Cover von: Mord im besten Alter
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Mord im besten Alter

Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 220 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3852189497

ISBN-13: 

9783852189499

Auflage: 

1 (02.08.2013)

Preis: 

9,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.963.619
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3852189497

Beschreibung von Bücher.de: 

In der Idylle von »Haus Waldesruh« soll sich Maja von den Folgen eines Unfalls erholen. Doch schon bald häufen sich mysteriöse Sterbefälle, Wertsachen verschwinden spurlos und das Personal geht auch nicht gerade zimperlich mit den Bewohnern um. Maja befürchtet Schlimmes: Werden hier alte Leute systematisch zu Tode gepflegt? Lisa Lercher legt endlich wieder einen ihrer beliebten Krimis vor - ein brisantes gesellschaftspolitisches Dauerthema, gewürzt mit stimmigen Bildern und trockenem Humor.

Kriminetz-Rezensionen

Sozialkritik vom Feinsten

Ein spannender Kriminalroman über das Ein- und Ableben im Pflege- und Altersheim. Die Autorin Lisa Lecher lässt interessante Charaktere an einem illusteren Ort, dem uns unbekannten Pflege- und Altersheim „Haus Waldesruh“ zusammenkommen.

Die Protagonistin und Hobbydetektivin Maja, erst 68 Jahre alt und eigentlich sehr agil, soll sich hier von den Folgen eines Unfalls erholen. Sie lehnt es strikt ab, sich dort einzuleben, zumal alle Menschen, denen sie dort vertraut, sich aus dem Leben verabschieden. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Auch wenn es der letzte Aufenthalt auf Erden ist, so ein Humanschwund macht verdächtig und Majas kriminalistische Ader wird geweckt.

Eine neugierige Bewohnerin ist nicht alltäglich im Pflegeheim und je weiter sie das Terrain erkundet, desto mysteriöser werden die Alltagsituationen im „HausWaldesruh“. Maja ruht nicht, „noch“ nicht. Sie beobachtet, recherchiert und agiert, bis sie selbst in den Bereich der „dunklen Schatten“ gerät. Gut, dass sie den alternativen, nicht salonfähigen, unangepassten, jung gebliebenen Ex-Taxifahrer zur Seite hat.

Die Autorin beobachtet genau, gibt viele Hinweise, die Lesespannung steigt bis zur letzten Seite. Der Krimi ist Sozialkritik auf hohem Niveau. Skurrile Angestellte und Bewohner, junge Aushilfen die ruppig agieren mit den hilflosen Einwohnern. Überforderte Pflegekräfte, abgestumpft vom Alltag, mit einer Hand an den Wertsachen der Pfleglinge. Das Personal reagiert abgehärtet und gewohnheitsmäßig bei Todesfällen. Aber sind so viele Unfälle und Todesfälle normal?

Innovationen, die das Leben im „Haus Waldesruh“ schöner machen sollen, entpuppen sich als Teufelswerk. Die dunkle Seite der Menschlichkeit erleuchtet die Autorin in diesem Umfeld und es scheint nur dem Weg in den Tod zu geben. Diebstahl, Betrug und Erbschleicherei treiben ihre schönsten Blüten. Eine Mitbewohnerin glaubt und hofft, im Altenheim sei ihre Selbständigkeit gesichert aber das Böse im Leben macht vor dem Alter nicht halt und lehrt sie das Fürchten.

Ein guter Krimi über das Leben und Sterben im Altenheim, ein Ort, zu dem des (k)eine Alternative gibt. Unbedingt zu Lesen und so spannend, das selbst die gut erfasste „bleierne Schwere“ eines Altenheimalltags nicht ansteckend wirkt. Der kriminalistische Eifer einer österreichischen „Miss Marpel“ überzeugt und ich genoss ihn sehr. Die Autorin beherrscht ihr Sujet und schildert mit schwarzem Humor das Leben im „Haus Waldesruh“. Ich folgte ihr gespannt durchs Finale zur Auflösung. Nach Gänsehaut und Grauen konnte ich entspannt das Buch zur Seite legen, die Angst vor Pflegebedürftigkeit und Hilflosigkeit im Alter leider nicht. Ich kann diesen Krimi sehr empfehlen, ein Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte und der lange nachwirkt.