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Leybuchtmord

Der vierte Fall für Grote und Lessing. Ostfreislandkrimi
Buch
Taschenbuch, 200 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3965864416

ISBN-13: 

9783965864412

Auflage: 

1 (22.09.2021)

Preis: 

11,99 EUR
Schauplätze: 

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 1.193.687
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3965864416
Beschreibung von Marcel Gröger

In Ostfriesland endet ein schwerer Verkehrsunfall auf Bauer Tönsens Wiese und setzt damit eine Kettenreaktion in Gang, die die Auricher Sonderermittler Stefan Grote und Stine Lessing an ihre Grenzen bringt.

Simon Wegmann wurde bei dem Unfall zwar nicht lebensgefährlich verletzt, doch kurze Zeit später ist seine Ehefrau Heike, die aus Braunschweig an sein Krankenbett geeilt ist, tot und er selbst verschwunden. Bei ihren Ermittlungen stoßen Grote und Lessing auf dunkle Geheimnisse Wegmanns und etliche ungeklärte Vermisstenfälle. Zudem gesteht Grote seiner jungen Kollegin, dass Heike Wegmann in seinem früheren Leben einmal eine Rolle gespielt hat.

Als dann noch ein Zusammenhang mit einer in der Schleuse Leysiel aufgetauchten Leiche entdeckt wird, ergibt sich ein verstörendes Bild. Wer ist dieser Simon Wegmann?

Mit Hilfe von Skipper, ihrem Kollegen aus Emden, lichtet sich langsam der Nebel. Erst jetzt wird ihnen die wahre Dimension dieses Falles bewusst: Es bleibt nicht bei zwei Toten und plötzlich ist sogar Stefan Grotes Leben in Gefahr.

Kriminetz-Rezensionen

Ein gewiefter Blender

Es ist sehr heiß in diesem Sommer und auch in Ostfriesland leiden die Menschen und die Natur unter der Hitze. Bauer Tönsen will seinen »Mädels«, wie er die Milchkühe nennt, Wasser bringen, als ihm die Herde angeführt von Renate entgegenkommt. Ein Auto hat den Weidezaun platt gefahren und ist mitten auf der Weide vor einer Eiche gelandet. Der Fahrer lebt noch, ist aber schwer verletzt. Die Polizei sichert die Dinge aus dem Wagen und informiert die Ehefrau des verletzten Simon Wegmann. Heike Wegmann ist verwundert, wähnte sie ihren Mann doch ganz woanders. Doch das ist nicht die einzige Überraschung, die sich aus diesem Unfall ergibt. Stefan Grote und Stine Lessing von der Polizei Aurich bekommen es mit einem undurchsichtigen Fall zu tun, denn wenig später ist Heike Wegmann tot und ihr Mann verschwunden.

Obwohl dies bereits der vierte Fall für Stefan Grote und Stine Lessing ist, durfte ich sie das erste Mal bei ihren Ermittlungen begleiten.

Stefan Grote und Stine Lessing könnten unterschiedlicher nicht sein, ergänzen sich aber bei der Arbeit perfekt. Grote ist eher sachlich und zeigt seinem Gegenüber nicht viel Empathie. Daher überlässt er seiner jungen und lebenslustigen Partnerin gerne schwierige Befragungen, die Fingerspitzengefühl erfordern. Für Grote ist es ein persönlicher Fall, denn er war früher einmal mit Heike zusammen, die ihn wegen Wegmann hat sitzen lassen. Trotzdem versucht er, unvorbelastet an die Sache heranzugehen. Doch was Stine und er dann herausfinden, ist furchtbar, denn Wegmann ist egoistisch, gefühl- und skrupellos sowie gefährlich. Außerdem hat er ein Gespür dafür, wann es für ihn eng wird. Zum Glück ist Skipper, ihr Kollege aus Emden, gerade aus dem Urlaub zurück und kann Grote und Lessing unterstützen.

Dieser Krimi wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wenn Liebe blind macht, können Ermittlungen schon mal erschwert werden. Obwohl dem Leser schon früh bekannt ist, was der Täter treibt, ist es dennoch sehr spannend, die Ermittlungen zu verfolgen.

Mir hat dieser spannende Ostfrieslandkrimi gut gefallen.

Ein skrupelloser Täter

Stine Lessing und Stefan Grote sind Sonderermittler in Aurich. Die hübsche Kriminalanwärterin und der erfahrene Hauptkommissar sind ein sehr gegensätzliches Team, welches sich aber bei der Arbeit wunderbar ergänzt. Der vierte Fall, bei dem ich sie kennenlernen durfte, hat es in sich.

Ein harmloser Autounfall bringt Dinge ins Rollen, die den Leser und die ermittelnden Polizisten immer wieder aufs Neue überraschen. Der flotte und informative Schreibstil von Hans-Rainer Riekers fesselt sofort. Er erzählt eine komplexe Geschichte sehr anschaulich aus verschiedenen Perspektiven. So taucht man als Leser schnell in den Fall ein, der immer wieder durch neue Wendungen überrascht.

Als die Ehefrau des verunglückten Autofahrers, der sich im Krankenhaus befindet, sich bei der Polizei in Aurich meldet, um etwas abzugeben, erkennt Stefan Grote die Frau, die er einmal liebte. Kurze Zeit später wird sie erschlagen aufgefunden und Grote ist persönlich tief betroffen und will ihren Mörder um jeden Preis finden.

Nach dem Verschwinden ihres Ehemannes aus dem Krankenhaus ahnt man Böses. Doch was sich bei den Ermittlungen tatsächlich ergibt, verschlägt einem die Sprache. Bei den Recherchen stoßen Grote und Lessing auf dunkle Geheimnisse. Es ist ein hoch komplizierter Fall, den beide bei sommerlicher Gluthitze lösen müssen. Glücklicherweise haben sie sehr hilfsbereite und fähige Kollegen aus der Polizei und der Pathologie an ihrer Seite.

So gelingt in einem hochdramatischen Finale die Lösung dieses Falls und einiger älterer unaufgeklärter Fälle. Doch der Preis, den Stefan Grote dabei zahlt, ist hoch.

Fazit:
Die gesamte Handlung war super aufgebaut, logisch und spannend. Auch die Beschreibungen der Gegend und der Orte waren interessant. Der Fall wurde in sich schlüssig gelöst.

Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. »Leybucht Mord« ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank geht an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Ein sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der weite Kreise zieht

Nach langer Zeit brauchte ich einfach mal wieder einen leichten Ostfrieslandkrimi und da ich die Kommissare Lessing und Grote bereits seit Beginn ins Herz geschlossen habe, bot es sich für mich an, sie auf ihrem vierten Fall zu begleiten. Zudem klang es so spannend, dass meine Neugier direkt geweckt wurde.

Hans-Rainer Riekers gelang es spielend leicht, mich mit seiner einnehmen und mitreißenden Art in den Bann zu ziehen. Zudem schafft er eine wunderbare Atmosphäre, dass man sich direkt wohlfühlt.

Stine und Stefan brillieren wieder auf ganzer Ebene und zeigen dabei mehr von sich selbst. Besonders Stefans Verletzlichkeit kommt hier sehr deutlich zutage. Wodurch einem klar wird, dass er auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist, denn dieser Fall verlangt ihm so einiges ab. Stine punktet dagegen mit Souveränität und Einfühlungsvermögen. Sie beweisen damit wieder, was für ein eingespieltes Team sie sind.

Daneben fand ich Skipper und Hellinghaus unglaublich genial, immer ein lockerer Spruch auf den Lippen, was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte.

Ein besonderer Blickpunkt liegt auf den Charakteren. Denn diese sind absolut authentisch und greifbar. Sehr einnehmend in ihrer Art und so gut zu spüren. Egal ob Opfer, Täter oder Nebencharaktere, sie alle haben eine Geschichte zu erzählen und das manifestiert sich unmerklich.

In die Story selbst kam ich sofort gut hinein. Es macht auch gar nichts, wenn man die Bände davor nicht kennt. Denn die Fälle selbst sind abgeschlossen und darauf liegt auch der eigentliche Fokus.

Dieser Fall hat mich so einige Nerven gekostet. Zunächst noch recht unspektakulär, regnet es plötzlich Leichen und man befindet sich mitten in einem perfiden Fall, bei dem es keinen Gewinner geben kann. So viel Überheblichkeit, Ignoranz und Selbstverliebtheit hab ich selten erlebt. Da blieb mir direkt die Spucke weg. Zunächst noch leicht verschwommen, kristallisiert sich immer mehr heraus, worum es hier wirklich geht. Voll mit Niederträchtigkeit und Kalkül. Recht bald wird auch der Kern dahinter klar.
Und ganz ehrlich, ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich.

Unsäglich schwer wiegt dagegen der menschliche und psychologische Aspekt, denn dieser scheint nichts wert zu sein. So viel Trauer und Wut. So viel Manipulation und Perfidität.

Stine und Stefan haben mich mit ihrer kontrollierten, aber dennoch einfühlsamen Art begeistert. Besonders, weil es für Stefan persönlich wird und es ihm schwer im Magen liegt.

Der Autor greift hier eine Thematik auf, die ziemlich harter Tobak ist und mir wirklich zugesetzt hat. Denn was da alles daran liegt, ist wirklich heftig. Es geht nicht nur um die Opfer, es geht um die Kreise, die es zieht. Scham, Verletzlichkeit und Stolz.

Ein enorm gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der mich erneut wieder sehr beeindrucken und begeistern konnte. Denn der Autor blickt hinter die Fassaden und zeigt, was man mit bloßem Auge nicht sieht. Ich bin gespannt, womit er sich als Nächstes befasst.

Fazit:
Für Stine Lessing und Stefan Grote geht es in Runde Nummer vier und diese wird sehr persönlich. Ein sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der weite Kreise zieht und dabei Unaussprechliches zutage fördert. Ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich. So viel Kalkül, so viel Empathielosigkeit.
Menschlichkeit, die einfach nichts mehr wert ist. Mir fehlen die Worte.
Mich hat er mit diesem Ostfrieslandkrimi wieder absolut begeistern, überzeugen und berühren können. Ich bin jetzt schon gespannt, womit er sich als Nächstes befasst. 5 von 5 Sternen.