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Muttertag

Der neunte Fall für Bodenstein und Kirchhoff. Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 480 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3550081030

ISBN-13: 

9783550081033

Erscheinungsdatum: 

26.11.2018

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 61.250
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3550081030

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Haus gibt nach und nach sein schreckliches Geheimnis preis - der neue Bestseller von Nele Neuhaus.

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik findet ein Mädchen eine halb verweste Leiche. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander und ihre Kollegen vom K11 feststellen. Unter einem Hundezwinger machen sie eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf kann niemand glauben, dass er ein Serienmörder war.

Da verschwindet wieder eine Frau, und Pia muss erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint. Gelingt es ihr, das Rätsel rechtzeitig zu lösen und die Bestie zu stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben müssen?

Kriminetz-Rezensionen

Muttertagsmanie

Da ich alle vorherigen Bände der Serie gelesen habe, war dieser 9. Fall für mich ein MUSS. Ein Personenregister vorne im Buch fiel mir sofort positiv ins Auge.

Der Zeitungsausträger findet Theo Reifenrath tot in seinem Haus. Unklar ist, wie lange er dort schon liegt. Sein geliebter Hund ist im Zwinger eingesperrt und schon dehydriert. Neben ihm findet man etliche Knochen – Menschenknochen! Daraufhin wird die Betonplatte darunter geöffnet und drei Frauenleichen werden zutage gefördert. Oliver von Bodenstein und Pia Sander samt Team ermitteln wieder gemeinsam. Außerdem bekommen sie den amerikanischen Profiler Dr. Harding zur Seite gestellt. Worauf sie bei ihren Nachforschungen stoßen, lässt den Leser teilweise den Atem stocken. Reifenrath und seine Ehefrau Rita haben im Jahr 1962 angefangen, Pflegekinder aufzunehmen. Der Grund dafür war der Tod ihrer Tochter, die an einer Überdosis Heroin starb und natürlich auch Geldgründe. Beim Jugendamt waren sie angesehen, da sie auch schwierige Kinder aufnahmen und durch ihr großzügiges Haus und Grundstück mit Pool etc. ideale Voraussetzungen hatten. Welcher perfide Psychoterror hinter diesen Mauern stattfand, das blieb unentdeckt. Die Kinder selbst hielten still, weil die Alternative der Heimaufenthalt gewesen wäre. Als diese Pflegekinder bereits erwachsen waren, zitierte Pflegemutter Rita die Pflegekinder samt ihren Familien am Muttertag zu einer Feier zurück ins Haus und sie kamen auch.

Bei den Frauenleichen selbst konnte rekonstruiert werden, dass sie alle an einem Sonntag im Mai umgebracht wurden. Aber es bleibt nicht bei den drei Leichen, es kommen mehr hinzu und Gemeinsamkeiten werden aufgedeckt. Da es bereits Ende April ist, stehen die Ermittler unter einem hohen Zeitdruck, denn der Täter scheint unter einer Muttertagsmanie zu leiden.

In Laufe der Handlung lernt man die Pflegekinder besser kennen, wobei etliche Details mir persönlich zu oft wiederholt und die Grausamkeiten jedes Mal wieder detailliert beschrieben wurden. Die Autorin schürt die Zweifel beim Leser an jeder einzelnen Figur.

Ein zweiter Handlungsstrang um das Mädchen Fiona enthält eine ganz besondere Brisanz, aber am Ende wird er schlüssig mit dem Hauptgeschehen verbunden. Kursiv gedruckt kommt auch der Täter zu Wort. Mit einem großen Showdown endet dieses Buch.

Die Vorgängerbände muss man nicht zwingend gelesen haben, denn die wichtigsten Fakten zum Privatleben der Ermittler werden nebenbei eingestreut. Im vorliegenden Fall spielt vor allem das Verhältnis zwischen Pia, ihrer Schwester Kim und Dr. Nicola Engel eine sehr wichtige Rolle.

Dieser 9. Fall war spannend zu lesen. Die Figuren wurden realistisch, authentisch und zumeist negativ beschrieben. Auch die düstere Atmosphäre wurde durch die körperlichen und seelischen Misshandlungen deutlich war spürbar.

Ein Krimi zum Miträtseln und von mir eine Leseempfehlung!

Muttertagsmorde

Der Zeitungszusteller findet den 84-jährigen Theodor Reifenrath tot auf. Der alte Mann lebte nach dem Selbstmord seiner Frau vor zwanzig Jahren sehr zurückgezogen und so ist es nicht verwunderlich, dass es Tage gedauert hat, bis er gefunden wurde. Pia Sander und Oliver von Bodenstein machen aber noch eine grausige Entdeckung. Im Hundezwinger liegen neben dem ausgehungerten Hund Menschenknochen. Als die Spurensicherung sich an die Arbeit macht, entdeckt sie weitere Leichen unter der Bodenplatte. Die Recherchen bringen grausige Details ans Licht und die Kommissare sind überzeugt, dass der Täter noch auf freiem Fuß ist.

Ich muss gestehen, dass ich die Krimis von Nele Neuhaus eher aus dem Fernsehen kenne und dies ist erst das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesene habe. Der Schreibstil von Neuhaus ist sehr flüssig zu lesen. Die Atmosphäre ist recht düster. Schon der Prolog beschert uns den ersten Mord. Von Bodenstein und Sander müssen mit ihren Ermittlungen sehr weit in die Vergangenheit gehen und was sie zutage fördern, ist grausig.

Erzählt wird dieser Krimi aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Mörder kommt zwischendurch auch immer wieder zu Wort und so lernen wir seine Gedankengänge ausführlich kennen.

Das Ehepaar Reifenrath hat über viele Jahre schwer zu vermittelnde Pflegekinder aufgenommen. Die eigene Tochter starb an einer Überdosis und die Frau nahm sich das Leben. Aber immer wieder verschwanden auch Frauen und es gab eine Gemeinsamkeit: Sie verschwanden alle an einem Sonntag im Mai und schon baldist wieder Muttertag ...

Pia Sander und Oliver von Bodenstein sind sympathisch. Aufgrund ihrer langjährigen Zusammenarbeit kennen sie sich gut und ergänzen sich perfekt. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet.

Die Spannung ist von Anfang an hoch und immer wieder gibt es Wendungen, die dafür sorgen, dass es auch so bleibt.

Ein spannender Krimi.

Sehr gut konstruiert

Zum Inhalt:
Der Tod eines älteren Mannes führt nach der Durchsuchung des Grundstücks zum Fund mehrerer Frauenleichen unter einem provisorischen Fundament. Die Opfer verschwanden bundesweit und vor vielen Jahren. Es stellt sich heraus, dass ihr Todeszeitpunkt auf den Muttertag fiel – dieses Datum scheint von tieferer Bedeutung für den Täter zu sein. Hat er möglicherweise etwas mit dem alten Mann zu tun, der gemeinsam mit seiner verschwundenen Frau über Jahre Pflegekinder aufgenommen hat?

Mein Eindruck:
Bei „Muttertag“ handelt es sich eindeutig um eines der besten Bücher von Nele Neuhaus um ihre Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Die Anzahl der Personen ist überschaubar und dank der Liste zu Beginn des Buches gut einzuordnen, die Schauplätze plastisch geschildert. Die Idee, die Gedanken des Täters jetzt und zum Zeitpunkt seiner Morde kursiv zu drucken, erleichtert zusätzlich die Lesbarkeit. Und so kann sich die Leserschaft wunderbar auf einen perfekt konstruierten Mordfall konzentrieren, der ein um das andere Mal auf eine falsche Fährte führt. Trotz massivster privater Verwicklungen der Beamten stören diese nicht als lästiges Beiwerk, sondern sorgen für zusätzliche Anspannung – etwas, das ein Autor erst einmal bei mit oft zu viel Privatgedöns belasteten Lesern leisten muss. Dass Neuhaus schreiben kann, hat sie schon oft bewiesen, trotzdem ist es bewundernswert, wie sie es schafft, den Spannungsbogen über 550 Seiten straff zu halten und zu keiner Zeit zu langweilen oder unnötige Nebenkriegsschauplätze aufzubauen. In diesem Buch hat alles seinen Grund, jeder Nebensatz sitzt, jede Kleinigkeit sollte beachtet werden. Dann kann man als aufmerksamer Leser auf den Täter kommen – und das ist (so finde ich) die größte Belohnung bei einem Whodunnit.

Mein Fazit:
Familiär, gut ausgeklügelt und zu jedem Zeitpunkt ein Genuss. In einem Wort: Perfekt!

SoKo Muttertag

Man muss es wirklich mögen, denn schnell ist der Überblick verloren, auch in diesem 9. Band spielen wieder viele Personen mit (zur Hilfe gibt es am Beginn des Buches ein Namensregister). Der Prolog im Jahre 1981 und die folgenden Szenen die in Zürich spielen, haben mich verwirrt, denn ich konnte keine Verbindung zu dem Toten Theodor Reifenrath im Taunus herstellen. Hier hat mich die Autorin viele Seiten im Ungewissen gelassen, bis sie es endlich auflöste, und zwar durch den Verlauf von zwei Handlungssträngen.

Der Plot besteht zum größten Teil aus Vernehmungen und den Beschreibungen der Ermittlungen. Das Privatleben von Pia steht diesmal etwas mehr Fokus und sie wird an ihre psychische Grenze getrieben. Neben dem schon bekannten Team aus Hofheim kommt diesmal Dr. Harding, ein Profiler, hinzu. Er soll den Täter und die Taten analysieren und so den Ermittlern helfen, ihm auf die Spur zu kommen.

Durch zu viele Wendungen und Irrungen, hat sich die Autorin hier etwas verloren und an diesen Stellen war mir das zu viel des Guten. Leider hat mich die Auflösung dann auch nicht vom Hocker gehauen, denn ich habe es schon zu oft gelesen bzw. es ist nichts Neues gewesen mit einem WOW-Effekt. Zum Ende hin hat Nele Neuhaus zwar noch einmal kräftig am Action-Rad gedreht und den ganzen Flughafen Frankfurt lahmgelegt, aber auch hier war mir leider einiges an den Haaren herbeigezogen.

Alles in allem ein solider Kriminalroman, der mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert hat, aber ohne große Überraschungen und Effekte.

Tödliche Geheimnisse

Muttertag – ein großes Fest in der Familie Reifenrath. Eine Tochter und über dreißig Pflegekinder beherbergte die Familie über Jahrzehnte. Zu jedem Muttertag lud Ruth ihre ehemaligen Schützlinge ein und viele kamen. Erst als Ruth Reifenrath unter mysteriösen Umständen verschwand, verschwand auch die Tradition dieses Fest zu zelebrieren.

Viele Jahre später macht sich Pia zum Anwesen der Reifenraths auf den Weg. Anscheinend ist der Hausherr ums Leben gekommen.

Eine Zeitungsbotin hat die Leiche des betagten Reifenrath gefunden, eigenartige Verletzungen im Gesicht lassen Pia ihren Ex-Mann, den Gerichtsmediziner Henning Kirchhoff benachrichtigen, um ein eventuelles Tötungsdelikt auszuschließen. Auf dem riesigen Anwesen gibt es unter anderem ein Poolhaus und einen Hundezwinger, in dem ein völlig geschwächter Hund liegt. Nach Verständigung eines Tierarztes fällt auf, das die Knochen, die im Zwinger verstreut liegen, humaner Art sind. Pia verständigt nun auch die Spurensicherung, die wenig später neben weiteren Knochen auch zwei Fettwachsleichen birgt. War der Tote ein Serienkiller?

Unterdessen muss in Zürich die Mittzwanzigerin Fiona erkennen, dass ihre Mutter, die vor kurzem einem Krebsleiden erlag, nicht ihre leibliche Mutter war. Mühsame Recherchen führen sie nach Frankfurt, nichtsahnend das sie ins Visier eines Serientäters gerät.

Nele Neuhaus „Muttertag“ ist ein spannender Krimi, der neben der Suche nach dem Täter viele gesellschaftliche Abgründe streift. Im Besonderen der Umgang mit Kindern, die, da sie keine Chance auf Adoption haben, in Pflegefamilien untergebracht wurden. Auch wenn es der staatlichen Fürsorge obliegt, jene Pflegefamilien genauestens zu beobachten, um das Kindswohl zu gewährleisten, ist dies nicht immer der Fall. Misshandlungen in der Kindheit fördern soziopathische und psychopathische Strukturen.

Im neunten Fall des Duos Oliver/ Pia steht mehr Pia’s familiären Bindung im Vordergrund. Das schwierige Verhältnis zu ihrer kleineren Schwester zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch. Wie viele Geheimnisse lassen sich innerhalb einer Familie verstecken? Kann man jeden Fehler verzeihen, nur weil derjenige der ihn begangen hat einem genetisch am nächsten ist?

Dem Hype um diesen neuesten Taunuskrimi stand ich erst sehr skeptisch gegenüber. Ich bin jedoch positiv überrascht worden. Ich finde, er ist einer der besten der Autorin, weil er neben der eigentlichen Krimihandlung vielschichtig und tiefgründig ist. Nebenbei ist der Showdown am Ende nervenzerreißend.

Fazit: Für Fans der Krimireihe von Nele Neuhaus ein Muss, da er für den etwas matten Vorgänger komplett entschädigt.

Packender 9. Band

Ein alter Mann stirbt, wird erst einige Tage später entdeckt und das führt zum Fund weiterer Leichen. War der alte Mann ein Serienmörder? Oder hat eines seiner Pflegekinder das Anwesen genutzt, um Mordopfer zu vergraben? Einmal mehr deckt ein Fall, den Pia Sander und Oliver von Bodenstein bearbeiten, Abgründe auf und wirft ein neues Licht auf manche Menschen.

Hatte der letzte Fall der Reihe noch Oliver persönlich betroffen – er hätte fast seinen Job an den Nagel gehängt – so ist es hier Pia Sander, die letztlich mehr betroffen ist, als zunächst gedacht. Nicht nur ihre Rückenschmerzen machen Sorgen und man kann gespannt sein, wie man sie im nächsten Band wieder trifft. Ich mag Krimireihen vor allem auch deshalb, weil ich die Charaktere auf ihrem Lebensweg begleiten kann, und was das angeht, bietet mir diese Reihe sehr viel.

Aber auch sonst hat die Reihe um die beiden Taunus-Ermittler viel zu bieten: Die Fälle sind immer sehr interessant und man kann als Leser so schön miträtseln (wobei die Ermittler sich hier nicht gerade mit Ruhm bekleckern, als es darum geht, das Motiv des Täters zu entschlüsseln, am liebsten hätte ich es ihnen zugerufen). Und am Ende erhält man, wie hier auch, in der Regel eine nachvollziehbare und zufriedenstellende Auflösung, auch wenn der Showdown in diesem Roman etwas übertrieben wirkt. Nele Neuhaus hat ein Talent, den Leser in ihre Geschichte zu ziehen, sie erzählt bildhaft, das Kopfkino läuft schnell an und die Charaktere sind alle nachvollziehbar gezeichnet.

Mir gefällt gut, dass man einmal hinter die Maske Nicola Engels, Pias und Olivers Chefin blicken kann. Auch hier kann man gespannt sein, wie sich die Beziehung zwischen ihr und den beiden Ermittlern weiter gestalten wird. Ich persönlich komme übrigens mit der Anzahl der Personen gut klar, wenn aber jemand Probleme damit haben sollte: Es gibt ein Personenregister. Die Nebenstory um die Schweizerin Fiona gibt zunächst ein paar Rätsel auf und der Leser ist gespannt, wie sie sich in die Hauptstoryline eingliedern wird. Am Ende passt sie perfekt.

Nele Neuhaus hat mich auch mit dem 9. Band ihrer Reihe wieder schnell gepackt und mir spannende Lesestunden beschert, hier und da fand ich es aber etwas übertrieben und die Ermittler etwas zu begriffsstutzig. Wer die Reihe mag, wird wohl sowieso zugreifen, allen anderen Krimifans kann ich sie ans Herz legen.

Sie hatten das gleiche Geheimnis

Die Kriminalhauptkommissarin Pia Sander und ihr Chef Oliver von Bodenstein ermitteln wieder gemeinsam, in ihrem bisher 9. Fall.

Der ehemalige Industrielle Theodor Reifenrath wird von der Zeitungsfrau tot in seinem Haus aufgefunden. Doch nicht genug, im Hundezwinger auf dem dazugehörigen Grundstück verstreut finden die Ermittler, menschliche Knochen und die Spurensicherung entdeckt immer mehr Tote. War er ein Serienmörder? Auch seine Frau Rita ist vor zwanzig Jahren auf mysteriöse Weise verschwunden. Schnell können einige der Frauenleichen identifiziert werden. Alle sind in den vergangenen Jahren um den Muttertag herum verschwunden und ermordet worden. Pia ist überzeugt, dass der Täter noch auf freiem Fuß ist.

Die Handlung umfasst einen Zeitraum von 13 Tagen, jedes Kapitel erzählt die Geschehnisse von einem Tag, durch Wochentag und Datum markiert. Dadurch konnte die zeitliche Abfolge verdeutlicht werden. Neuhaus erzählt diese Geschichte in mehreren Erzählsträngen, die sie am Ende geschickt zu einer spannenden Story verknüpft. Den Strang aus der Sicht des Täters, in kursiver Schrift, empfand ich gruselig, dadurch kommt der Leser den Empfindungen und Gedanken des Mörders sehr nahe.

Es ist nicht einfach, besonders zu Anfang, den Überblick zu bewahren. Zu viele Namen und Charaktere, die auf der ersten Seite in einem Personenregister zusammengefasst sind, erforderten eine gründliche und konzentrierte Lektüre. Wie auch schon Pia auf Seite 339 ganz richtig bemerkt: »Würde ich einen Krimi über unseren aktuellen Fall schreiben, müsste ich wohl mindestens vier Opfer und drei Tatverdächtige rausstreichen, damit die Leser nicht den Überblick verlieren.« Trotzdem hat mich der Krimi sehr gut unterhalten.

Dieser vorliegende Teil hat mir besser gefallen als der Vorgängerband, da am Schluss und nach einem furiosen, höchst spannenden Showdown, der Fall vollständig aufgeklärt wurde und keine Fragen offen blieben. Die handelnden Personen agierten nachvollziehbar und waren sympathisch, sogar die Kriminaldirektorin Dr. Nicola Engel zeigte menschliche Züge. Sie hat mich in dieser Geschichte überrascht und sich charakterlich am meisten weiterentwickelt. Einzig die Schwester der Protagonistin, Kim/Kata/Katharina Freitag finde ich egoistisch, unehrlich und oberflächlich. Da bin ich gespannt, ob sie in weiteren Folgen diese Richtung beibehält. Die Protagonistin Pia Sander und ihr Chef Oliver von Bodenstein, der nach seinem Sabbatjahr wieder voll dabei ist, sind für mich die Sympathieträger der Serie. Auch ein Wiedersehen mit den anderen Ermittlern beim K11 in Hofheim hat mich gefreut, deswegen lese ich diese Reihe sehr gerne, weil mir viele Personen schon vertraut sind, dadurch war ich sofort wieder „in der Geschichte drin“.

Gerne habe ich mir mit dem K11-Team den Kopf über die wahre Täterschaft zerbrochen. Die letzten beiden Kapitel/Tage habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung. Die Ausführungen der Autorin über Fallanalyse und Profiling, über die Vorgänge in der Gerichtsmedizin, die Unterwelt des Frankfurter Flughafens und die Kommunikation der Piloten beim Landeanflug eines Flugzeugs zeugen von der umfangreichen Recherchearbeit der Autorin.

Ich empfehle „Muttertag“ allen Lesern, die gerne gut recherchierte, spannende Krimis mögen. Die Fans von Nele Neuhaus und ihrer Sander/von-Bodenstein--Reihe werden begeistert sein. Auch ich und deshalb 5 von 5 möglichen Sternen.

Mord zum Muttertag

Als Theodor Hofrath tot aufgefunden wird, sieht zunächst alles nach einem natürlichen Tod aus. Doch dann werden auf dem Gelände seines Wohnhauses Menschenknochen gefunden und bald laufen die Ermittlungen auf der Suche nach einem Serienmörder. Theodor Hofrath wird es wohl nicht gewesen sein, doch vielleicht eines der vielen Pflegekinder, die er zusammen mit seiner Frau Rita aufgenommen hatte? Als noch mehr weibliche Leichen des Serienmörders aufgefunden werden, wird Profiler Dr. Harding zugezogen. Die Zeit drängt, denn bald steht wieder der Muttertag vor der Tür – das Sterbedatum der Opfer dieses Täters.

Mit diesem Band der Reihe um Pia Sander und ihren Chef Oliver von Bodenstein hat die Autorin Nele Neuhaus einen äußerst komplexen Krimi um diesen Serienmörder geschrieben, der mit allen Wassern gewaschen und scheinbar unauffindbar ist. Mit dem Ermittlerteam stürzt sich der Leser in die Vergangenheit der Familie Hofrath mit all den Schattenseiten dieser ungewöhnlichen Pflegefamilie, die sich erst auf den zweiten Blick offenbaren. Sehr komplex sind die Zusammenhänge, die sich dabei ergeben, und es ist immer wieder verblüffend, wie die Autorin es schafft, Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Überraschende Wendungen bis hin zu nicht alltäglichen Handlungsorten geben dem Fall einen Touch von Drama und lassen eine fesselnde Lektüre entstehen, die den Leser sehr schnell in ihren Bann zieht. Manches hätte sich vielleicht auch ein bisschen kürzen lassen, doch insgesamt lehnt man sich nach dem Lesen zurück und freut sich über einen besonders ausgeklügelten Fall mit einer überraschenden Auflösung. Etwas überzogen fand ich den Showdown, hier greift die Autorin m.E. etwas zu sehr in die Vollen, doch man mag ihr einen solchen (hoffentlich einmaligen) Ausflug in unglaubwürdige Ereignisse nachsehen.

Nele Neuhaus hat sich mit ihren Büchern ihren Platz in der Rangliste der Krimiautoren erschrieben und das völlig zu Recht. Dem möchte auch ich mich anschließen und das Buch sehr gerne weiterempfehlen.

Der Jahrestag

Als nach dem Tod eines alten Mannes auf seinem Grundstück menschliche Knochenreste gefunden werden, dauert es nicht lange, bis die Kripobeamten sich sicher sind, dass sie damit auf eine unglaublich grausame Mordserie gestoßen sind. Die Ergebnisse des bundesweiten Datenabgleichs lassen das Schlimmste befürchten und sie müssen davon ausgehen, dass es wesentlich mehr Opfer gibt, als es zunächst den Anschein hatte. Je weiter sie mit ihren Ermittlungen kommen, desto mehr erhärtet sich ihr Verdacht, dass sie es mit einem besonders extremen Psychopathen zu tun haben, der vor nichts zurückschreckt und sein grausames Werk noch längst nicht beendet hat. Als es ihnen mithilfe eines Profilers gelingt den Täterkreis einzukreisen, glauben sie bereits kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Doch dies erweist sich schnell als fataler Irrtum und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn bald ist wieder Muttertag.

FAZIT
Eine überaus komplexe Geschichte, die durch die überwiegend gefühlsbetont agierenden Protagonisten sehr lebendig wirkt, ohne trivial zu werden.