Cover von: Lange Schatten über der Côte d'Azur
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Lange Schatten über der Côte d'Azur

Der achte Fall für Kommissar Duval
Buch
Taschenbuch, 304 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3462001167

ISBN-13: 

9783462001167

Auflage: 

1 (15.04.2021)

Preis: 

11,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 54.927
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3462001167

Beschreibung von Bücher.de: 

Mord auf dem Friedhof - Kommissar Duval taucht ein in die wechselvolle Geschichte der Côte d'Azur.

Die Ermittlungen zu seinem achten Fall führen Kommissar Léon Duval diesmal in die Vergangenheit, in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung. Hat das, was dort begann, womöglich Auswirkungen bis heute?

Einmal im Jahr, zu den Gedenktagen im November, polieren die Franzosen die Gedenksteine der Familiengräber und schmücken sie mit Chrysanthemen, Astern und Alpenveilchen. So auch in Cannes, auf dem historischen Friedhof Le Grand Jas. Auf einem der Gräber im israelitischen Feld aber liegt in einer blutroten Lache ein toter junger Mann. Duval übernimmt die Ermittlungen und erfährt schon bald, dass der junge Mann Jude war. War es eine antisemitisch motivierte Tat? Duvals Vorgesetzte wollen davon nichts wissen. Und doch schließt Duval diese Spur nicht aus, und seine Suche im Leben und Umfeld des jungen Mannes lässt eine Vergangenheit wieder aufleben, die manche lieber vergessen wollen.

Aber auch privat hat Duval einiges auszustehen: Familienneuzugang Julie bekommt Zähne, und Freundin Annie hat Probleme, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Kriminetz-Rezensionen

Mein erster Duval und definitiv nicht mein letzter! Lesenswert und gut recherchiert

Das Cover zeigt den Handlungsort des Buches und passt somit sehr gut. Mir gefällt es und es ist gut ausgesucht. Das blaue Meer und der azurfarbene Himmel machen Lust auf Südfrankreich. Mit dem Buch reisen wir dorthin und ermitteln mit Kommissar Duval.

Da es für mich das erste Buch der Autorin ist und da ich die anderen Bände rund um Kommissar Duval nicht kenne, hatte ich befürchtet, dass ich mich schwertun würde mit dem Buch, da mir einige Dinge rund um die Protagonisten nicht bekannt waren. Doch das war ganz unbegründet. Denn die Autorin schreibt so locker und zieht den Leser in den Bann, so dass man sofort in der Handlung ist und den Kommissar und sein Team nach und nach kennenlernt.

Durch die wirklich sehr detailreichen und genauen Beschreibungen der Orte, hat der Leser es bildlich vor Augen und kann die Ermittlungen sehr gut nachvollziehen. Der Protagonist versucht trotz seiner dauerhaften Müdigkeit aufgrund eines zahnenden Babys den Fall strukturiert und souverän zu lösen. Duval lässt sich nicht einschüchtern und ermittelt weiterhin in die Richtung einer antisemitisch motivierte Tat, auch wenn seine Vorgesetzte ihm dass ausreden will. Doch er lässt sich nicht einschüchtern und scheint mit seiner Vermutung auf dem richten Weg zu sein, oder doch nicht?

Die Autorin verbindet die Vergangenheit Südfrankreichs in der Zeit des 2. Weltkrieges außerordentlich spannend mit dem jetzigen Fall. Sie erzählt sehr ausführlich, aber nie so, dass es dem Leser langweilig wird. Eher im Gegenteil, denn den Teil der Vergangenheit erklärt gut, wie es mit dem aktuellen Fall Duvals zusammenhängt. Hilfe bei der Recherche erhält Duval von seiner Lebensgefährtin, die Journalistin ist. Diese Zusammenarbeit prägt diesen Fall, denn Annie bringt eine sehr menschliche Komponente in die Handlung und das tut dem Buch gut.

Die Handlung ist immer spannend, wirkt gut recherchiert und das Ende mit der Lösung ist durchdacht und überrascht den Leser ein wenig. Doch genau dieses nicht ganz erwartete, doch realistische Motiv zeugt von einer gut durchdachten und interessanten Handlung. Der Autorin ist es gelungen, mich neugierig auf die anderen sieben Vorgänger zu machen und mich auf den nächsten Teil zu freuen. Ein neuer Fan der Autorin bin ich definitiv.

Fazit:

Mein erster Duval und definitiv nicht mein letzter! Lesenswert und gut recherchiert. So soll ein gutes Buch sein!

Dunkle Vergangenheit

Der alte Friedhof »Le Grand Jas« der Stadt Cannes ist über Jahrhunderte gewachsen, es gibt auch das Carré Israélite. Dort wird auf einem Gedenkstein ein junger Mann tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich Opfer eines Verbrechens. Und da Simon Wolff, so hieß der Tote, Jude ist, ermittelt Kommissar Duval in alle Richtungen. Eine Spur führt auch zur alt eingesessenen Familie Bergerac, die seit Generationen angesehene Richter und Staatsanwälte stellte.

Ziemlich vermintes Gelände für Duval, der auch gleich den Druck seiner Vorgesetzten spürt. Aber natürlich lassen er und sein Team sich davon nicht abhalten.

Auch in ihrem achten Fall mit Kommsissar Duval hat Christine Cazon sehr viel südfranzösisches Flair eingebracht. Cannes mit dem historischen Friedhof ist natürlich auch eine sehr schöne Kulisse. Der Fall führt sehr bald in die Geschichte der Stadt, und zwar in die Zeit vor und während der deutschen Besatzung. Und auch wenn die Franzosen sehr stolz auf ihre Résistance sind, gab es ja auch eine andere Seite,  über die weniger gern gesprochen wird. Ob es nun vorauseilender Gehorsam war oder auch eine gewisse Nähe zur Ideologie der Nazis – davon möchte man heute nicht mehr sehr viel hören.

Aber nicht nur der Fall macht Duval zu schaffen, auch in seinem Privatleben geht es mehr als anstrengend zu. Er und seine Freundin Anne sind Eltern geworden und für Duval ist es eine große Umstellung, denn im Gegensatz zu früher – bei seinen inzwischen erwachsenen Kindern aus ersten Ehe – erwartet Anne wesentlich mehr Beteiligung von Duval.

Ich finde die Südfrankreich-Krimis von Christine Cazon immer sehr unterhaltsam und auch geschickt aufgebaut. Der Plot ist spannend, auch wenn man – zumindest in diesem Fall – schon früh eine Ahnung hat, wohin sich die Handlung entwickelt. Bei einem Serien-Kommissar entwickelt sich zwangsläufig eine gewisse Routine, die Autorin umschifft das ganz geschickt mit immer neuen Verwicklungen im Privatleben und gut recherchiertem Hintergrund für ihre Krimi-Idee.

Abgerundet wird das noch mit einer Detailkarte des »Le Grand Jas« im Umschlag, so kann man immer genau die Recherchen auf dem Friedhof verfolgen.

Mein 1. und letzter Duval Fall

Maximal und gut gemeinte 3 von 5 Sternen.

Das war mein erstes Buch dieser Autorin und bereits der 8. Fall des Kommissars Duval.

Man muss die vorherigen Teile nicht gelesen haben. Jedoch bleiben manche Zusammenhänge daher offen. Z.B. Was ist mit der 1. Frau des Kommissars? Wie alt sind die ersten beiden Kinder? Usw.

Das Buch an sich führt einen in die tatsächliche Vergangenheit französisch-deutscher Geschichte. Das regt einen zum Denken an und frischt manches Wissen wieder auf. Aber: Es wird teilweise sehr detailliert über viele Seiten in einem Dialog zwischen Duval und seiner Lebensgefährtin ausgeführt. Mir zuuuuu trocken und zu ausführlich. 

Das Ermittlerteam ist eher oberflächlich, sowohl in der Darstellung wie auch in der Arbeit. Es tauchen viele französische Bezeichnungen auf. Teilweise ganze Sätze in Französisch. Da ich selbst dieser Sprache nicht mächtig bin und auch während des Lesens nicht im Internet eine Übersetzung suchen möchte, fand ich das störend.

Insgesamt konnte bei mir weder Nervenkitzel noch Spannung aufkommen. Es fiel mir leicht, das Buch mal zur Seite zu legen. So leid es mir tut, das ist der erste und letzte Fall des Duval für mich.

Wichtige Themen gehen zu Lasten der Spannung

Buchmeinung zu Christine Cazon – Lange Schatten über der Côte d'Azur

»Lange Schatten über der Côte d'Azur« ist ein Kriminalroman von Christine Cazon, der 2021 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.

Zum Autor:
Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Léon Duval.

Meine Meinung:
In diesem Buch behandelt die Autorin gleich mehrere schwierige Themen wie durch Franzosen verübte Verbrechen während der deutschen Besatzung, die Furcht vor der Existenz antisemitischer Verbrechen in der Gegenwart und die Diskussion über die Rolle Leons bei der Betreuung seiner kleinen Tochter Julie. Die Autorin lässt ihre umfassende Recherche gekonnt in die Entwicklung der Geschichte einfließen und der Leser erkennt, dass die Aufarbeitung dieser Zeit nicht nur in Deutschland noch nicht abgeschlossen ist. Leon Duval muss mühsam herausfinden, wie die alten Geschichten in den aktuellen Mordfall hineinspielen. Leon ist etwas komplexer gezeichnet als die übrigen Figuren, wirkt sympathisch und kompetent, bietet aber auch Spielraum für Entwicklungen. Leons Team bleibt meist im Hintergrund, leistet aber gute Arbeit. Lange Zeit bezieht der Roman seine Spannung aus der Klärung alter Vorgänge. Der aktuelle Mordfall gerät fast in Vergessenheit und wird dann eher durch einen Gedankenblitz des Kommissars gelöst. Das hat mir weniger gut gefallen, auch wenn die Lösung vollständig und nachvollziehbar war. Ein angemessener Showdown begleitet die Überführung des Täters. Das besondere Flair Cannes spielt bei diesem Fall eher durch seine historischen Komponenten eine Rolle. Hier hätte es gern etwas mehr sein dürfen.

Fazit:
Ein Kriminalroman um wichtige Themen, der aber den aktuellen Mord vernachlässigt. Auch die Figurenzeichnung könnte ausgeprägter sein. So vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Ich spreche eine Leseempfehlung für diejenigen aus, die sich für den geschichtlichen Hintergrund interessieren.

Die Schatten der Vergangenheit

Auf dem historischen Friedhof Le Grand Jas in Cannes wird am Gedenktag im November ein junger Mann tot aufgefunden. Kommissar Léon Duval übernimmt die Ermittlungen. Der Tote war Jude und das lässt auf einen antisemitischen Hintergrund schließen. Während Duvals Vorgesetzte das gleich ausschließen wollen, verfolgt Duval alle Spuren. Er muss weit in die Vergangenheit schauen, um in diesem Fall weiterzukommen.

Auch in diesem Roman ist die Atmosphäre an der Côte d'Azur wieder gut dargestellt.

Léon Duval ist ein Kommissar, der die Spuren verfolgt, auch wenn ihm Steine in den Weg gelegt werden. In diesem Fall muss er sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und weit zurückgehen bis in die Zeit der deutschen Besatzung. Neben Duval bleibt sein Team recht blass.

Als wenn die Ermittlungen nicht schon schwierig genug wären, so bekommt er zu Hause nicht viel Ruhe, denn er muss sich auch um sein Töchterchen Julie kümmern, die Zähne bekommt. Leider gerät durch die ausführliche Beschreibung seines Privatlebens der Kriminalfall ein bisschen in den Hintergrund und das nimmt Spannung weg.

Ich lese auch gerne historische Romane und mir hat der geschichtliche Aspekt daher gut gefallen. Allerdings wird der aktuelle Fall eher durch eine Intuition Duvals geklärt. Die Auflösung ist aber schlüssig.

Auch wenn sich die Spannung in Grenzen hielt, habe ich diesen Krimi gerne gelesen.