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Das Kind in mir will achtsam morden
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Björn Diemel ist zurück - und mordet ganzheitlicher als je zuvor.
Björn Diemel hat die Prinzipien der Achtsamkeit erlernt, und mit ihrer Hilfe sein Leben verbessert. Er hat den stressigen Job gekündigt und sich selbstständig gemacht. Er verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich kaum noch mit seiner Frau. Ach ja, und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans.
Warum nur kann Björn das alles nicht genießen? Warum verliert er ständig die Beherrschung? Hat er das Morden einfach satt? Nein, nein, so ist es nicht. Sein Therapeut Joschka Breitner bringt ihn endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns innerem Kind!
Achtsamkeit Teil 2 – einfach genial! *****
Björn Diemel lebt, nachdem er seinen Job als Anwalt endgültig an den Nagel gehängt hat, immer noch in seinem Haus über seinem eigenen Kindergarten. Mafiaboss Boris sitzt immer noch eingesperrt im Keller unter dem Kindergarten. Leider hat es Björn immer noch nicht geschafft total achtsam zu sein. Und dann kommt da jemand, der den Kopf von Boris will. Wer ist das und warum hat er sich den nicht selbst geholt? Fragen, die er seinem Therapeuten Joschka Breitner nicht stellen kann. Der macht ihn immer mehr mit seinem inneren Kind bekannt, mit dem Björn sich nun auseinandersetzen muss.
"Das Kind in mir will achtsam morden" schließt übergangslos an den ersten Band "Achtsam morden", von dem ich total begeistert war, an. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an den Folgeband. Und ja, es hat sich wirklich gelohnt. Sehr schnell bin ich wieder in der Geschichte drin und gehe mit Björn auf die Suche nach seinem inneren Kind. Hier erfahre ich viel Privates aus der Kindheit und Jugend des "Kindes", manches für mich als Mutter so schockierend, dass sich manche Handlungen Björns heute von selbst erklären. Die Erklärungen des Therapeuten Joschka Breitner finde ich sehr gut und nachvollziehbar und kann sogar das ein oder andere für mich selbst mitnehmen.
Auch in diesem zweiten Band spielt der Autor wieder seinen eigenwilligen, manchmal sehr schwarzen Humor aus. An einigen Stellen habe ich herzhaft lachen müssen, so skurril sind die Szenen. Mein Kopfkino kam kaum hinterher, so schnell wechseln die Handlungen und es ist gar nicht so einfach, achtsam zu sein. Das innere Kind ist sehr kreativ und ich musste immer wieder schmunzeln, auf welche witzigen Lösungen es immer wieder kommt. Die Dialoge, die der große Björn mit dem inneren Björn führt, finde ich einfach nur klasse.
Wie schon im ersten Band sind auch hier die neuen Figuren sehr detailliert und gut vorstellbar ausgearbeitet. Hier setzt der Autor seiner Fantasie keine Grenzen, lässt z.B. einen ehemaligen Kunsthistoriker zum Mafiamitglied werden und zwei Tote kunstvoll an einem Tisch arrangieren oder mit dem E-Roller fahren.
Schön finde ich auch diesmal wieder die Zitate von Joschka Breitner vor jedem neuen Kapitel. "Die Kreativität ihres inneren Kindes mag verstörend wirken. Das war die Erfindung des Rades allerdings auch". Zitat S. 289.
Die meist kurzen Kapitel, dazu die intelligente, humorige Schreibweise von Karsten Dusse machen die Geschichte sehr schnell und ich musste mich zügeln, das Buch nicht in einem Rutsch durchzulesen.
Eine mit schwarzem Humor und vielen Emotionen gespickte Geschichte, aus der ich einiges für mein inneres Kind mitgenommen habe.
Für mich waren diese Lesestunden ein absoluter Genuss.
Du bist was Du warst
Zum Inhalt:
Björn hat das Morden hinter sich gelassen, das Prinzip der Achtsamkeit jedoch weiter verinnerlicht. Aber dann passiert ihm doch wieder ein tödliches Missgeschick und er lässt sich von seinem Psychologen beraten. Dieser macht Björn mit dem Prinzip des inneren Kindes bekannt und lässt ihn eine Aussöhnung mit seinem jüngeren Selbst anstreben – zum Wohle von Björns Ehe, seinem weiteren Leben und Personen, die seinen Weg kreuzen.
Mein Eindruck:
Zwar ist der Humor Dusses nicht mehr so neu und unbekannt, sein zweites Buch packt aber genauso zu wie "Achtsam morden" und lässt die Muskulatur des Gegenübers nicht so schnell aus den Fängen – vorzugsweise die Lachmuskulatur.
Wieder einmal nimmt der Autor spritzig die Betroffenheits- und Empörungskultur aufs Korn und hält der politisch korrekten Gesellschaft einen Spiegel vor, der nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken anregt. Denn bei aller absurden Komik findet sich nicht nur ein Quäntchen Wahrheit in den Lebensumständen, denen sich ein Anwalt mit Familie, Kindergarten und zwei Verbrechergruppen am Hals ausgesetzt sieht und die man (bis auf die Gangs) durchaus auf die eigenen Probleme anwenden kann. Genau das ist die Besonderheit, die Dusses Krimis aus dem Allerlei der Humor-Kriminalliteratur heraushebt. Der Versuch, mit einem psychologischen Prinzip Lösungsansätze zu finden, die den ganz normalen Wahnsinn erträglich machen. Das innere Kind ist dafür der Katalysator, der das ganze unterfüttert – und die Chose brüllend komisch macht.
Leider bleibt dabei der Hintergrund des organisierten Verbrechens ein bisschen auf der Strecke; sollte dieser in einem dritten Buch wiederbelebt werden, würde es bestimmt nicht im Regal der Buchhandlung verstauben.
Mein Fazit:
Auch der zweite Aufguss schmeckt.
Fortsetzung des ersten Teiles
Dieser zweite Teil knüpft direkt an die Ereignisse des ersten Bandes an. Ob das Buch ohne dieses Vorwissen verständlich ist, kann ich selbst nicht beurteilen.
Auch hier spielt alles wieder um diesen Anwalt, der mittlerweile verdeckt die Geschäfte seines ehemaligen – mittlerweile toten – Mandanten weiterleitet. Zudem noch die Geschäfte des anderen Clanchefs, dessen Verschwinden auch er herbeigeführt hat.
Erneut spielt auch wieder die Ehekrise eine Rolle und er muss wieder ein Achtsamkeitsseminar besuchen. Dieses Mal besucht der Anwalt es nicht widerwillig und lernt dabei erneut die Achtsamkeit, allerdings begründet im »inneren Kind«.
Das Buch hat eine sehr leichte Art und eine gute Portion Humor. Dabei versteht der Autor gekonnt, die Achtsamkeitsregeln in die dortige Realität zu integrieren und schon verliert manches seine Wirkung bzw. wird in der Dramatik abgeschwächt. In diesem Teil nahm uns aber das »innere Kind« zu viel Raum ein und war uns manchmal zu zäh. Wobei uns die sehr spektakulären Ereignisse und Zusammenhänge durchaus begeisterten.
Der Roman hat uns die meiste Zeit sehr gut unterhalten. Man war gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Wir sind gespannt auf den 3. Teil. 4 Sterne von 5!