Cover von: Manche Schuld vergeht nie

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Manche Schuld vergeht nie

Kriminalroman
Buch
Broschiert, 320 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3608502955

ISBN-13: 

9783608502954

Auflage: 

1 (18.10.2025)

Preis: 

17,00 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 25.931
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3608502955

Beschreibung: 

Ein Mord im viktorianischen London. Ein tödlicher Geheimbund. Und eine Ermittlerin, die auf der Suche nach der Wahrheit durch die Zeit reist.

Kriminalbeamtin Ali Dawson arbeitet unter strengster Geheimhaltung. Mit ihrem Team reist sie in die Vergangenheit, um ungeklärte Mordfälle zu untersuchen.

Ihr neuster Auftrag ist besonders brisant: Sie soll den Mord an einer jungen Frau im 19. Jahrhundert aufklären. Doch die Zeitreise geht schief, und während Ali in der Vergangenheit feststeckt, gerät ihr Leben in der Gegenwart außer Kontrolle.

Kriminalbeamtin Ali Dawson führt alles andere als ein normales Leben. Sie ist gerade fünfzig geworden, alleinerziehende Mutter eines erwachsenen Sohnes und Teil einer geheimen Ermittlungseinheit, die in der Zeit zurückreist, um alte Morde aufzuklären.

Für gewöhnlich liegen die nur wenige Jahre zurück, doch bei ihrem neusten Fall ist alles anders: Im Auftrag des Justizministers und Tory-Abgeordneten Isaac Templeton reist sie ins Viktorianische Zeitalter. Dort soll sie den Namen von Templetons exzentrischem Ururgroßvater reinwaschen. Der war Gerüchten zufolge Mitglied eines zwielichtigen Männerzirkels. Die Aufnahmebedingung: der Mord an einer Frau.

Während Ali in der Vergangenheit ermittelt und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt, geschieht in der Gegenwart ein weiterer Mord. Und in den Fokus der Ermittlungen gerät ausgerechnet Alis Sohn.

»Von Anfang bis Ende ein Triumph.« Anthony Horowitz

»Dieser kühne Thriller wird Ihr Herz im Sturm erobern.« Nicci French

»Ein neues Buch von Elly Griffiths ist immer ein Grund zu jubeln, und dieser Serienauftakt wird Ihre Lesegewohnheiten sprengen.« Mick Herron

Kriminetz-Rezensionen

Zeitreisen im Dienst polizeilicher Ermittlungen?

Der britische Justizminister Isaac Templeton wünscht, dass der Ruf seines Ururgroßvaters Cain reingewaschen wird. Dafür beauftragt er eine Spezialabteilung der Polizei, die für Cold Cases zuständig ist. Erst seit kurzem hat deren Geheimprojekt Erfolg. Dank einer Zeitreise konnten sie einen Altfall aus den 1970ern lösen. Für Templeton soll DS Alison Dawson ins Jahr 1850 reisen. Ali schafft es ins viktorianische London. Doch dann geht etwas schief …

Elly Griffiths ist mir von ihrer Reihe um die forensische Archäologin Ruth Galloway bekannt. Jetzt startet sie eine neue Serie, die meine bevorzugten Genres verbindet: Krimi, Fantasy und Historisches. Ich war sehr gespannt. Der Auftaktband hat meine Erwartungen voll erfüllt.

Was wäre für die Aufklärung ungelöster Altfälle hilfreicher als Zeitreisen? Das sehen Ali, ihr Chef Geoff und vor allem die leitende Wissenschaftlerin Serafina Pellegrini, genannt Jones, genauso. Als Alison durch die „Pforte“ geht und sich dann tatsächlich im London von 1850 befindet, ist sie doch überrascht. Trotz akribischer Vorbereitung erweist es sich für eine moderne Frau als schwierig, sich in die viktorianische Welt einzufügen. Als die geplante „Rückreise“ misslingt, macht sich Ali auf einen längeren Aufenthalt im fremden Zeitalter gefasst. Dabei benötigt ihr Sohn Finn dringend ihre Unterstützung in der Gegenwart. Steht er doch plötzlich unter Mordverdacht.

Der Hauptcharakter, Detective Sergeant Ali Dawson ist eine bemerkenswerte 50-jährige Frau. Mit 19 schwanger, hat sie für Sohn Finns und ihren Unterhalt als Putzfrau gearbeitet, nebenher das Abitur nachgeholt und Geschichte studiert. Jetzt arbeitet sie seit 20 Jahren bei der Polizei. Ihre drei Ehen sind ebenfalls abgehakt. Mittlerweile verzichtet sie darauf, ihre Lover gleich zu heiraten. Einige der Nebencharaktere wie John oder Finn lernt der Leser gut kennen, über andere wie Jones hätte ich gern mehr erfahren. Das ist wohl der Tatsache geschuldet, dass es sich um einen Serienauftakt handelt und die Protagonisten eingeführt werden. Griffiths Sprache ist flüssig, direkt und humorvoll. Wie in der Dr. Galloway-Reihe schreibt sie im Präsens.

Das Phänomen Zeitreisen hat mich schon immer fasziniert, genau wie Charles Dickens. Wie sich herausstellen wird, waren andere auf diesem Gebiet schon früher erfolgreich. Spannend fand ich die Regeln, die bei Zeitreisen zu beachten sind:
1. Wir beobachten
2. Wir bezeugen
3. Wir greifen nicht ein
4. Wir achten auf unsere Sicherheit
Gerade Punkt drei scheint mir in manchen Situationen eine Herausforderung zu sein.

Voraussetzung für den Lesespaß ist natürlich, dass sich der Leser auf die Möglichkeit der Zeitreise einlässt.Wer das kann, wird auf seine Kosten kommen. Was mir dabei wichtig ist und von der Autorin beherzigt wird: Der Lesende weiß stets, ob die Geschichte gerade in der Vergangenheit oder Gegenwart weiter erzählt wird.

Die Kriminalfälle kommen in diesem Buch ein wenig zu kurz, da im Auftaktband alle Protagonisten erst vorgestellt werden und zudem das Thema Zeitreise erklärungsbedürftig ist. Der Mordfall im Jahr 2023 wird aufgeklärt, das Verbrechen in den 1850er Jahren dagegen noch nicht. Außerdem sitzt ein Teammitglied in der Vergangenheit fest. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Ali und dem Team weitergeht. Werden die Morde im Umfeld von Cain Templeton noch aufgeklärt und alle in ihre Zeit zurückfinden?

Ich freue mich auf die Fortsetzung, die im Original schon vorliegt.

Mordermittlung mittels Zeitmaschine

Elly Griffiths hat sich bereits einen Namen als britische Krimischiftstellerin gemacht. Mit MANCHE SCHULD VERGEHT NIE (im Original: THE FROZEN PEOPLE) legt sie nun einen unerwarteten Mix aus Krimi und Zeitreise vor. Während der englische Originaltitel an den Begriff der Cold Cases anknüpft, lässt der deutsche Titel eine generationsübergreifende Schuld biblischen Ausmaßes vermuten. Am Ende hat sich mir die Wahl dieses Titels dann nicht erschlossen. Vielleicht liegt es daran, dass Band 1 nicht vollständig in sich abgeschlossen ist. Es bleiben noch viele Handlungsstränge offen. Das ist schade, denn Griffith hat erzählerisch so viel zu bieten. Die Beschreibungen der ProtagonistInnen und des Settings sind einfach großartig und lebendig. Gerade beim Blick zurück in das Viktorianische England meint man die Lebensbedingungen, winterliche Kälte, hygienische Bedingungen, andere Essgewohnheiten und gesellschaftliche Rollen mit allen Sinnen wahrnehmen zu können. Das ist für mich der große Pluspunkt des Buches. Auch ein Kriminalfall in der Gegenwart sorgt für Spannung. Ali Dawsen, die Hauptprotagonistin des Romans, wird seht sympathisch und lebensecht dargestellt, so dass sie mir auf Anhieb sympathisch war. Es hat Spaß gemacht, in ihre Welt und mit ihr gemeinsam in die Vergangenheit abzutauchen. Allerdings ergriff mich eine innere Unruhe, je mehr sich das Buch dem Schluss zuneigte, denn irgendwann war klar, dass nicht mehr alle Handelsstränge auf den verbleibenden Seiten würden aufgelöst werden können. Das hat mich bei aller Sympathie für die Grundidee des Buches und den Schreibstil etwas unbefriedigt zurückgelassen. Nun bleibt Band 2 abzuwarten, in der Hoffnung, dass dieser das Geschehen abrundet.

Ich vergebe trotzdem eine Leseempfehlung für Krimifans und solche, die auch einen Touch Fantasy/Mystery mögen. Freunde von SF und naturwissenschaftlicher Erklärungen werden sich weniger angesprochen fühlen. ⭐⭐⭐⭐

Zeitreise ins viktorianische London

Ali Dawson ist Kriminalbeamtin und arbeitet mit ihrem Team unter strenger Geheimhaltung. Sie reist mit ihrem Team in die Vergangenheit um ungeklärte Mordfälle zu lösen. Ihr neuer Fall führt sie ins London im 19. Jahrhundert, wo sie den Mord an einer Frau aufklären soll und so den Ruf eines Politikers retten soll. Doch die Zeitreise misslingt. Sie steckt in der Vergangenheit fest, während in der Gegenwart ein Mord geschieht und ihr Sohn unter Verdacht gerät.

"Manche Schuld vergeht nie" ist der Auftakt einer neuen Reihe, die gekonnt Elemente aus Thriller, Fantasy und Science-Fiction miteinander verwebt.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen im viktorianischen London des Jahres 1850 und zum andneren im modernen England von 2023. Es entfaltet sich aus verschiedenen Perspektiven, die jeweils über mehrere Kapitel hinweg beibehalten werden. Dieser Aufbau sorgt für einen konstant hohen Spannungsbogen und ermöglicht es, tief in die jeweiligen Handlungsstränge einzutauchen.

Die Idee, durch Zeitreisen alte ungelöste Fälle aufzuklären, ist originell und wird überzeugend umgesetzt. Die Verbindung von Krimispannung mit fantastischen Elementen wirkt nie aufgesetzt, sondern fügt sich stimmig in die Handlung ein. Überraschende Wendungen halten halten die Spannung hoch.

Besonders beeindruckend ist die atmosphärische Dichte, mit der Griffiths ihre Schauplätze beschreibt. Die Lebensumstände im London des 19. Jahrhunderts – von Kleidung über Gerüche bis hin zu gesellschaftlichen Zwängen – wirken hervorragend recherchiert und lebendig dargestellt. Auch die Figuren, allen voran die Hauptprotagonistin Ali, sind vielschichtig und authentisch gezeichnet. Ali ist keine klassische Heldin, sondern eine Frau mit Ecken und Kanten, Lebenserfahrung und einer Vergangenheit, die sie geprägt hat: alleinerziehende Mutter, ehemalige Putzkraft, dreifach geschieden – und dennoch klug, mutig und voller Tatendrang.

Ein bisschen schade war das etwas überstürzte Ende. Einige Fragen bleiben offen, manche Handlungsstränge wirken nicht ganz zu Ende gedacht. Doch da es sich um den ersten Teil einer neuen Reihe handelt, darf man hoffen, dass diese Fäden in den Folgebänden wieder aufgenommen werden.

Mein Fazit:
Ein spannender, atmosphärisch dichter Roman mit einer ungewöhnlichen Protagonistin, einer cleveren Zeitreise-Idee und einem gelungenen Genre-Mix. Wer Lust auf etwas Neues im Krimi- und Fantasybereich hat, sollte sich diesen Reihenauftakt nicht entgehen lassen.