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Der Mann am Grund

Der erste Fall von Kommissar Holina
Buch
Taschenbuch, 260 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3992002225

ISBN-13: 

9783992002221

Erscheinungsdatum: 

01.10.2018

Preis: 

18,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.454.185
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3992002225

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Leichenfund nahe Prag sorgt für Wirbel: Ein für seine sehr speziellen Methoden bekannter Polizist wird, tot in seinem Auto sitzend, auf dem Grund eines Baggersees entdeckt. Die Spuren führen den Prager Hauptkommissar Marián Holina und seinen jungen Kollegen Divi Mr tík unter anderem zu einem Marihuana-Züchterpärchen, einem renommierten Architekten und der Inhaberin einer Sprachschule. Der Kreis der Verdächtigen wird immer größer, das Zweierteam braucht Verstärkung. Die wird ihm nicht nur in Gestalt der für den eher bedächtigen Holina übereifrigen Kommissarin Lída otolová zugeteilt, sondern auch Holinas Geliebte Sabina, pikanterweise die Ehefrau eines seiner Kollegen, wird als Astrologin zu Rate gezogen und erstellt Horoskope. Als im Laufe der Ermittlungen auch noch mehrere Zeugen, die etwas Licht in den Fall hätten bringen können, auf teils spektakuläre Weise ums Leben kommen, wird klar, dass der Mord mit einer Vergangenheit zusammenhängt, in der gleich mehrere der Verdächtigen etwas zu vertuschen haben.

Kriminetz-Rezensionen

Nicht ganz mein Buch

Kommissar Holina und der junge Kollege Mrštík werden zu einem Leichenfund nahe Prag gerufen. Ein Auto liegt in einem Stausee und ein Unfall scheint mehr als zweifelhaft. Der Tote war ein Polizeibeamter, der wegen seiner „eigenwilligen“ Ermittlungsmethoden verrufen war. Aber zu klareren Aussagen scheinen die Kollegen – nach dem Motto „eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ – nicht bereit.

Aber das ist nicht der Beginn des Buches, es fängt mit einem tragischen Unfall an. Ein kleiner Junge stürzt sich auf der Treppe im Elternhaus zu Tode. Der Vater, ein bekannter Architekt, hat mit dieser Treppe einen Blickpunkt des Hauses geschaffen, dass sie für Kinder zur Todesfalle werden kann, hat er nie erkannt.

Ein junges Pärchen baut außer Salat noch für einen kleinen Abnehmerkreis feinstes Gras an. Doch das bleibt nicht unbemerkt, ein skrupelloser Dealer beginnt sie zu erpressen und immer mehr Lieferung zu fordern. Um den Nachdruck zu verleihen, vergewaltigt er die junge Frau.

So isoliert diese und noch ein-zwei andere Geschichten erscheinen, haben sie doch im weiteren Verlauf des Buches auch mit dem Tod des Polizisten zu tun. Holina greift zu ganz besonderen Ermittlungsmethoden, seine Geliebte ist Astrologin und mit ihrer Hilfe und Horoskopen versucht er hinter die Person des Mörders zu kommen.

Ich hatte Schwierigkeiten mit diesem Roman. Auch nach den ersten 150 Seiten wollte sich keine rechte Spannung einstellen. Ich bin nie so richtig in die Geschichte gekommen und habe mich durch die 450 Seiten regelrecht gearbeitet und bis zum Schluss auf den Moment gewartet, dass mich der Krimi so richtig packt.

Mir haben die einzelnen Figuren recht gut gefallen. Die Personen sind schlüssig ausgearbeitet und ihre Charaktere erschienen mir sehr lebendig. Die Story an sich ist auch ganz gut ausgedacht, leider für meinen Geschmack zu langatmig erzählt. Die ganzen astrologischen Einsprengsel waren mir zu viel.

Insgesamt hatte ich mir nach der Leseprobe mehr versprochen.

Überraschendes Ende

Der erste Fall für Kriminalrat Marián Holina.

Am Grund eines gefluteten Steinbruchs in der Nähe von Prag wird die Leiche des Polizisten Osvald Zapletal gefunden. Er war korrupt, missbrauchte sein Amt und war auch sonst ein Dreckschwein. Márián Holina und sein junger Assistent Diviš Mrštik werden mit den Ermittlungen betraut. Im Lauf der Recherchen kristallisiert sich heraus, dass mehrere Verdächtige der Meinung waren, dass Zapletal den Tod verdient hätte.

Das Buch besteht aus langen, dicht gepackten Kapiteln. Die Besonderheit hier, dass sich die Geschichte zu einem zu erwartenden Gewitter zuspitzt. Die Überschriften der Kapitel von „Der drittletzte Tag vor dem Regen“ bis „24 Stunden später“, hatte ich so noch nie gelesen, fand ich aber sehr gut. Spanische und tschechische Ausdrücke sowie Eigennamen sind kursiv gedruckt und beleben die Erzählung. Die Gedanken des Täters sind eingerückt und in anderer Schrift eingefügt, das lässt den Leser ganz nahe an den Beweggründen und Taten teilhaben. Als Stilmittel hat die Autorin, die auktorialen Erzählweise gewählt, der Überblick ist dadurch hervorragend gewährleistet.

Dieser Prag-Krimi hat mich bestens unterhalten. Die Spannung beginnt schon beim Prolog und zieht sich in einem Spannungsbogen, der leider im Mittelteil etwas abflacht, bis zum furiosen Ende hin. Bis zum Schluss habe ich fieberhaft mitgerätselt, wer am Tod Zapletals wohl schuld war. Im Laufe der Ermittlungen gab es immer mehr Verdächtige, die gute Gründe gehabt hätten, diesen widerlichen Menschen zu beseitigen. Von der Auflösung des Falles war ich regelrecht überrascht, mit dem finalen Plot-Twist konnte Procházkova bei mir vorzüglich punkten, toll inszeniert. Die astrologischen Nebenschauplätze wären m.E. nicht notwendig gewesen, die haben für mich nichts mit seriösen Ermittlungen zu tun. Am Anfang habe ich mich auch mit den ungewohnten tschechischen Namen schwergetan, was sich schnell gelegt hat. Dass bei tschechischen Frauen an den Ehenamen ein –ova drangehängt wird, habe ich gewusst, das war eine aparte Variante und sehr passend zum Setting.

Der Ermittler Holina und auch sein Assistent Diviš Mrštik sind unbedingte Sympathieträger, mir hat gefallen, dass Holina Diviš des Öfteren lobt, ihm Tüchtigkeit zugesteht, was in Kriminalromanen nicht unbedingt üblich ist. Die private Situation Holinas bleibt offen, das macht neugierig, die Serie weiter zu verfolgen. Die Tatverdächtigen sind gut charakterisiert und ihre Gründe konnte ich stets nachvollziehen, unsympathisch blieben nur das Opfer und seine Mutter. Der Apfel fiel auch hier nicht weit vom Stamm. Besonders bedauernswert fand ich das Schicksal des Marihuana-Züchters und seiner Lebensgefährtin. Der Plot ist logisch aufgebaut und unbedingt nachvollziehbar. Falls es einen weiteren Fall für Kriminalrat Holina und sein Team gibt, will ich unbedingt dabei sein.

Iva Procházková, bekannt für Literatur für Kinder und Jugendliche, hat die Zielgruppe gewechselt und das ist ihr mit Bravour gelungen. Meine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die spannende und stringent gelöste Kriminalromane mögen und gerne einmal in einem anderen Land mit ermitteln möchten. Von mir 5 wohlverdiente Sterne.

Zuviel gewollt

Ein Polizist wird in seinem Auto am Grunde eines Sees nahe Prag tot aufgefunden. Ermittler Marian Holina und sein junger Kollege Divis Mrstik machen sich auf die Suche nach dem Motiv und nach dem Täter. Da Marian gerade gelernt hat, welchen Einfluss die Astrologie auf die Menschen hat, versucht er diese Erkenntnisse in seine Ermittlungen einzubauen.

Leider ist dieser Krimi überhaupt nicht mein Ding. Ich hatte schon von Anfang an Schwierigkeiten, mit den handelnden Personen klarzukommen und in die Geschichte hineinzufinden. Das hat sich leider bis zum Schluss durchgezogen, auch wenn ich wohl die Geschichte irgendwie doch verstanden habe. Zudem ist der astrologische Anteil der Ermittlungen nicht wirklich nachvollziehbar dargestellt. Vielleicht hat dieser Krimi zu viel auf einmal gewollt? Das ist mir streckenweise zu weitschweifig und langatmig geraten. Dabei blieb m.E. die Spannung viel zu schnell auf der Strecke, ganz anders als die spannende Leseprobe zu versprechen schien.

Alles in allem kann ich diesen Krimi überhaupt nicht weiterempfehlen.