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Lotusblut
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Erscheinungsdatum:
Preis:
Beschreibung:
Emilia Capelli und Mai Zhou werden an den Tatort eines mysteriösen Doppelmordes gerufen: Im elften Stock eines Frankfurter Luxushotels liegen die Leichen des Unternehmers Peter Klatt und seiner Frau Ramona. Beide wurden durch einen gezielten Schuss in die Stirn getötet. Das etwa zehnjährige asiatische Mädchen, das sie bei sich hatten, ist seit der Bluttat spurlos verschwunden. Noch im Hotel läuft das völlig verstörte Kind Emilia in die Hände. Zurück im Präsidium scheint durch eine Zeugenbefragung endlich Licht ins Dunkel zu kommen. Doch ein unaufmerksamer Moment, und die kleine Kaylin verschwindet erneut
Hat mich leider nicht überzeugt
Angezogen durch das Cover, musste ich unbedingt mehr von dem Buch wissen. Schnell noch den Klappentext gelesen, dann war klar, dieses Buch möchte ich unbedingt lesen.
Ich möchte noch anmerken, dass es sich bei dem vorliegenden Buch um den zweiten Fall mit Capelli und Zhou handelt. Vielleicht sollte man sich, bevor man zu diesem Buch greift, mit der Vorgeschichte "Siebenschön" befassen.
Doch kommend wir erst mal zur Geschichte: Die Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou, Abteilung für Kapitaldelikte, werden zu einem Leichenfundort in einem Hotel gerufen. Dort wurden die Leichen des Ehepaars Helmut und Sandra Grabowski gefunden. Jedoch stellt sich heraus, dass das Ehepaar unter falschen Namen im Hotel eingecheckt hatte. Es handelt sich nämlich um das Ehepaar Klatt. Allerdings hatte das Ehepaar beim Einchecken ein kleines Mädchen dabei, das nun verschwunden ist. Wie sich herausstellt, war das Ehepaar Klatt jedoch kinderlos, sie galten als skandalfrei und völlig makellos. Wessen Kind hatten sie also dabei? Wo und wer war das Kind? Je weiter Capello und Zhou im Fall einsteigen. um so deutlicher wird, dass es hier um Waffen, Drogen oder Kapital gehen musste. Die beiden geraten immer weiter in den Strudel.
Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich vom Cover blenden lassen. Ich hatte einen superspannenden und mitreißenden Thriller erwartet - und wurde leider enttäuscht. Zum Thema Spannung war es leider ein ewiges Auf und Ab. Kaum wurde es etwas aktionreicher, flachte die Geschichte auch schon wieder ab. Es folgten ellenlangen nichtssagende Passagen. Die Geschichte um Kaylin fand ich sehr spannend und interessant, jedoch wurde sie durch das seitenweise Abdriften z.B. in Ems Vergangenheit. immer wieder langatmig. Stellenweise fühlte ich mich geneigt, einige Passagen zu überblättern. Aber dennoch habe ich durch gehalten. Möglicherweise lag es daran, dass ich den ersten Fall der beiden Ermittler nicht kenne, und somit auch Ems Vergangenheit nicht immer nachvollziehen kann. Im Großen und Ganzen hat mich aber die gesamte Geschichte nicht sonderlich gefesselt. Meiner Meinung nach, hätte das Randgeschehen, das dann zwar letztendlich zum Schluss gehört hatte, etwas geringer ausfallen können. Meinen Fokus hätte ich mehr auf Kaylin gelegt. Sie kam seitenweise gar nicht vor, obwohl die Geschichte sich doch um sie dreht. Vielleicht wollte man den Leser auch nur ins Irre führen. Mich hat es leider nicht überzeugt. Schade!
Gier
Zum Inhalt:
Nach der Entführung eines chinesischen Mädchens werden die Entführer – ein Unternehmerehepaar – von einem ehemaligen Fremdenlegionär mit Drachentätowierung ermordet. Das Mädchen verschwindet und wird nach seinem Wiederauftauchen auf eine sehr dubiose Weise von seinen Adoptiveltern zurückverlangt, die keinerlei Interesse an der Aufklärung des Verbrechens zu haben scheinen. Zum großen Verdruss des ermittelnden Frauenteams Zhou (chinesische Wurzeln, kaltblütig) und Capelli (sizilianische Abstammung, heißblütig) schaltet sich das BKA ein und verlangt immer dringlicher Zurückhaltung bis hin zum Werfen von Knüppeln zwischen die Pumps und Anordnung von Beurlaubung durch den Leiter der Mordkommission.
Zum Cover:
Ein typisches Thriller-Motiv, - Insekt mit Blutstropfen. Das hat zwar überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun (Hallo Verlag, - wie wäre es z.B. mit einer Tätowierung eines Drachen?), hat aber auf dem Tisch der Buchhandlung eine unbedingte Signalwirkung für den Leser mit Blutdurst.
Mein Eindruck:
Der perfekte Thriller: Interessante Opfer und Verdächtige, ein Motiv, das im Dunkeln liegt, ein Ermittlerteam mit menschlicher Tiefe und dazu Kompetenzgerangel, Fremdenlegion, Hochfinanz und vor allem grenzenlose Gier, die über Leichen geht.
Von Beginn an hält die Autorin die Spannungsschraube hart auf Anschlag, ohne den Lesern zwischendurch auch nur ein kleines Durchatmen zu gönnen. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Perspektivwechsel, die immer am Puls der Geschichte sind. Außerdem hat Frau Winter ein unkonventionelles Ermittlerteam kreiert, welches verschiedene Temperamente, Familienhintergründe und Probleme beinhaltet und ganz nebenbei Vergangenheitsbewältigung betreibt. Aber auf eine Art und Weise, die nicht nervt, sondern Spaß macht. Es ist sehr schön, eine Geschichte zu lesen, die sich hauptsächlich um die Aufklärung des Falls dreht, den Hintergrund der Beamten nicht zum Selbstzweck ausweidet und dazu eine Auflösung bietet, die überraschend und trotzdem stimmig ist.
Fazit:
Ein feines Stück spannende Unterhaltung
Geheimisvolles Mädchen aus Tibet
In ihrem zweiten Fall ermitteln die beiden jungen Frankfurter Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou in einem Doppelmord. Ein Unternehmerpaar, Peter und Ramona Klatt, wurde in einem Hotelzimmer regelrecht hingerichtet. Es sieht nach einem Profikiller aus. Aber im Leben des Ehepaars ist nichts zu finden, was diesen Mord erklären könnte.
Vielleicht kann Kaylin, das zehnjährige chinesische Mädchen, das die Klatts entführt haben sollen, und das Capelli und Zhou gerade noch vor dem Killer retten konnten, Licht in das Dunkel bringen? Doch Kaylin sagt kein Wort – weder auf deutsch noch auf chinesisch. Und als sie von ihrem Onkel Sun Chang und ihrer Tante Wu Yuen (ihre Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen) abgeholt werden soll, verschwindet sie …
Der Thriller von Judith Winter ist von Anfang bis Ende spannend und es macht Spaß ihn zu lesen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei besonders die Kapitel aus der Sicht von Kaylin, deren Wurzeln in Tibet liegen, eine geheimnisvolle Atmosphäre aufbauen und hinter der Geschichte politische Motive vermuten lassen. Es erscheint nicht von der Hand zu weisen, dass ausländische Geheimdienste ihre Hand im Spiel haben, dass es um Waffengeschäfte und Industriespionage geht. Und dann werden Capelli und Zhou auch noch vom BKA zurückgepfiffen und sollen nicht im Umkreis von Sun Chang ermitteln …
Natürlich lassen sie sich davon nicht abhalten und müssen so an zwei Fronten kämpfen. Hinzu kommen dann noch die persönlichen Probleme der beiden Kommissarinnen, sich zwar in diesem Band schon wesentlich besser verstehen, als bei ihrem ersten Fall, die sich aber noch immer nicht wirklich grün sind. Und während Mai Zhou mit ihren familiären und gesellschaftlichen Wurzeln hadert wird Emilia Capelli dann auch noch von ihrem allerersten Mordfall eingeholt …
Dieser Thriller hat alles, was einen guten Spannungsroman ausmacht und ist handwerklich hervorragend gemacht. Schade nur, dass sich zum Schluss dann doch herausstellt, dass es um recht bodenständige Motive ging. Aber damit holt die Geschichte den Leser wieder zurück in die reale Welt, in der es i.d.R. (nur) um Geld und Macht geht.
Noch eine Anmerkung zum Cover: Das ist zwar wunderschön, hat aber leider so gar nichts mit dem Inhalt zu tun. Vielleicht kann das beim dritten Band (den es hoffentlich geben wird) besser gemacht werden?