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Münchhausenwut

Der erste Fall für Kriminalhauptkommissarin Emma Stanford. Krimi
Buch
Broschiert, 250 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3958132073

ISBN-13: 

9783958132078

Auflage: 

1 (20.02.2020)

Preis: 

12,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.697.816
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3958132073

Beschreibung von Bücher.de: 

Ralf Ebelski, Gynäkologe und Hauptdarsteller im Musical »Münchhausen«, wird erwürgt am Münchhausenbrunnen im beschaulichen Bodenwerder aufgefunden. Auch ein Täter ist schnell gefunden. Doch als die Fassade des schauspielernden Frauenarztes bröckelt, steigt die Zahl der Verdächtigen rasant an.

Fast jeder verfolgt bei dieser Mörderjagd eigene Pläne. So auch Emma Stanford, die Kriminalhauptkommissarin mit dem trockenen Humor, die mit der Aufklärung des Falles beauftragt wird. Leider kann sie dieser Pflicht wegen ihrer neuen Freundin Barbara und ihres nicht mehr so ganz Ex-Mannes Andreas nur wenig nachkommen. Denn die beiden haben eigene Vorstellungen von den Motiven und dem Tathergang. Emma muss schnell sein, denn der Täter ist immer noch auf freiem Fuß.

Kriminetz-Rezensionen

Der Lügenbaron

Das beschauliche Bodenwerder ist erschüttert. Ausgerechnet am Münchhausenbrunnen wird die Leiche von Dr. Ebelski gefunden. Der war nicht nur als Gynäkologe bekannt, sondern vor allem durch seine Titelrolle im Münchhausen-Musical, das Bodenwerder zu ein wenig überregionalem Ruhm verhelfen sollte.

Als die junge Kommissarin und zurzeit allein erziehende Mutter Emma Sandford zu ermitteln beginnt, hat die öffentliche Meinung allerdings schon einen Täter ausgemacht. Mario Bergstedt, ein junger Schauspieler hatte ebenfalls fest mit der Titelrolle und einem Engagement gerechnet und war deshalb sehr wütend auf seinen Konkurrenten.

Dieser, mit knapp 250 Seiten nicht sehr umfangreiche Krimi, nutzt die Münchhausen-Stadt als farbigen Hintergrund und es ist ein wirklich witziger Einfall, das Opfer auch mit dem „Lügenbaron“ in Verbindung zu bringen. „Lügenbaron“ lautete auch die letzte Textnachricht, die Ebelski bekam und Absender ist der Hauptverdächtige Bergstedt.

Emma Sandford als leitende Ermittlerin ist eine angenehm gezeichnete Protagonistin, die ganz zeitgemäß versucht, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen. Aber sonst sind ihre Handlungen nicht immer sehr realistisch. Sie befreundet sich in wenigen Tagen eng mit der Mutter des Hauptverdächtigen und konfisziert vertrauliche Patientenakten ohne jeden richterlichen Beschluss. Ich finde zwar, dass in einem Krimi nicht unbedingt den Polizeialltag detailgetreu abbilden muss, aber in groben Zügen sollte er schon der Wirklichkeit entsprechen.

Es hat mir gut gefallen, wie die Autorin Vorverurteilung und Häme schildert. Geschürt aus dem Kollegenkreis, von der Ehefrau des Getöteten weiter getragen, wird aus einem vagen Verdacht schon ein Urteil. Emma Sandford behält da den kühlen Kopf und ermittelt unbeirrt auch in andere Richtungen.

Deborah Emrath schreibt unterhaltsam und flüssig, aber nicht immer fand ich alle Handlungen ganz schlüssig und die Figurenzeichnung ist mir manchmal zu holzschnittartig geraten. Gerade die frische Witwe Ebelski-Heine ist da ein Paradebeispiel.

Ein typischer „Provinz-Krimi“ mit Charme, der die Münchhausen-Stadt ins Licht rückt, amüsant und recht spannend zu lesen. Genau das Richtige für eine Krimipause zwischendurch.

Nicht immer ist es wie es scheint ****

Die kleine niedersächsische Stadt Bodenwerder, Heimat des Barons von Münchhausen, ist erschüttert. Am Münchhausenbrunnen liegt ein Toter. Schnell ist er identifiziert: Der Gynäkologe Dr. Ralf Ebelski wurde erwürgt und hier liegengelassen. Schnell führt eine erste Spur zum Täter. Aber war es wirklich der junge Mann, der wieder mal die Rolle des Münchhausen an Ebelski verloren hat?

Kommissarin Emma Stanford vom FK1, zuständig für Mordfälle bei der Kripo Hameln, und ihr Exmann Polizeihauptkommissar Andreas „Andy“ Stanford haben es mit diesem Fall nicht leicht.

Eigentlich wollte ich dieses Buch, da es sich gerade so schön anbot, vom 18.02. bis zum 01.03. lesen. Genau in dieser Zeit spielt der Fall. Aber ich habe es nicht geschafft, dass Buch jeden Abend wegzulegen und erst am nächsten Tag wieder weiterzulesen. Schnell wollte ich unbedingt wissen, wie’s weiter geht und ob Muttersöhnchen Mario Bergstedt, der für Viele schnell als Täter feststand, wirklich der Täter ist.

Durch die fetten Kapitelüberschriften mit Wochentag, Datum und dem dort handelnden Protagonisten bin ich immer auf Stand, wo ich wann mit wem gerade bin.

Was ich in dieser Art bisher nur selten gelesen habe, dass in diesem Fall viele Personen integriert sind, die alle immer wieder zu Wort kommen. Sei es in Gedanken oder in Dialogen. So wird die Handlung immer wieder aufgelockert und das Lesen geht sehr schnell dahin. Gleichzeitig wird es mir als Leser schwer gemacht, die vielen Hinweise oder Verdächtigungen zuzuordnen. Diese Art der Schreibweise gefällt mir ausgesprochen gut.

Ich mag es auch sehr, wenn ich etwas vom Privatleben der Ermittler mitbekomme. Hier habe ich Emma, Andreas und ihre Tochter Anna schon gut kennengelernt und würde mich freuen, wenn ich demnächst mal wieder bei den Dreien Gast sein dürfte. Ziemlich unsympathisch war mir lange Zeit die Ehefrau des Opfers. Ich hatte den Eindruck, dass sie die Verwüstung ihres Gartens emotional mehr mitnimmt, als der Tod ihres Mannes. Ihre Gedanken bei der Identifizierung sind schon sehr aussagestark, werfen aber auch Fragen auf. Ich hatte hier gleich eine neue Verdächtige. Ihre Vorverurteilung des jungen Mario, Schauspielkollege ihres Mannes, fand ich schon sehr fragwürdig. Marios Mutter Barbara, die selbsternannte Miss Marple of Bodenwerder, kämpft dagegen wie eine Löwin um die Unschuld ihres Jungen zu beweisen.

Da die Protagonisten und deren Handlungsorte immer wieder wechseln, wird die Spannung immer weiter gesteigert. Ich hatte zwar schon bald eine vage Vermutung, in welcher Richtung ich nach dem Täter zu suchen hatte. Doch hat es lange gedauert, bis ich ihn nach einigen Wendungen zusammen mit den Kommissaren dingfest gemacht habe. Der Schluss kommt dann mit einem Knaller daher, der mich sprachlos und auch traurig gemacht hat. Aber er schürt auch die Hoffnung, dass es bald einen neuen Fall für Emma und Andy Stanford geben wird.

Ein Regio-Krimi mit sympathischen Ermittlern und einem spannenden Fall, den ich gerne gelesen habe. Bodenwerder und Hameln sind vielleicht auch ohne kriminelle Energie mal eine Kurzreise wert.

Heftiger Schluss

Ein Regionalkrimi aus dem beschaulichen Bodenwerder. Hier soll das Theaterstück Münchhausen aufgeführt werden. Obwohl ein junger Schauspieler die Hauptrolle übernehmen soll, überredet der Gynäkologe und Hobbyschauspieler Ebelski die Regie, dass er wieder die Hauptrolle spielen darf. Den jungen Mario hält er dafür als nicht geeignet.

Am nächsten Tag wird Ebelski tot vor dem Münchhausendenkmal aufgefunden. Schnell gerät der junge Schauspieler Mario unter Verdacht, da er Ebelski beleidigende Mails geschickt hat.

Die junge Kommissarin Emma Stanfort wird mit den Ermittlungen beauftragt. Doch bei ihrer Recherche kommen einige Unstimmigkeiten ans Licht. So soll eine junge Patientin von Ebelski kurz nach der Geburt ihres Kindes verstorben sein. Auch wurde der Garten des Gynäkologen total verwüstet. Die Mutter von Mario freundet sich mit Emma an und ist von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt.

Die Autorin beschreibt uns die Menschen dieser Kleinstadt, die gemütlichen Cafes und Geschäfte. Emma hat sich von ihrem Mann Andreas getrennt, der auch mit dem Fall zu tun hat, sie müssen zusammenarbeiten, was Emma sehr schwerfällt. Mario verschwindet und plötzlich kommt ein unabwendbares Ereignis in die ganze Sache.

In diesem Krimi wird der Spannungsbogen ständig erhöht, man kann nicht mehr aufhören mit dem Lesen, da ein Ereignis aus das andere trifft und auch die persönliche Situation von Emma zu eskalieren scheint. Der Schluss ist heftig und geht einem derart an die Nieren und man hofft auf eine Fortsetzung, denn das Buch endet mit einem Cliffhanger. Das Cover mit dem mittelalterlichen Städtchen ist voll auf den Inhalt abgestimmt.

Ein Krimi für den Lügenbaron

Im beschaulichen Bodenwerder bereitet man sich auf die Aufführung des Musicals »Münchhausen« vor. Da wird der Hauptdarsteller, der Gynäkologe Ralf Ebelski ermordet am Münchhausenbrunnen aufgefunden. Zunächst wird die Zweitbesetzung für die Rolle des Münchhausen beschuldigt, doch bald gibt es gleich mehrere Verdächtige, die alle etwas zu verbergen haben …

Ziemlich schnell tauchen hier die Fragen auf, die das Geschehen immer weiter treiben, und so ist der Leser unversehens im Sog dieser Geschichte gefangen. Die Autorin legt ihrer Kommissarin (und damit auch dem Leser) einige falsche Spuren aus, bis letztendlich der Fall schlüssig aufgeklärt wird und die Motivation des Täters gut nachzuvollziehen ist. Dabei gibt es noch einige äußerst dramatische Szenen.

Ich hätte mir gewünscht, dass auch die nebensächlichen Handlungsfäden alle aufgelöst worden wären, aber das ist vermutlich Geschmackssache. Für den nächsten Fall darf die Kommissarin m.E. aber etwas mehr Kante zeigen, hier droht sie immer wieder, sich in ihren privaten Schwierigkeiten zu verlieren.

Insgesamt ist dies ein interessanter Fall, der zu der Figur des Münchhausen gut passt. Mich konnte das Buch gut unterhalten, so dass ich sehr gerne 4 von 5 Sternen vergebe.