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Morgen stirbst du

Der zweite Fall für Hauptkommissarin Lena Larcher. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3423216522

ISBN-13: 

9783423216524

Erscheinungsdatum: 

14.10.2016

Preis: 

9,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.684.833
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Kurzbeschreibung Amazon: 

Damals hat sie alles verloren. Jetzt kämpft sie ums Überleben. Ein Jahr ist vergangen, seit Hauptkommissarin Lena Larcher Mann und Sohn bei einem Autounfall verloren hat. Nur mühsam kämpft sie sich zurück ins Leben und in den Beruf. In einer Trauerbewältigungsgruppe begegnet sie einem Mann, der ihr Interesse weckt. Doch kurz darauf wird dieser tot in einem heruntergekommenen Hotel in Köln aufgefunden. Lena ist die Einzige, die nicht an einen Selbstmord glaubt. Beharrlich verfolgt sie eine gefährliche Spur und erkennt zu spät, dass sie in eine Falle gelockt wird.

Kriminetz-Rezensionen

Ein spannender Krimi mit viel Kölner Lokalkolorit

Als der Journalist Jörn Falk in einem heruntergekommenen Hotel am Stadtrand von Köln tot aufgefunden wird, ist die Polizei sicher: Selbstmord. Der Mann hatte sich mit Barbituraten vollgestopft, hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich und ganz aktuell Alkoholprobleme, und nun war ihm auch noch der Job bei einem Kölner Boulevardblatt gekündigt worden. Als seine Exfrau Linda Rosen mit ihrem Auto tödlich verunglückt, ist die Polizei ebenfalls sicher: Unfall, sicher zu schnell gefahren mitten in der Nacht in einem dunklen Wald in der Eifel. Als eine Unbekannte mit entstelltem Gesicht und auffälliger Tätowierung tot aus dem Rhein gefischt wird, tippt die Polizei endlich auf ein Gewaltverbrechen, jedenfalls, nachdem die Rechtsmedizinerin erklärt hat, die Frau – deren Zähne auf osteuropäische Herkunft hinweisen – sei in Leitungswasser ertrunken und dann erst in den Rhein geworfen worden. Lena Larcher, Kommissarin bei der Kölner Kriminalpolizei, findet ihre Kollegen ein wenig leichtfertig und schusselig und ermittelt auf eigene Faust ein wenig nebenbei, nachdem sie ein Foto des vermeintlichen Selbstmörders Jörn Falk gesehen hat. Den Mann kennt sie, er war einmal in derselben Therapiegruppe wie sie. Denn Lena Larcher hat bei einem Autounfall Mann und Sohn verloren und ist noch längst nicht wieder im Alltag angekommen. Die Therapiegruppe war ihr keine Hilfe, wohl aber zeigt ihre Erinnerung ihr nun einen Weg zu dem Toten, der gar nicht den Eindruck eines potentiellen Selbstmörders gemacht hat.

Sie stellt fest, dass Jörn Falk an einer „großen Sache“ arbeitete, wie er behauptet hat, angeblich wollte er die Machenschaften der Bilderberger aufklären – aber Lena kam er auch nicht vor wie ein Verschwörungstheoriefan. Linda Rosen dagegen arbeitete bei einer feministischen Zeitschrift und forschte über Zwangsprostitution und Menschenhandel. Nun ist Lena Larcher sicher, dass es eine Verbindung zwischen Jörn Falk, Linda Rosen und der Namenlosen aus dem Rhein gibt – die nicht lange namenlos bleibt, sondern eher zu viele Namen hat. Ein spannender Krimi mit viel Kölner Lokalkolorit (Karnevalssänger, viele Kneipen, Kölscher Klüngel hoch drei und immer wieder der Dom und der Rhein als nur scheinbar stumme Mitwirkende), der bei jeder Wendung in der Handlung mit neuen Überraschungen aufwartet. Und ehrlich, muss man einen Krimi nicht lieben, bei dem es schon ganz zu Anfang heißt: „Er war schließlich Professor – Pädagoge und Professor. Gab es etwas Schlimmeres?“

Spannung bis zum Showdown

Lena Larcher, Kölner Kriminalhauptkommissarin, hat sich einer Selbsthilfegruppe zur Bewältigung ihrer Trauer angeschlossen. Vor einem Jahr sind ihr Mann und ihr Sohn bei einem Autounfall tödlich verunglückt und sie fühlt sich dafür verantwortlich. Bei einer Gruppensitzung trifft sie auch auf einen Vater, dessen Sohn verstorben ist. Da sie sich sofort sympathisch sind, hofft sie auf eine weitere Begegnung außerhalb der Gruppe. Leider führt sie ihr nächster Fall zu einem Toten in einer Hotelbadewanne und in diesem erkennt sie den Trauernden wieder. Im Papierkorb finden sich Barbiturate, aber Lena schließt einen Suizid aus.

In einem weiteren Strang geht es um die Zeit vor zwei Wochen. Der Journalist Jörn Falk hat gerade seine von ihm getrennt lebende Ehefrau beerdigt. Linda hat als Journalistin bei einer Frauenzeitschrift gearbeitet. Sie hatte sich gerade eine Auszeit genommen, um ein Buch über Prostitution zu schreiben. Jörn Falk hinterfragt ihren Autounfall und trifft dabei auf eine verzweifeltes, osteuropäisches Mädchen, dem Linda Hilfe versprochen hatte. Er selbst bekommt von der 80jährigen Mitchi Vogel, die man sich als Alt-Hippie vorstellen sollte, den Auftrag, ihren Freund Ruben zu suchen, der angeblich plötzlich in seine Heimat nach Mexiko verschwunden ist. Mitchi glaubt allerdings an eine Verschwörung der Bilderberger, einer obskuren Gemeinschaft, über die Ruben ein Buch schreiben wollte.

Im Laufe der sehr komplexen Geschichte werden dem Leser noch mehrere Leichen präsentiert, aber welche Dimensionen diese Fälle annehmen bzw. wie sie zusammenhängen, klärt sich erst am Ende.

Der Autor hat es geschafft, den Spannungsbogen von Anfang bis zum finalen Showdown sehr hoch zu halten. Die Geschichte ist intelligent und anspruchsvoll, der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Vom Leser fordert die Story ständige Konzentration, um die Vorgänge richtig zuordnen zu können. Die Figuren sind authentisch und realistisch ausgeführt, ebenso die Atmosphäre und die Handlungen. Besonders Lena und ihren Vater fand ich außerordentlich detailliert beschrieben, gleichermaßen ihr kompliziertes Verhältnis zueinander und die Dämonen von Lena. Es gibt in der ganzen Geschichte zwar etliche Tote, aber sie werden dezent, keinesfalls reißerisch und blutig dargestellt. Die Lösung des ganzen Komplotts konnte man im Großen und Ganzen im letzten Drittel erahnen, jedoch wartet der Autor noch mit ein paar Überraschungen auf und alle Fragen werden schlüssig geklärt.

Ich kannte das erste Buch des Autors nicht, hatte aber keinerlei Einstiegsprobleme. Von mir bekommt dieser Krimi eine unbedingte Leseempfehlung!