Cover von: Der letzte Mord am Ende der Welt

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Der letzte Mord am Ende der Welt

Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3608502610

ISBN-13: 

9783608502619

Auflage: 

1 (15.02.2025)

Preis: 

25,00 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 3.788
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3608502610

Beschreibung: 

122 Überlebende, 1 Mörder, 107 Stunden bis zum Ende der Welt.

In limitierter Erstauflage mit wunderschön gestaltetem Farbschnitt.

Stuart Turton nimmt uns mit auf eine spektakuläre Reise ans Ende der Welt. Hier, im griechischen Mittelmeer, liegt die letzte bewohnte Insel. Eine Idylle. Doch dann geschieht das Undenkbare: ein Mord. Und plötzlich steht das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel.

Außerhalb dieser Insel gibt es nichts mehr. Die Welt, wie wir sie kannten, wurde durch einen giftigen Nebel zerstört. Niemand lebt noch dort draußen. Nur auf der Insel existieren dank eines komplizierten Abwehrsystems letzte Überlebende. Ein paar Wissenschaftler sorgen für ein friedliches Leben, sie überwachen die Landwirtschaft, die nächtliche Sperrstunde und sogar die Gedanken der Dorfbewohner. Die wiederum stellen keine Fragen – bis eine der Wissenschaftlerinnen eines Morgens brutal ermordet aufgefunden wird.

Schnell stellt sich heraus, dass dieser Mord das Abwehrsystem der Insel heruntergefahren hat. Wird der Mörder nicht innerhalb der nächsten 107 Stunden gefunden, verliert die Insel ihren Schutz vor dem giftigen Nebel. Und auch die letzten Menschen auf Erden werden aussterben.

Das Problem: Niemand erinnert sich daran, was genau in der vergangenen Nacht geschehen ist.

Kriminetz-Rezensionen

107 Stunden

107 Stunden. So lange bleibt den letzten Überlebenden einer weltweiten Katastrophe, um einen Mörder zu finden. Sie sind nicht mehr viele, gerade noch 122. Und jetzt ist eine der drei Ältesten tot - ermordet. Doch wer würde auf dieser idyllischen Insel im griechischen Mittelmeer ihrer aller Existenz bedrohen? Denn mit den Vitalwerten der Ältesten war die Abwehr des tödlichen Nebels gekoppelt und Abi, die künstliche Intelligenz, die ihrer aller Leben kontrolliert und leitet, wird die Abwehr erst wieder hochfahren, wenn der Mörder gestellt ist. Emory, die bisher nur wenig für die Gemeinschaft beitragen konnte, muss sich als Ermittlerin beweisen - und sie hat nicht mehr viel Zeit.

Ich gebe zu, es hat wirklich eine Weile gedauert, bis ich in der Geschichte durchgestiegen bin. Turton macht es seinen Lesern nicht unbedingt einfach und er hat eine absolut geniale KI eingeführt, die als Einzige alles im Blick hat und trotz allem ihre eigene Agenda verfolgt. Auch wie sich die letzten Überlebenden zusammensetzen, ist eine Sache, die sich erst nach einiger Zeit herauskristallisiert. Das Ganze entpuppt sich am Ende als Zukunftsvision, die so erschreckend und möglich ist, dass man geradezu einen Kloß im Hals hat. Und es werden wichtige Fragen aufgeworfen: Was macht uns zu Menschen? Und sind wir wirklich die Krone der Schöpfung? Man mag es mit Blick auf die aktuelle Situation zu Recht bezweifeln.

Die Fassade

Ein ungewöhnliches Buch von einem Autor, der sich in keine Schublade stecken lässt. Das macht auch seinen Erfolg aus.

In der Zukunft gibt es nur noch eine - die eine Insel die von Wissenschaftlern und Überlebenden bevölkert wird. Eine eingeschworene Gemeinschaft, nach dem Ende der Welt. Die Wissenschaftler kümmern sich um die Bewohner, sie lehren sie alles was sie um Überleben benötigen. Sie beschüttzen sie sogar vor dem alles verschlingenden Nebel. Sie haben dafür eine Barriere errichtet, die niemand durchdringen kann. Das karge Eiland wird bewirtschaftet, es gibt genug zu Essen, der ganze tägliche Ablauf ist geregelt. Jeder Bewohner hat seine Aufgabe, alles ist vorgegeben- sogar die Gedanken. Niemand ist aufsässig, alles scheint perfekt und friedlich... Bis es eines Tages einen Mordfall gibt. Eine der Wissenschaftlerinnen ist zu Tode gekommen. Der Abwehr und Schutzmechanismus der Insel ist aufgehoben. Es bleiben ihnen allen nur noch 107 Stunden um den Mord aufzuklären, denn dann erst wird der Schutz wieder einsetzen. Bleiben sie erfolglos, müssen alle sterben und die Zivilisation wird für immer untergehen.

Dem Autor ist wieder eine eigenwillige Geschichte gelungen, die uns Menschen einen Spiegel vorhält, der unsere Taten schonungslos und unverblümt zeigt. Das Buch ist überraschend, verwirrend aber auch berührend. Ein besonderes Leseerlebnis- für alle die sich darauf einlassen.

Sciencefiction und Krimi – eine interessante Kombination 5*

Auf 464 Seiten geht es in diesem Sciencefiction-Apokalypse-Roman um die sehr differenzierte Aufklärung eines Mordes durch Emory und ihre Tochter Clara, die mit gesamt nur 122 Inselbewohnern ein stark strukturiertes, friedliches Zusammenleben führen. Drei Wissenschaftler wie Niema Mandripilias, 173 Jahre alt und ihr Sohn Hephaistos neben Thea Sinclair, 110 Jahr alt, überwachen nicht nur die Landwirtschaft, die Einhaltung von Regeln wie die Sperrstunde, sondern auch die Gedanken der willenlosen, manipulierten Dorfbewohner. Die Erschaffung einer Welt ohne Selbstsucht, Gier und Gewalt schwebt Niema vor mit dem Ziel der Gleichheit der Menschheit. Mit der Möglichkeit, Zugang zu den Gedanken jedes Einzelnen in dieser Gemeinschaft zu haben durch ABI - artifizielle biologische Intelligenz, werden auch Experimente hinsichtlich einer Welt ohne Leid versucht. Ein giftiger Nebel in sichtbarer Entfernung beginnt diese bewohnte Insel zu bedrohen und zum Aussterben der Menschheit zu führen, sollte nach einem Mord der Mörder nicht in 107 Stunden überführt sein. In sieben Kapiteln werden unter diesem Zeitdruck Geheimnisse, Erinnerungslücken und ausgeklügelte Spannungsmomente beschrieben, die die kritische Ermittlerin Emory mit Clara zu sinnvollen Puzzlestücken zusammenführen will. Die bedrohliche Atmosphäre und die verschiedenen Charaktere der Wissenschaftler, Familie und wichtigen Dorfbewohner sind gut skizziert. Diese Sciencefiction-Welt rund um das Labor des Blackheath Instituts mit Wachstumshülsen z.B., aber auch Weltuntergangsszenarien in einem ruinierten Inseldorf wird mit vielen kreativen Gedanken zu Kontrolle, Macht, Manipulation, Egozentrik stimmungsvoll bereichert.

Sehr originell

Wir haben es am Ende doch noch geschafft, wir haben sehenden Auges die Klimakatastrophe zugelassen. Die Natur schlägt in Form eines Nebels der unzähligen schillernden Insekten ernährt zurück. Was an sich harmlos klingt und aussieht ist in Wahrheit ein mörderisches Konstrukt, denn diese Abermillionen Insekten töten alles Lebende und mit Vorliebe Menschen. Die letzten Überlebenden retten sich auf eine Insel im Mittelmeer, darunter auch drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese bauen über viele Generationen ein Idyll auf dem kleinen Eiland auf. Eine Kommune, in der jeder seinen Platz und seine Aufgaben hat und diesen auch mit viel Engagement nachgeht. Eine kleine Dorfgemeinschaft deren gemeinsame Charaktereigenschaften es sind ein freundliches Füreinander und ein unbedingter Gehorsam gegenüber den Ältesten (Wissenschaftler) zu pflegen. Doch dann geschieht ein Mord, der dazu führt, dass das Abwehrsystem gegen den gefräßigen Nebel heruntergefahren wird, und der Menschheit bleiben nur noch 107 Stunden zum Überleben.
Stuart Turton’s Version der Postapokalypse zeichnet sich durch ein hohes Maß an Detailverliebheit und Ideenreichtum aus. Doch zuerst einmal war ich wirklich verwirrt, denn Krimis sind schon mein Ding, Sciencefiction eher nicht, jedoch fasziniert diese Geschichte und trotz einiger nicht ganz nachvollziehbaren Gegebenheiten auf dieser von der restlichen Welt abgeschotteten Insel (Warum tötet der Nebel außer Menschen auch Tiere und trotzdem gibt es eine Fülle und Vielfalt an Lebewesen.) Es gibt jede Menge raffinierter Wendungen und Spannungsbögen, interessant aufgebaute Protagonisten, hier allen voran die Hobbydetektivin Emory die wie eine Mischung aus Sherlock Holmes und Bilbo Beutlin erscheint. Wenn man sich auf diese Geschichte einlässt wird man belohnt mit einem originellen Kriminalroman.

Tödlicher Nebel

Die Welt wurde von einem tödlichen Nebel komplett zerstört. Nur auf einer abgelegenen Insel können dank eines komplzierten Abwehrsystems noch Menschen leben. Hier leben einige Dorfbewohner gemeinsam mit Wissenschaftlern friedlich zusammen. Die Wissenschaftler wachen über die Dorfbewohner, die Landwirtschaft und sogar die Gedanken der Dorfbewohner. Alles scheint idyllisch zuzugehen und die Dorfbewohner stellen auch keine Fragen. Doch dann wird eines Morgens eine der Wissenschaftlerinnen ermordet aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass durch diesen Mord, das Abwehrsystem heruntergefahren wurde. Jetzt drängt die Zeit, denn wenn der Mörder innerhalb von 107 Stunden nicht gefunden wird, werden alle von dem Nebel getötet. Emory, eine der Dorfbewohnerinnen, wird mit den Ermittlungen betraut. Das einzige Problem: Keiner kann sich mehr an die verheerende Nacht erinnern.

Anfangs kommt die Handlung etwas schleppend in Gang. Das liegt daran, dass die abgelegene Insel und deren Bewohner sehr ausführlich und bildgewandt beschrieben wird, was ich aber gut fand um sich seine Bilder zu machen. Mit der abgelegenen Insel und dem tödlichen Nebel drum herum wurde ein tolles Setting geschaffen. Eine ganz andere Welt und sehr dystopisch.

Hier wurden Krimi-Elemente toll mit Fantasy und auch Science-Fiction vermischt. Während der Ermittlungen konnte man die ganze Zeit miträtseln. Es gab immer wieder neue Entwicklungen und unerwartete Wendungen, sodass man bei seinen Verdächtigungen, wer denn für den Mord verantwortlich ist, immer Hin und Her geschwankt ist. Von der Auflösung am Ende war ich dennoch sehr überrascht, aber sie wurde sehr schlüssig erklärt.

Mein Fazit:
Ein recht außergewöhnlicher Krimi und mal etwas ganz Anderes. Durch den bildgewandten Schreibstil lässt es sich tief in eine ganz andere Welt abtauchen und sich davon in seinen Bann ziehen. Die Vermischung von Krimi, Fantasy & Science-Fiction muss man mögen bzw. sich auch einfach darauf einlassen. Ich fand es sehr gut gemacht und gebe daher eine Leseempfehlung.

Wieder ein besonderer Roman

Ein tödlicher Nebel breitete sich vor Jahrzehnten über die Erde aus und tötete alles. Nur ein kleiner Teil Menschen konnte sich auf eine griechische Insel retten und eine Barriere errichten. Dort lebte man seitdem sicher und zufrieden, bis ein Mord geschieht.

Stuart Turton ist ein besonderer Autor. Jedes seiner Bücher ist anders, er wandert durch die Genre und schreibt Bücher, die originell und wenig vorhersehbar sind, bisher mochte ich alle, und dieses natürlich auch. Es strotzt, wie von ihm gewohnt, nur so vor Unerwartetem, vor Überraschungen, ist gesellschaftskritisch und hat eine Message, und ist – dennoch – sehr unterhaltsam und spannend. Wieder bin ich sehr gespannt, was Stuart Turton mir als nächstes anbieten wird.

Doch zunächst zurück zu diesem Roman. Ich fühlte mich sofort mittendrin, lernte die Charaktere und die, recht begrenzte Welt, kennen, und wunderte mich auch schon über so manches. Ich werde hier wenig darüber verraten, denn Stuart Turtons Romane muss man von Anfang an auf sich wirken lassen, und ich will keine Überraschung verderben.

Nach und nach lernt man immer mehr immer tiefer kennen, nicht nur die Charaktere, wobei sich der Autor von den über hundert, die es hier gibt, auf nur ein paar wenige beschränkt, was auch gut ist, und diese wenigen sind letztlich die Hauptdarsteller:innen der Geschichte, die hier erzählt wird. Es gibt neben dem Mord viele Geheimnisse, die es zu ergründen gibt, von denen die Leser:innen und auch die Charaktere erst einmal noch gar nichts wissen. Ich habe schnell angefangen, mitzurätseln, aber die Geschichte ist letztlich sehr komplex.

Interessant ist die Erzählstimme in Ich-Form, über die ich aber ebenfalls wenig preisgeben möchte. Sie ist von Anfang an da, und auch über sie kann man sich seine Gedanken machen. Erzählt wird bildhaft, und obwohl die Erzählstimme viel weiß, verrät sie erst einmal wenig. Erst am Ende ergibt sich das gesamte Bild, und das finde ich letztlich gut und logisch hergeleitet. Zwischendurch habe ich mich immer einmal wieder aufgeregt über den einen oder anderen Charakter, vor allem über einen, dessen Motivation ich nicht immer ganz nachvollziehen konnte, den ich am Ende aber doch im wesentlichen verstanden habe.

Die Geschichte ist sehr spannend und hat mich, wie bereits erwähnt, immer wieder überrascht. Manche Geheimnisse werden bereits relativ früh, aber immer der Geschichte geschuldet, enthüllt. Das Buch enthält eine Karte der Insel, ich konnte sie mir aber auch so gut vorstellen.

Stuart Turton ist es auch mit seinem dritten Roman wieder gelungen, mich zu überzeugen. Auch dieser ist wieder besonders, voller Überraschungen, gelungener Charaktere und einer komplexen Geschichte. Chapeau Mister Turton!