»Mörderisches Isarflimmern« von Marie Bonstein: Spannender Auftakt einer neuen München-Krimireihe mit Lokalkolorit und Humor

Hauptkommissarin Clara Liebig ermittelt in der bayrischen Metropole. Und Clara hat es wirklich nicht leicht. Es ist schrecklich heiß in München, sie kann nicht schlafen und dann sind da noch zwei rätselhafte Fälle: Erst ein mysteriöser Kunstdiebstahl in der Alten Pinakothek und dann auch noch ein Mord an einer jungen Frau, die grausam zugerichtet am Isarufer gefunden wird. Und als wäre das nicht genug, kommen in Clares Leben auch noch intrigante Kollegen, ein unerwünschter neuer Mitarbeiter, eine schwer pubertierende Tochter und eine komplizierte Fernbeziehung vor. Was Clara hilft: ihr bewährtes Team, viel Kaffee, ab und zu ein leckerer Wackelpudding und immer ein weißes T-Shirt in Reserve – falls mal was mit dem Kaffee schiefläuft …

Wer Clara auf ihrem Weg zur – überraschenden – Lösung begleitet, taucht tief in das Denken der unkonventionellen und manchmal schroffen Kommissarin ein. In Puzzleteilchen denkend, setzt sie einzelne Spuren zu Szenen zusammen. So habe ich Clara hautnah erlebt, mit Ecken und Kanten. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass Marie Bonstein ihre Leser nicht nur an den Ermittlungen teilhaben lässt, sondern sie souverän durch die Isarmetropole leitet. Man merkt die hervorragende Ortskenntnis der Münchner Autorin.

Für ein angenehmes Lesevergnügen sorgt zudem die flüssige Schreibweise und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Dabei lockern typisch bayrische Ausdrücke die Sprache auf, werden aber so dezent eingesetzt, dass es nicht penetrant wirkt.

»Mörderisches Isarflimmern« zu lesen ist ein kurzweiliges Vergnügen. Der Band ist der Auftakt zu einer Krimireihe, bei dem vor allem die Ermittlungen der Kommissarin in der Isarmetropole im Vordergrund stehen – und damit wie geschaffen für eine Fernsehserie. Auch die unterschiedlichen Charaktere in Claras Team bieten viel Potenzial.

In jedem Fall freue ich mich schon auf den zweiten Band von Marie Bonstein.