Cover von: Lotte mischt mit
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Lotte mischt mit

Der sechste Fall für Hauptkommissar Sigi Siebert. Krimi
Buch
Taschenbuch, 250 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3958132235

ISBN-13: 

9783958132238

Auflage: 

1 (15.10.2020)

Preis: 

12,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.751.577
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3958132235

Beschreibung von Bücher.de: 

Hauptkommissar Sigi Siebert und seine Frau Lotte machen Urlaub zum Blütenfest in Werder an der Havel. Außerdem wollen sie dort ihre Tochter Lucy treffen, die in Berlin studiert.

Auf einer Fahrradtour hören Sieberts plötzlich Schüsse. Sigi dringt in eine Villa ein und entdeckt dort zwei Frauenleichen. Lotte beharrt darauf, in einer schwarz gekleideten Gestalt, die sie zufällig am Tatort beobachtet hat, eine Urlaubsbekannte aus Essen erkannt zu haben.

Die Potsdamer Kripo nimmt ihre Arbeit auf. Immer mehr Spuren führen in die Heimatstadt der Sieberts. Sigi wird mit seinen Kollegen Erich und Möhrchen in die Ermittlungen hineingezogen. Sie machen sich auf die Suche nach der ominösen Frau. Doch die nimmt es bei ihren Aussagen nicht allzu genau mit der Wahrheit. Schließlich ist es wieder eine Beobachtung von Lotte, die bei der Überführung hilft. Aber Sigi muss trickreich agieren, um zu einem Geständnis zu gelangen.

Kriminetz-Rezensionen

Mord im Urlaub

Sigi Siebert, ein Essener Kriminalkommissar gönnt sich mit seiner Frau Lotte eine Urlaubswoche in Werder an der Havel. Fahrradtouren, Sightseeing und natürlich Treffen mit der Tochter, die in Berlin Kunstgeschichte studiert, stehen auf dem Plan. Sigi möchte schließlich wissen, wie seine Tochter sich macht, wenn er schon für das Studium löhnen muss. Gleich am ersten Abend machen die Sieberts die Bekanntschaft mit einem anderen Urlauberpaar, auch aus Essen, wie der Zufall es will. Die Frauen verstehen sich ganz prächtig und so werden gleich gemeinsame Aktivitäten geplant.

Doch dazu kommt es nicht, am nächsten Tag sind die Sieberts unterwegs, als sie in einer Villengegend Schüsse hören und Lotte beobachtete eine schwarz gekleidete Person, die an einer Villa geklingelt hat, genau das Haus, in dem Siebert nach den Schüssen zwei tote Frauen entdeckte. Die Potsdamer Kripo ermittelt und Lotte ist sich – fast – sicher, in der Person ihre Urlaubsbekanntschaft erkannt zu haben.

Als die Spuren nach Essen weisen, wird auch Sieberts Dienststelle mit einbezogen.

Der Krimi gefiel mir ganz gut, ein spannender Plot mit einem gut dargestellten Hintergrund, der in die deutsch-deutsche Vergangenheit führt. Allerdings kam ich mit einem Kunstgriff des Autors nicht ganz zurecht.

Der Roman ist als rückblickende Erinnerung angelegt. Sigi, inzwischen längst Pensionär, trifft sich gelegentlich mit Freund Ecki in einer typischen Ruhrpott-Eckkneipe. Da wird bei Pilsken und Samtkragen über die Vergangenheit schwadroniert und Sigi erzählt von seinen Fällen. Nun auch vom Werder-Fall. Immer wieder wird der Handlungsstrang Krimi unterbrochen und ein Zwischenspiel in der Kneipe folgt, wo die Striche auf dem Deckel immer mehr werden und Eckis Fragen die Erinnerung von Sigi beflügelt. Diese Zwischenspiele nahmen mir viel von der Spannung und vom Tempo des eigentlichen Falls.

Bei den Ermittlungen in Essen arbeitete Sigi auch mit einer tüchtigen Kollegin zusammen, die wegen ihrer roten Haare und kleiner Statur von allen im Team »Möhrchen« genannt wird. Ein netter Spitzname. Aber dass Sigi von ihr meist als der »kleinen Roten« spricht, störte mich. Da wird eine weibliche Kollegin mehr oder weniger unterschwellig als nicht ganz vollwertig angesehen. Dass »Möhrchen« auch ständig mit der Kaffeekanne bereitsteht, passt dann auch ins Klischee.

Die Auflösung des Falles hat mir gut gefallen, auch die Ermittlungsarbeit mit der oft mühevollen Kleinarbeit ist interessant erzählt und zeigt den Polizeialltag. Ebenfalls gut gemacht waren die Kapitel, die in die Vergangenheit führten und eine Ahnung von Motiv und Täter vermitteln.

Ein solider Krimi, der Ruhrpott- und Havelland-Atmosphäre gut unter einen Hut bringt.

Ein Krimi, der ein wenig anderst ist

Lotte und Sigi Sieberts sind mir von Anfang an ein sympathisches Paar. Kein gestyltes Profipaar, das sämtliche Aktionen mit links ausführt, sondern so wie du und ich, emotional, streitbar, sensibel und humorvoll.

Die beiden lernen auf Werder an der Havel ein Paar kennen, das auch aus Essen stammt, und Lotte schließt gleich Freundschaft mit Frauke. Sigi und Jens sind eher reserviert zueinander. Bei einer Radrunde hören sie dann 2 Schüsse und in der Folge werden Lotte und Sigi in den Doppelmordfall mit einbezogen.

Das Buch ist sehr gut aufgebaut. Sigi erzählt seinem Freund Ecki den Fall als Rückblick in einer Kneipe an der Theke. Der Erzählstrang wird daher immer wieder von dem Geschehen in dieser unterbrochen, wodurch sich in diesem Fall eine einmalige Situation ergibt. Auch bekommt man einen Einblick in den Polizeialltag, der auch mal eintönig sein kann und darin, wie es in der DDR vor dem Mauerfall zuging.

Fazit, ich habe den Krimi mit Genuss durchgelesen und finde, dass er nicht nur ein Krimi, sondern auch ein bisschen ein Reiseführer ist. Ich werde sicher irgendwann mal Essen und Werder an der Havel besuchen und dabei ein wenig von Sigi und Lotte begleitet werden.

Lotte mischt mit

Kriminalkommissar Sigi Siebert macht mit seiner Frau Lotte Urlaub in Werder an der Havel. Als sie eine Radtour unternehmen, hören sie plötzlich nacheinander zwei Schüsse. Lotte meint, eine schwarz gekleidete Person in eines der Häuser hineingehen gesehen zu haben. Als Sigi und Lotte in das Haus gehen, finden sie die Leichen von zwei Frauen. Sigi informiert sofort die Kollegen in Potsdam. Natürlich wird Lotte als Zeugin vernommen und sie meint in der Person, die sie gesehen hat, eine Urlaubsbekanntschaft erkannt zu haben.

Zugleich wird in einem anderen Handlungsstrang über das Leben einer jungen Frau in der damaligen DDR berichtet, die angeblich nicht linientreu war und die unter den Repressalien des damaligen Regimes leiden musste. 

Gekonnt mischt der Autor beide Handlungsstränge zusammen, so dass am Schluss ein sehr gutes Ergebnis erzielt wird. Lange werden wir auf falsche Fährten geführt, wir meinen, den Täter schon in der Mitte des Buches zu kennen, was aber eine Finte ist. 

Wie wir von Klaus Heimann gewohnt sind, ist die Sprache gut zu lesen und leicht verständlich. Der Spannungsbogen wächst von Kapitel zu Kapitel und man ermittelt sozusagen mit Sigi und seinen Kollegen Möhrchen und Erich. Die Person des Sigi und seiner Ehefrau ist wirklich sehr gut dargestellt. Sigi möchte es in seiner Freizeit eher ruhig und behaglich, seine Ehefrau hat dagegen immer für ihn etwas zu tun. 

Ein jeder der Krimis über Siebert ist anders geschrieben, kein Buch gleicht dem anderen. Ein wirklich gut geschriebener Krimi, bei dem die Kriminaler keine Helden sind, sondern Menschen wie du und ich. Auch das Cover mit dem Eisenzaun ist gut gewählt.