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Mörderische Brise

Der erste Fall für Clara Clüver. Küsten-Krimi
Buch
Taschenbuch, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404185080

ISBN-13: 

9783404185085

Auflage: 

1 (25.03.2022)

Preis: 

11,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 566.346
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404185080

Beschreibung von Bücher.de: 

So hat Clara Clüver sich ihre besten Jahre nicht vorgestellt: Nach der Trennung von ihrem Ex kehrt die Großstadtpfarrerin eher widerwillig in die alte Heimat Travemünde zurück. Kaum dort, stolpert sie zu allem Überfluss auch noch über eine Leiche! Erich Konstantin, strenger Patriarch und lokaler Gastro-König, liegt tot am Niendorfer Hafen. Clüver folgt den Geistern der Vergangenheit und gerät in die Tiefen einer von Neid zerfressenen Unternehmerdynastie. Und irgendwann steht sie selbst im Visier des Mörders …

Kriminetz-Rezensionen

Seichter und ziemlich unblutiger Krimi

Was mir als Erstes ins Auge gestochen ist, war das dunkle, düstere Cover. Schwarze Wolken liegen über der dunkelblauen Ostsee und man wartet darauf, dass der Orkan gleich über die Landschaft fegt.

Clara Clüver bekommt ein Angebot für eine Pfarrstelle in Travemünde. Dieses nimmt sie sofort an, da sie sich eben von ihrem Freund getrennt hat und aus Wiesbaden wegwill. Als sie in Travemünde ankommt, muss sie feststellen, dass der alte Pastor Kruse noch immer an der Stelle festhält und Clara deshalb noch abwarten muss. Sie mietet sich in einer Ferienwohnung ein und lernt dabei die beiden Freundinnen Frieke und Jule kennen. Die Frauen verstehen sich gut, da ja Clara das Wochenende abwarten muss, wie nun mit der Pfarrstelle verblieben wird.

Da geschieht ein Mord in dieser beschaulichen Idylle. Der Gastrokönig Erich Konstantin wird mit eingeschlagenem Schädel an Land gespült. Konstantin war nicht gerade beliebt, da er ein aufbrausender und alleinherrschender Macho war. Jule, die bei einer hiesigen Zeitung als Lokalreporterin arbeitet, nimmt sofort die Ermittlungen auf und Clara ist Feuer und Flamme und forscht mit, was die Frauen jedoch auch in Gefahr bringt. Denn jeder hier mauert und möchte gegen Konstantin nicht aussagen. Es kommen so viele Leute in Verdacht, da der Tote sehr unbeliebt war. Auch seine eigene Familie litt unter seiner Tyrannei.

In dem Buch wird immer von dem bösen Roggenbuk erzählt, einem Wesen, dass sich jedes Jahr eine junge Frau holt. Leider war für mich dieser Einschub völlig unnötig und ich hätte gut und gerne darauf verzichten können.

Zwar wird das Buch als Krimi deklariert. Doch es ist eher ein seichter und ziemlich unblutiger Krimi. Der Autor legte vielmehr sein Augenmerk auf die Stadt Travemünde mit ihren Sehenswürdigkeiten, das gute Essen, das hier an jeder Ecke angeboten wird, und auch die Freundschaft von Clara, Jule und Frieke nimmt hier einen großen Teil ein. Eine Lektüre, die leicht und schnell zu lesen ging, mehr ein Wohlfühlbuch denn ein Krimi.

Die Landschaft ist derart schön und erholsam beschrieben, dass man sofort Sehnsucht nach diesen wundervollen Orten hat. Man riecht die Salzluft, spürt den Wind in den Haaren und hört das Gekreische der Möwen. Wie wir aus dem Vorspann erfahren haben, folgen über die Pastorin und Hobbykommissarin noch weitere Bände. Wir dürfen darauf gespannt sein.

Neuanfang

Die Pastorin Clara Clüver ist auf dem Weg, um ihre erste Pfarrstelle in Travemünde anzutreten. Es ist für sie ein Neuanfang. Doch daraus wird erst einmal nichts, da der alte Pfarrer seine Stelle so einfach nicht räumt. Also macht sie sich auf die Suche nach einer Bleibe für die nächsten Tage.

Zur gleichen Zeit wird am Stand von Niendorf ein Toter gefunden. Es handelt sich um den Gastronomen Erich Konstantin, der im Ort nicht nur Freunde hatte.

Auf ihrer Suche trifft Clara auf Jule und ihre zwei Kinder und die Buchhändlerin Frieke, die ihr eine Unterkunft auf ihrem Hof anbietet. Die drei Frauen verstehen sich sehr gut und Jule, deren Ex-Mann Polizist ist, ermuntert Clara, sich an den Ermittlungen zu beteiligen, da sie ja so einen klaren Verstand hat. So ermitteln die beiden und stellen den Beteiligten Fragen, die für sie zielführend sind. Natürlich ist das nicht ganz legal, aber »Sherlock« Clüver fühlt sich ganz wohl dabei. Doch sie ahnen nicht, wie nah sie dem Mörder schon gekommen sind.

»Mörderische Brise« ist ein Küstenkrimi von Christian Humberg. Die Ermittlerin ist hier die Pastorin Clara Clüver. Der Krimi zeichnet die wunderschönen Seiten der Ostseeküste von Travemünde auf und regt das Kopfkino an, dort zu verweilen.

Auch die Personen sind sehr intensiv beschrieben, eine Frauenclique, die sich auf Mördersuche begibt. Die mitspielenden Männer kommen nicht gut weg in diesem Krimi. Jules Ex-Mann hat als Polizist und als Mensch keine guten Karten aus Sicht von Jule und Bengt wird auch als sehr tollpatschig beschrieben. Na ja, als Mann ist er für Clara schon interessant, doch das wird hier nicht weiter thematisiert. Allerdings werden schon leichte, sympathische Hinweise eingeflochten. Pastor Kruse, dessen Stelle Clara antreten soll, wird als sehr unsympathisch beschrieben. Ansonsten finde ich es sehr spannend, die Sagengestalt des Roggenbuk hier einzubauen, dessen Festspiele auch in der Zeit stattfinden.

Dass an dieser Geschichte noch eine andere eingewoben wurde, ist in meinen Augen ein Schmankerl in diesem Buch. Die Mordgeschichte ist für diesen Krimi, habe ich den Eindruck, eher Beiwerk und dient dazu, die Damen in ein schönes Licht zu setzen. Nichtsdestotrotz ist ein Spannungsmoment erkennbar und die Überraschung am Schluss auch so nicht vorhersehbar.

Insgesamt finde ich diesen Krimi gut, nicht nur aufgrund der spannenden Story, sondern das Gesamtgebinde, also regionale Besonderheiten, Charaktere und Spannung, ist gut zusammengefügt. Der Titel bezieht sich allerdings mehr auf die Wetterlage als den Inhalt des Küstenkrimis.