Der Minutenschläfer
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Es geht um Mord (natürlich), um Kunstraub, um einen unschuldigen jungen Mann, der in einen Fall hineinstolpert und selbst unter Verdacht kommt. Berlin und die feine Gesellschaft werden genauso aufs Korn genommen, wie die Therapieszene, die Kunstwelt und ein paar verrückte Theorien gibt es auch, so wie jede Menge schräger Vögel.
Hasi, nobel geht die Welt zugrunde - Krimihumor mit Biss
Er musste hier weg, bevor sie ihm irgendein Angebot machte, dachte Hasi, als er den Tiger von Eschnapur, besser bekannt als Frau von Oltingen, die mit der rauen Stimme, bemerkte.
Auf der Party seiner Cousine Kiki sind wie immer jede Menge illustrer Gäste.
Hasi, der eigentlich als Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen geboren ist, wird aber von allen Hasi genannt. Ist einfacher so, und passt natürlich besser zu dem ewigen Dauerstudenten, dem aber jetzt der Finanzhahn in Ermangelung verfügbarer Mittel zugedreht wurde. Auch sein Job als Immobilienmakler bei seinem Freund Thomas geht in die Binsen, da er, seiner noblen Herkunft verpflichtet, die Interessenten nicht auf die Vorzüge, sondern auf die Nachteile der Objekte hinweist.
Da kommt es ihm gerade recht, dass er von einem Großunternehmer und Gast der Party als Homesitter für einen Sommer für dessen Haus angeheuert wird. Ein Haus voller edler und extrem teurer Kunstschätze und einer Vase von ungeheurem Wert. Blöd nur, dass er dies arglos bei einem Gespräch mit seinem Freund Thomas erwähnt, denn dieser ist hoch verschuldet und macht äußerst üble Geschäfte.
So gerät er ins Fadenkreuz der taffen, 62-jährigen Ermittlerin und Leiterin der Mordkommision Lydia Klimm, die ihren Job sehr unkonventionell ausübt, mit einem benzinfressenden Oldtimer ihres verstorbenen Künstlergatten herumfährt und grundsätzlich erst zu Mittag in ihrem Büro einsatzbereit ist.
Es kommt, wie es kommen muss, der etwas weltfremde Hasi gerät in einen Strudel nicht vorhersehbarer krimineller Ereignisse und wir haben, obwohl Krimi, immer wieder etwas zu lachen. Tollpatschig, aber extrem ehrlich und gewissenhaft übt Hasi seinen Sommerjob aus, und sein Stolz ist so heroenhaft, dass er sich, obwohl in einer finanziell absoluten Schieflage, scheut, den angebotenen Lohn für seine Arbeit anzunehmen.
Der tolle Schreibstil, die Szenenwechsel, die Ausarbeitung der Charaktere, alles ist unglaublich harmonisch aufeinander abgestimmt und beschert dem Leser ein Kopfkino par Excellence.
Man kann gar nicht aufhören zu lesen, so sehr nimmt einen die Handlung gefangen. Obwohl es um Mord, kriminelle Machenschaften, einen dubiosen Auftraggeber und spektakulären Kunstraub geht, ist die Geschichte so vergnüglich verpackt, dass es einfach nur eine Freude ist, diesen Krimi zu lesen.
Zu keiner Zeit merkt man auch, dass es sich hier um ein Autorenteam handelt, so homogen ist die Handlung.
Es gäbe noch viel zu diesem ungewöhnlichen Krimi zu sagen, einfach weil er sich auch einer so ausgefeilten, bildhaften Sprache bedient, soviel Situationskomik beinhaltet, so tolle aber teilweise durchgedrehte Charaktere präsentiert. Aber das sollte der Leser selbst entdecken, denn der Handlung möchte ich nicht vorgreifen.
Sie ist einfach anders, aber spannend und absolut lesenswert.
5 Sterne von mir für ein Buch, welches mich bestens unterhalten hat und mir kurzweiligen und vergnüglichen Lesespaß bescherte.
Krimi mal lustig
Dies ist ein Krimi mit englischem Humor. Ich empfand mehr Slapstick als Krimi, deswegen benötigte ich für diese Lektüre ein wenig länger als üblich.
Graf Hartung hat nichts als seinen berühmten Namen. Bis jetzt war er ewiger Student. Dann stieg er in das Immobiliengeschäft seines Freundes Thomas mit ein, was aber misslang, da Hasi (sein Spitzname) sehr ehrlich zu den Leuten war und deswegen auch die Käufer vergraulte. Er hat keinen festen Wohnsitz, sondern kommt immer wieder bei der Verwandtschaft unter und hütet deren Häuser. Außerdem, trägt er deren Klamotten auf. Da er ständig in Geldnot ist, ist er auch ständig hungrig. Bis ihm seine Cousine Kiki ein Houssitting bei einem Unternehmer verschafft, dessen Haus voller chinesischer Antiquitäten ist. Aber da Hasi zu freundlich und auch sehr sehr naiv ist, wird dort eingebrochen und es geht eine chinesische Vase zu Bruch. Hasi gerät auch unter Mordverdacht.
Hier wird auch die Kommissarin Lydia nicht ganz ernst genommen, sondern erscheint als exzentrische Witwe eines Künstlers. Irgendwo auf einer Südseeinsel gibt ein reicher Mann seine Wünsche nach seltenen Kunstobjekten bekannt, auch die chinesische Vase gab er in Auftrag.
Ein Buch, das alles ein wenig auf die Schippe nimmt und doch nicht ganz ernst zu nehmen ist. Ein anderer Krimi, wer viel Action und Brutalität erwartet, ist hier fehl am Platz
Graf Hasi ermittelt
„Der Minutenschläfer“ ist ein sehr humorvoller Krimi, bei dem der Kriminalfall fast in den Hintergrund tritt.
Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen wird von allen nur Hasi genannt. Er ist ewig knapp bei Kasse und zu ehrlich, um als Immobilienmakler erfolgreich zu sein. Keine feste Bleibe und ständig Hunger bringen ihn dazu, einen Job als Haushüter in einer Villa voller Kunstschätze zu übernehmen. Aber auch dabei gibt es Probleme und er gerät auch noch unter Mordverdacht. Er bekommt es mit Hauptkommissarin Lydia Klimm zu tun. Bei den Ermittlungen der beiden geht es ziemlich skurril zu.
Das Buch liest sich locker leicht und macht einfach gute Laune.
Alle Charaktere sind gut beschrieben, so dass man gleich ein Bild vor Augen hat. Hasi kann einem fast schon leidtun. Es ist schon sehr unterhaltsam, wie er sich so durchs Leben schlägt. Er ist ein sympathischer Mensch mit guten Manieren, ein wenig naiv und viel zu gut für diese Welt. Dass er an einer Krankheit leidet, von der er selbst nichts weiß, ist ziemlich dumm, denn er schläft in den falschen Momenten kurz ein.
Lydia und Hasi machen sich an die Ermittlungen und auch dabei geht es oft sehr chaotisch zu. Ziemlich früh konnte man als Leser erkennen, wohin die Reise gehen wird, aber das tat der Unterhaltung keinen Abbruch.
Es macht riesigen Spaß, diesen Krimi zu lesen.