der Frontlinien ermittelt Duffy in zwei Mordfällen, hinter denen ein Serienkiller zu stecken scheint. Eines der Opfer stand in Verbindung mit den höchsten IRA-Kreisen, wo Duffy auf eine Mauer des Schweigens trifft, da jeder, der den Mund aufmacht, mit dem Schlimmsten rechnen muss ...
Entführt in die Achtziger
Man schreibt das Jahr 1981, Lady Di ist noch nicht Königin der Herzen, Margret Thatcher ist Regierungschefin und Sean Duffy ist Polizist in Carrickfergus, einem Vorort von Belfast. Hass liegt in der Luft, Hass gegen die Engländer, der sich entlädt in Krieg zwischen Protestanten und Katholiken. Sean Duffy ist Katholik. Er ermittelt in zwei Mordfällen an homosexuellen Männern, wobei vieles auf einen Serienkiller hinweist. Es gibt Verbindungen zu höchsten IRA-Kreisen, doch die sind nicht grade redselig. Gefangene Terroristen im Hungerstreik bestimmen die Nachrichten. Die Ex-Frau eines der Hungernden hat sich augenscheinlich selbst ermordet, doch Duffy glaubt nicht an die Inszenierung. Und was hat es mit den Noten auf sich, die sich im Körper eines der Opfer befanden?
Sean Duffy ist belesen und hört gerne Musik, befindet sich momentan auf Frauensuche und ermittelt unbeirrt, trotz der Gefahr, in die er sich damit begibt. Der Blick unters Auto vorm Losfahren, um eine eventuelle Bombe zu finden, gehört für ihn zur Alltags-Routine, ebenso das Umfahren von mit Metallplatten abgedeckten Schlaglöchern in Belfast, „eine Stadt, die ihre eigenen Brunnen vergiftete, ihre eigenen Felder versalzte, sich das eigene Grab schaufelte …“
Trotzdem gibt es Menschen in Belfast, die versuchen, dem dortigen Leben so etwas wie Normalität abzugewinnen. Es ist nicht einfach, beim Lesen den Überblick über die einzelnen politischen Gruppen und Splittergruppierungen zu behalten, aber vielleicht war es das in der damaligen Realität auch nicht. Bei den Mitgliedern der Gruppen vermischen sich vorgegebene Gründe mit rein persönlichen Motiven.
Ein spannender, clever geschriebener Krimi, der gekonnt in die Achtziger entführt und ein treffsicheres Bild der Zeit gibt.
Nordirland in den 80er Jahren - Der katholische Bulle
Inhalt: Wir schreiben die 80-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und befinden uns in Belfast. In einer Zeit in der sich Katholiken und Protestanten misstrauen und verachten. Mitunter gehen Bomben hoch, werden Sprengsätze angebracht und Polizisten sterben in diesem Glaubenskrieg. Mitten in diesem Geschehen fängt Sean Duffy seinen Dienst in einem Belfaster Vorort an. Und er ist katholisch in Mitten der protestantischen Gesellschaft. Es herrscht gerade ein Hungerstreik unter den irischen Flüchtlingen und dann werden schwule Opfer gefunden, welcher Serienkiller treibt hier sein Unwesen?
Fazit: Mit diesem Werk gelingt es Adrian McKinty mich zu begeistern und mich voran zu treiben, weitere Bücher von ihm zu lesen. Diesen Autor muss man sich merken.
Einerseits schafft er es, den Glaubenskonflikt von Nordirland in den Fokus zu rücken. Jeder hat schon mal was von der IRA und andere Splittergruppen gehört, doch mit diesem Roman wird alles lebendig und man versteht so einiges. Anderseits gelingt es ihm gekonnt, eine Mordserie ins Geschehen einzubinden und so dem Leser dazu zu bringen, Schlüsse zu ziehen. Dem Leser erwartet neben Spannung auch viele Wendungen und ebenso die Einblicke in die irische und englische Konflikt.
Sean Duffy, der katholische Bulle, muss sich durchkämpfen und hat durch seinen "anderen" Glauben einiges einzustecken, doch dies stört ihn weniger. Er ist ein Arbeitstier, der unbedingt den Fall lösen will und nicht verstehen kann, wie einiges einfach zu den Akten gelegt werden soll, nur weil es wie Selbstmord aussieht. Er ist eine Kämpfernatur und hat Charisma, sicherlich auch Fehler, aber wer hat dies nicht und ein richtig guter knuffiger Ermittler, muss auch solche Seiten haben.
Danke für diesen tollen Thriller.