Cover von: MAMMON
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MAMMON

Für Deine Sünden wirst Du büßen

Seiten: 

529

Verlag: 

ISBN-10: 

3955201325

ISBN-13: 

9783955201326

Erscheinungsdatum: 

01.03.2013

Preis: 

6,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 399.517
Amazon Bestellnummer (ASIN): B00BIJBT48
Beschreibung von Tintenklex

„Bevor sie kamen, um ihn zu richten, vollendete er seine Botschaft: ein Relief aus sechs Worten, von bluttriefenden Fingern mit Kettengliedern in den Stein geritzt.“

Ein markerschütternder Schrei versetzt das Publikum der Berliner Oper in Angst und Schrecken. Mitten im Zuschauerraum wird ein Mann ermordet – und doch fehlt vom Täter jede Spur. Das Opfer: der Vorstandsvorsitzende einer großen Bank. Die Tatwaffe: ein spanischer Dolch aus dem 15. Jahrhundert. Die Polizei beginnt, unter Hochdruck zu ermitteln. Der junge Kriminologe Adrian von Zollern recherchiert die Geschichte der Waffe. So findet er Hinweise auf eine mysteriöse Mordserie und eine weltumspannende Verschwörung, die vor langer Zeit begann und noch immer blutige Opfer fordert – im Namen der Gerechtigkeit …

Ein atemloser Thriller über Schuld, Rache und die ewige Frage: Heiligt der Zweck wirklich jedes Mittel?

Kriminetz-Rezensionen

Kluge Geschichte: Action und spannungsgeladen.

Meine Leidenschaft sind Krimis und Thriller. Die meisten Autoren kommen dabei aus dem englischsprachigen Raum. Bei Mammon ist es etwas anderes und ich freue mich, dass ein deutscher Autor einen so guten Action Thriller schreiben konnte.

Drei Handlungstränge: Einer beginnt im 15. Jahrhundert, einer in der jüngeren Vergangenheit und einer in der Gegenwart, führen den Leser durch eine Verschwörung, die seit mehreren Jahrhunderten in Europa ihr Unwesen treibt. Ursprünglich als Rache für ein Unrecht beginnend, entwickelt sie sich immer mehr zur willkürlichen Grausamkeit. Manchmal konnte ich die Taten verstehen und manchmal war ich entsetzt. Der Handlungsstrang, der in der jüngeren Vergangenheit beginnt, schildert die Vorbereitung zu einem Verbrechen, dass bis zum Ende des Buches im Dunkeln bleibt. In der Gegenwart beobachten Adrian von Zollern und sein Freund Sebastian Krix einen Mord in einer Berliner Oper und beginnen mit den Ermittlungen. Der Handlungsstrang in der jüngeren Vergangenheit läuft zum Ende des Buches mit dem in der Gegenwart zusammen. Alle drei Handlungsstränge sind logisch und sehr passend ineinander verwoben. Die Abschnitte sind kurz und daher fällt die Spannung nie ab. Im Gegenteil: mit jedem Abschnitt wächst die Spannung und der Lesefluss wird zu einem Lesestrom. Das Buch ist Spannung pur. Die Charaktere sind hervorragend beschrieben und die Identifizierung mit den Protagonisten fällt wirklich sehr leicht. Die Person des Braulio wird so plastisch dargestellt, dass ich ihn wirklich gehasst habe. Matthias Jösch vergisst bei alledem aber auch nicht seine Leser zum Lachen zu bringen und Liebe spielt ebenfalls eine Rolle. Besonders gut hat mir Violetta gefallen. Eine gutaussehende und patente Frau ohne die die Geschichte sicherlich nicht so facettenreich wäre. Schön finde ich auch die Idee mit Mummtaz, möchte hier aber nicht verraten, wer das ist.

Mein Fazit: Ein kluger und spannungsgeladener Action-Thriller! Für Thriller-Fans sind Lesespaß und Spannung garantiert.

„Rache macht ein kleines Recht zu großem Unrecht.“

»Unsere Geschichte ist alt …« Braulio sog geräuschvoll Luft ein. »Und du wirst sie fürchten, denn sie ist unheimlich.« Braulios Blick durchbohrte Yasuhiro, während er mit festem Griff die Handgelenke des Japaners packte. »Und wer sie verrät, der stirbt.«

Bei ›Mammon‹ handelt es sich um den Debütroman von Matthias Jösch. Nach der Lektüre bin ich überzeugt davon, dass man von diesem Autor noch viel hören bzw. lesen wird. Denn ›Mammon‹ ist ein besonderer Erstling mit einem starken Beginn:

In der Berliner Oper wird, während der Premiere von ›Don Giovanni‹ mitten im Zuschauerraum, ein Bankier erdolcht. Der Kriminologe, Mathematiker und Frauenschwarm Adrian von Zollern, der zufällig zusammen mit seinem grüblerischen Freund Sebastian Krix und dem Gerichtsmediziner Wallenschweder der Vorstellung beiwohnt, wird von Neugierde gepackt und beginnt in diesem Fall Nachforschungen anzustellen. Sebastian und dessen Schwester Violetta, mit der Adrian eine heiße Affäre hatte, helfen ihm dabei.

Die Mordwaffe scheint ein Wurfmesser aus dem 15. Jahrhunderts zu stammen, eine winzige Gravur auf der Unterseite des Griffs stellt einen Olivenzweig dar, das Wort ›EX‹ ist ebenfalls eingraviert. Doch ist das Messer wirklich echt? Die Recherchereise führt nach Spanien und bald finden sie heraus, dass in den letzten Jahrhunderten immer wieder Morde mit einem derartigen Messer geschehen sind. Der einzige Unterschied ist jeweils das in das Messer eingravierte lateinische Wort.
Adrian und seine Freunde versuchen diese Worte zu entschlüsseln und einen Satz daraus zu bilden, was ihnen anfangs gründlich misslingt.

Doch bald schon kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die vor 500 Jahren ihren Anfang nahm und für Adrian und seine Freunde beginnt eine atemberaubende Jagd, die alle drei in große Gefahr bringt!

Der Autor verwebt kunstvoll mehrere Zeitebenen, Orte und Erzählstränge miteinander.

Es gibt drei Hauptstränge:

Die laufenden „Ermittlungen“, die im Berlin der Gegenwart beginnen, wobei es sich hier um kein klassisches Ermittlerduo handelt. Es ist vielmehr so, dass die Hauptpersonen in die Geschichte gezogen werden und auf eigene Faust nachforschen.

Die historischen Rückblenden in das 15. Jahrhunderts, zu der Zeit als sich die herrschenden Kräfte des entstehenden Spanien in den christlichen Königreichen Kastilien und Aragon vereinten, und im Süden der Iberischen Halbinsel immer noch ein Stachel steckte: Die Araber, die 711 in das Land eingefallen waren und das Land beherrschten.

Und die Erzählebene in New York, in der Braulio Ostrogon dem IT-Leiter Yasuhiro Atakamo (der ihn eigentlich hasst, aber nicht von ihm los kommt, da ihm Braulio einmal Geld gegeben hat, damit Atakamo seine Spielschulden bezahlen konnte.) seine Familiengeschichte erzählt. Wobei die Zeit hier nicht eindeutig angegeben ist (vor einiger Zeit).
Schauplätze des Thrillers sind Berlin, Spanien, Italien, New York und der brasilianische Regenwald.

Die Erzählsprache passt sich der jeweiligen Zeit und dem kulturellen Hintergrund der Personen bzw. dem Milieu an.
Die Perspektiven, Szenen und Zeiten wechseln zwar häufig, bleiben jedoch überschaubar und nachvollziehbar.

Vor allem durch die rasante Reise durch verschiedene Epochen und Länder ist Mammon ein komplexer Roman, der den Leser fordert. Er eignet sich deshalb nicht als Zwischendurch-Lektüre oder Berieselung vor dem Einschlafen, denn sonst kann es passieren, dass man dem Inhalt nicht mehr folgen kann. Am besten lässt man daher auch nicht allzuviel Zeit zwischen den einzelnen Leseetappen verstreichen. Doch das dürfte nicht allzu schwierig sein, denn wenn man einmal mit dem Buch begonnen hat, will man es ohnehin nicht mehr aus der Hand legen.

›Mammon‹ ist vor allem ein Thriller aber auch ein historischer Krimi. Es ist außerdem eine Geschichte über Loyalität, Freundschaft, Familie, Schuld, Rache, Sühne und den ewigen Kampf von Gut gegen Böse, wobei Jösch es versteht aufzuzeigen, wie dünn die Grenzen verlaufen, bzw. wie schnell etwas ›gut Gemeintes‹ in etwas Dunkles abgleiten kann.

Der Schreibtil des Autors ist packend, mitreißend, komplex aber dennoch nicht allzu schwer zu lesen. Die Dialoge sind teils schwungvoll, teils getragen und episch, je nach Zeit und Ort.
Seine Figuren sind plastisch und interessant gezeichnet, agieren stets glaubhaft und ihrem Charakter entsprechend. Zudem sind alle drei Protagonisten wunderbare Identifikationsfiguren, da sie sehr sympathisch sind.
Die Bösewichte sind ebenfalls eindrucksvoll beschrieben, der Leser kann sogar teilweise verstehen, warum sie so geworden sind.
Auch den Nebenfiguren gibt der Autor ausreichend Raum zu Entfaltung und Aktion, sodaß nie nur an der Oberfläche gekratzt wird. Das führt dazu, dass man sich als Leser stets gut einfühlen kann und somit von den Ereignissen mitgerissen wird und bei den Abenteuern der Protagonisten bis zum fulminanten Showdown wach und aufmerksam mitfiebert.

Der Plot ist sehr gut aufgebaut, der Spannungsbogen bleibt konstant auf hohem Niveau, die Geschichte ist überzeugend und die logische Auflösung ebenso. Dieser Action-Thriller lässt eben keine Wünsche offen.

Loben möchte ich noch die ausgezeichnete Covergestaltung, die wundervoll zum Buch passt, die geheimnisvolle Geschichte unterstreicht und sofort Lust auf die unterhaltsame und kurzweilige Lektüre macht.

Fazit: ›Mammon‹ ist ein rasanter, packender, informativer und vor allem kluger Historien-Thriller, den man uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Von mir gibt es daher 5 Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung. Prädikat: Sehr Lesenswert!
Matthias Jösch ist ein neuer, vielversprechender und intelligenter Autor, den man sich merken sollte.