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Mord am Mandela Square
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Johannesburg: Eine Leiche in einer Badewanne, eine weitere in einem angrenzenden Township. Beide arrangiert wie gewöhnliche Todesfälle, tatsächlich aber Morde.
Zufällig mitten im Geschehen: Naturwissenschaftler Frank Sattler, der in der Stadt eigentlich nur Urlaub machen wollte.
Sattler taucht ein in die Schattenwelt Johannesburgs. Er gerät in die dunkelsten Ecken der Metropole – und trifft dort auf die skrupellosesten Menschen. Die Dinge geraten schnell außer Kontrolle, und Sattler wird zum Gejagten.
Zusammen mit Pia und Mfuneni, zwei Aktivisten, tritt er gegen Gegner an, die ihnen in allen Belangen überlegen scheinen…
Nummer 5 der Frank-Sattler-Reihe.
In Südafrika ist kriminell viel los
Dieser Südafrika-Krimi ist der fünfte einer Reihe rund um den Wissenschaftler Frank Sattler. Er lässt sich aber sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, daher denke ich, dass das bei den anderen vieren aus so klappt.
Aus Frank wurde ich bis zur Hälfte des Buches nicht ganz schlau, er hilft seinem Freund, aber dann gibt es ein paar explizite Szenen die mich an seiner geistigen Verfassung etwas zweifeln ließen. Am Ende hat er dann das Herz am rechten Fleck und setzt auch seinen Verstand gewinnbringend ein. Kein klassischer Ermittler, aber er hält sich wacker. Vor allem im Zusammenspiel mit den anderen Hauptfiguren wirkt er nach und nach überzeugender und glaubwürdiger.
Auf spannende Art und Weise schafft der Autor es hier, mehrere zuerst stark unterschiedliche Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Allzu viel lässt sich da leider nicht analysieren, um nicht zu spoilern, aber die Entwicklung im Krimi sowohl der Geschichte als auch der Charaktere ist großteils stimmig, die Fäden fügen sich gut zusammen. Dass nach und nach Personen hinzukommen, lässt die Story mit der Zeit fast überladen wirken, aber man kann noch gut folgen.
Für mich eher nervig und überflüssig: die wiederkehrenden Anspielungen à la »er ahnte nicht, wie sehr er irrte«. Manchmal ist auch Sattler etwas gutgläubig, wo man als Leser anhand gewisser Sätze sofort ahnt, dass jetzt dies und das passiert sein muss, nur Frank passt nicht auf.
Kleine Schwäche: Manche Abschnitte sind doch stark detailliert ausgearbeitet, wohl auch um das Land Südafrika mehr zur Geltung zu bringen und die Geschichte zwischendurch nicht zu »örtlich austauschbar« zu machen. Leider ist auf dem Buchumschlag ein Name falsch geschrieben, das sollte nicht passieren. Dafür positiv: nur sehr wenige Fehler, bei einem kleinen Verlag ohne großes Team ist das nicht selbstverständlich.
Südafrikanische Machenschaften
Meine Meinung und Fazit:
Mit „Mord am Mandela Square“ legt Matthias Boll einen temporeichen und spannungsgeladenem Krimi vor.
Für mich das erste Buch aus seiner Feder. Südafrika, für viele ein Land, in dem sie sicher gern mal Urlaub machen möchten. Auch ich verbinde Urlaub und wilde Tiere mit diesem Land, aber mir sind auch politische Unruhen und Machtkämpfe bewusst. Bedingt auch durch das Schicksal von Nelson Mandela, einem großartigen Mann. Dass das Land von korrupten Menschen unterwandert ist, konnte ich mir bereits vorstellen, aber dass sich die Korruption durch alle Bereiche zieht, ist erschreckend.
Neben der spannungsreichen Geschichte rund um Sattler und Pia kommt das gesellschaftliche Thema sehr gut rüber. Und ich liebe es, wenn ich neben dem Lesen noch einiges über das Leben der Menschen auf anderen Kontinenten erfahre.
Die Handlung ist spannend geschrieben, manche Entwicklung rund um die handelnde Personen finde ich jedoch etwas übertrieben. Mit der Protagonistin Pia bin ich nicht so recht warm geworden, die Stimmungslage ging mir etwas auf den Keks, klar irgendwo nachvollziehbar bei dem, was sie im Verlauf an Toten erlebt, aber so richtig konnte sie mir nicht ans Herz wachsen. Muss sie aber auch nicht.
Für mich ein solider Krimi mit guten Einblicken in die südafrikanische Mentalität. Ich gebe gern eine Leseempfehlung.
Hier noch Zitate aus dem Buch, die die Situation in Südafrika meiner Meinung nach gut widerspiegeln: »Deinen Mut, hier zu leben, in allen Ehren, aber Mut ist bekanntlich die kleine Schwester von Leichtsinn.« (Kapitel 6), »Recht haben und Recht bekommen ist bei uns nicht immer dasselbe« (Kapitel 11)
Vielen Dank an den TiA-Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.
Etwas langatmig
Sprachlich ist der Krimi leider keine Offenbarung. Doch die Schilderungen der Stadtszenen und der Landschaft sind top und sehr genau.
Der Inhalt ist von der Grundidee sehr spannend, jedoch wird dann leider die Story sehr unglaubwürdig und die Personen handeln eher wie eine Parodie ihrer selbst, als der Erwartung, die der Leser an sie hat. Hier ist der Protagonist zu nennen, der vom Grunde her sehr erfahren wirken soll, jedoch eher naiv und tollpatschig ist.
Nach den ersten Seiten dachte ich, es wäre eher ein Spionage-Thriller, jedoch wird nach kurzer Zeit das Thema geändert und es ist ein normaler Krimi, der an einigen Stellen zu langatmig wirkt und sich zu sehr auf die Beschreibung der Umgebung konzentriert, statt auf den flüssigen Verlauf der Handlung.
Man hätte aus den Themen mehr machen können, aber trotzdem ein solider Krimi.