Köln 300 °C
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So explosiv wie brisant: Ein ungleiches Ermittlerduo geht auf die Jagd.
Brandanschläge halten Köln in Atem. Judith Mertin und Markus Kaiser vom KK 11 stoßen dabei auf das seltene Metall Tantal, in pulverisierter Form hochexplosiv und wichtigster Bestandteil der Telekommunikations- und Medizintechnik. Auf dem Weltmarkt ist der als »Blutmineral« verrufene Stoff Milliarden wert - was zählt da ein Menschenleben?
Judith Mertin, deren Heimatland Kongo zu den größten Tantalproduzenten weltweit gehört, verfolgt die Spur des kostbaren Guts bis in die Kölner Innenstadt. Was sie dabei über die korrupten Machenschaften westlicher Industrienationen, skrupelloser Militärs und profitgieriger Konzerne aufdeckt, erschüttert sie zutiefst …
Köln brennt
Es brennt in Köln. Unter einer Autobahnbrücke wird ein ausgebranntes Auto gefunden und darin liegt eine verkohlte Leiche. Es ist nicht einfach für Judith Mertin und Markus Kaiser vom KK 11, denn es gibt keine Hinweise, wer der Tote sein könnte. Der Wagen hatte keine Nummernschilder und die Fahrgestellnummer wurde entfernt. Aber etwas anderes finden sie am Tatort, nämlich Tantal. Doch es gibt weitere Brandanschläge und so ergeben sich Spuren, die zu einer Handy-Firma führen, denn Tantal wird für Laptops, Handys und ähnliche Geräte benötigt. Die Verbindungen führen bis in den Kongo, wo seltene Erden abgebaut werden. Die sind selten, wie der Name sagt, und teuer, aber Industriebetriebe benötigen sie für ihre Produktion und sie gehen dafür über Leichen.
Dies ist ein ungeheuer spannender Krimi. Der Schreibstil ist recht nüchtern.
Die Charaktere sind interessant und menschlich dargestellt. Die Deutsch-Kongolesin Judith Mertin und ihr Kollege Markus Kaiser sind gute Polizisten, die von ihren Qualitäten überzeugt sind. Daher kommen sie wohl auch nicht miteinander klar. Aber als Team gefallen sie mir gut. Markus Kaiser ist ein schwieriger Mensch, der schnell mal explodiert. Judith Mertin muss mit ihm auskommen, denn ihr Versetzungsgesuch wurde abgelehnt. Aber auch sonst hat sie es nicht leicht.
Die Verhältnisse beim Abbau der Metalle im Kongo sind erschreckend, das machen wir uns gar nicht bewusst, wenn wir unsere technischen Geräte nutzen und sie ständig durch neuere Versionen ersetzen. Aber wenn Geldgier im Spiel ist, dann zählen Menschenleben nichts.
Es ist ein sehr spannender Krimi, der bis zum Ende schlüssig aufgebaut ist. Es ist aber auch ein Krimi, der nachdenklich macht. Meine absolute Leseempfehlung!