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Der Kollaborateur
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September 1982. Die verstümmelte Leiche eines jungen Mannes wird am Rand eines beliebten Wanderweges am Pfälzer Felsenmeer gefunden. Ein weiterer Toter liegt in der leer geräumten Wohnung eines Hochhauses, mit Genickschuss hingerichtet. Beiden Opfern sind rätselhafte Zeichen in die Haut
geritzt.
Das Ludwigshafener Team unter Leitung des in Speyer wohnenden Kriminalhauptkommissars Wilhelm Beck kommt mit den Ermittlungen nur schleppend voran. Als Beck erst selbst verschuldet in die Fänge einer skrupellosen Rockerbande gerät, dann auch noch einer Kommandozelle der RAF in die Quere kommt, trifft er eine verhängnisvolle Entscheidung.
Zur gleichen Zeit stößt er auf eine Spur, die weit zurück in die Vergangenheit, in die Vogesen des Herbstes `44 führt. Wehrmacht und Gestapo foltern und ermorden Hunderte von Widerstandskämpfern, darunter auch zwei Rheinmatrosen aus Speyer. Beck beginnt zu verstehen, warum der junge Mann am pfälzischen Felsenmeer sterben musste.
die Schatten der Vergangenheit
Im September 1982 wird Hauptkommissar Wilhelm Beck mit seinem Team zum Felsenmeer in der Pfalz gerufen, nachdem ein Wanderer die Leiche eines jungen Mannes entdeckt hat. Bald darauf wird ein weiterer Toter in einer leeren Mietwohnung mit Genickschuss gefunden, beide Opfer tragen rätselhafte Zeichen auf ihrer Haut. Während der Ermittlungen gerät Beck in Konflikt mit einer skrupellosen Rockerbande und einer RAF-Kommandozelle. Gleichzeitig stößt er auf eine Spur, die bis ins Jahr 1944 zurückführt, als Wehrmacht und Gestapo Widerstandskämpfer in den Vogesen quälten und töteten, darunter zwei Rheinmatrosen aus Speyer. Beck beginnt zu begreifen, warum der junge Mann am Felsenmeer sterben musste.
Mich hat am Anfang der dicke Wälzer etwas abgeschreckt. Meine Erfahrungen mit dicken Büchern sind nicht so gut. Meistens enthalten sie doch ziemliche Längen. Aber nach dem ich das Buch beendet habe kann ich sagen, dass das hier nicht der Fall ist. Zwar gibt es unterschiedliche Handlungsstränge die sehr detailreich beschrieben werden, bei denen man tatsächlich denken könnte, dass sie für den Ausgang der Geschichte nicht von Nöten sind, aber um die genaueren Beweggründe der Hauptprotagonisten und die Idee der Geschichte zu verstehen, ist es tatsächlich unerlässlich.
Die historischen Kapitel wechseln sich mit der "Gegenwart" ab und bringen viel Tempo in das Buch und lassen es so zum Pageturner werden. Die Spannung wird kontinuierlich gesteigert in dem sich die Zeitschienen immer mehr annähern.
Der Schreibstil ist super. Die Atmosphäre ist dadurch teilweise sehr bedrückend und beklemmend.
Kompliziert wird es beim Ermittlungsteam. Hier sind die vielen Namen etwas verwirrend. Problematisch: manchmal werden Vornamen und dann wieder Nachnamen verwendet, da fällt es manchmal schwer zu erkennen wer wer ist.
Kleine Auszüge aus dem Privatleben der Ermittler machen sie menschlich und authentisch.
Die geschichtlichen Hintergründe sind gut und schlüssig dargestellt. Erschreckend und faszinierend zu gleich...
Zwischendurch hatte ich auch Mitleid mit dem Täter und immer wieder habe ich mir die Frage gestellt ob er sich hätte anders entscheiden können ohne sich oder seine Liebsten in Lebensgefahr zu bringen.
Das Buch ist tief bewegend und regt zum Nachdenken an. Entscheidungen die getroffen werden, die sich im Nachhinein als falsch entpuppen und wie sich diese auf das ganze Leben auswirken können. Für mich war das Ende stimmig und passend. Verkorkste Leben, falsche Entscheidungen und Selbstmordgedanken...