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Der Myrtenzweig

Roman
Buch
Taschenbuch, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3960873794

ISBN-13: 

9783960873792

Erscheinungsdatum: 

08.08.2018

Preis: 

12,80 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.851.466
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3960873794

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Mordfall in der Londoner High Society: Lady Beresford ermittelt

Lady Dorothy Beresford, warmherzige und zugleich resolute Marchioness, wird zur unfreiwilligen Ermittlerin in einem Mordfall, als der Bruder ihrer treuen Kammerdienerin sich vom Galgen bedroht sieht. Felton Seymour, ein berüchtigter Frauenheld und Dandy, ließ sich von ihm aus dem berühmten Almack's Club heimfahren. Doch als die Droschke am Ziel eintraf, fand man den Insassen erdolcht und mit einem Myrtenzweig auf der Brust im Fond. Obwohl er seine Unschuld beteuert und schwört, die Fahrt nicht unterbrochen zu haben, wird der Kutscher verhaftet ...

Lady Beresford will ihrer Kammerdienerin helfen, die Unschuld ihres Bruders zu beweisen. Gleichzeitig fällt ihr das Los zu, das zu tun, was Dorothy "Dotty" Beresford am besten kann: eine Ehe zu stiften. Rose Lymington, das Patenkind ihres Gatten, soll dringend unter die Haube. Bald stellt sich heraus, dass die Lymingtons noch eine Rechnung mit dem Ermordeten offen hatten. Ist die renommierte Familie etwa in den Mord verwickelt?

Kriminetz-Rezensionen

Der Myrtenzweig

London im Jahre 1814. Felton Seymour wird auf seinem Weg nachhause vom Almacks Club in einer Kutsche ermordet. Verdächtigt wird der Kutscher, da Seymour ja noch in die Kutsche gestiegen ist und beim Aussteigen seinem Diener tot in die Arme fiel. In der Kutsche fand man neben dem Toten einen Myrtenzweig. Der Kutscher wurde sofort ins Gefängnis gebracht, ihm droht der Galgen. Seine Schwester ist Zofe bei Lady Dorothy Beresford. Sie bittet die Lady um Hilfe. Lady Dorothy will natürlich helfen und beginnt sogleich mit den Ermittlungen, was sie in Schwierigkeiten bringt. Zur gleichen Zeit aber wohnt bei ihr das Patenkind ihres Mannes, das sie in die Londoner Gesellschaft einführen soll, damit das Mädchen verheiratet werden kann. Lady Dorothy ist eine ziemlich fortschrittliche Frau und schreckt auch nicht davor zurück, den Kutscher im Gefängnis zu besuchen.

Wer historische Bücher liebt, der ist hiermit sehr gut beraten. Die beiden Handlungsstränge des Buches verbinden sich gekonnt miteinander. An Spannung und Dramatik wird hier wahrlich nicht gespart. Wir haben hier Einblick in die höhere Londoner Gesellschaftsschicht und das Wesen und Leben der Frauen zu der damaligen Zeit. Ein Buch, das sehr gut unterhält und den Leser bezüglich des Mörders mehrfach auf die falsche Spur führt. Das Titelbild ist wunderschön und zeigt uns einen Ausschnitt Londons um 1814.

Wer hat Mr. Seymour getötet?

An einem kalten Märzabend des Jahres 1814 wird eine Mietdroschke zum Almack’s Club beordert. Bei dem Fahrgast handelt es sich um Felton Seymour, den Enkel eines Earls, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist und dem ein Ruf als Spieler und Frauenheld vorauseilt. Am Ende der Fahrt findet die Dienerschaft ihren Arbeitgeber jedoch erstochen vor. Trotz hartnäckiger Unschuldsbeteuerungen wird der Droschkenfahrer Martin Reynolds als Mörder inhaftiert.

Lady Dorothy Beresford lebt mit ihrem Ehemann Archibald in London, die beiden sind einander in aufrichtiger Liebe zugetan. Die Marchioness besitzt ein einnehmendes Wesen und ein sonniges Gemüt, sie übt durch ihre natürliche Schönheit, ihre stilvolle Kleidung und ihre herzliche und charmante Art einen ganz besonderen Reiz auf ihre Umwelt aus. Marquess Beresford schätzt jedoch auch die Eigenschaften seiner Ehefrau als intelligente Gesprächspartnerin und Ratgeberin. Als ihre Kammerdienerin Martha Reynolds völlig aufgelöst von der Verhaftung ihres Bruders berichtet, bietet Dorothy sofort ihre Unterstützung an. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um Licht in diesen undurchsichtigen Fall zu bringen und benutzt dabei sowohl ihren wachen Verstand, als auch die Waffen einer klugen Frau. Mit unbeirrbarer Zielstrebigkeit forscht Lady Beresford nach möglichen Nutznießern von Lord Feltons Tod, hält nach potenziellen Feinden Ausschau und zieht dabei auch betrogene Ehemänner in Erwägung. Darüber hinaus soll Lady Dorothy als Ehestifterin für das attraktive Patenkind von Lord Beresford fungieren. Sie kümmert sich um die liebenswerte Rose Lymington und setzt sich dafür ein, das eigensinnige Temperamentbündel in die Londoner Gesellschaft einzuführen.

Dorothea Stiller siedelt ihren historischen Kriminalroman in einer höchst interessanten Epoche an und es ist ihr meines Erachtens wirklich gut gelungen, ihre Leser an die Lebensweise der feinen Londoner Gesellschaft, die Rolle der Frau und durch ein paar eingestreute geschichtliche Fakten an die damalige politische Situation heranzuführen. Mit der emanzipierten Lady Dorothea Beresford erschuf die Autorin eine Protagonistin, die sich von den Frauen ihrer Epoche abhebt. Dotty gelingt der Balanceakt, sowohl den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen zu entsprechen und eine aufmerksame Gastgeberin und liebevolle Ehefrau zu sein, als auch ihren Wunsch nach Selbstverwirklichung und Eigenständigkeit auszuleben. Mit großer Freude stellte ich fest, dass die glaubwürdige Darstellung der handelnden Personen sich nicht nur auf die Protagonisten, sondern auch auf die Nebenfiguren dieses Buches erstreckt.

Die sprachlich-stilistische Gestaltung hat mir ausgezeichnet gefallen, der Spannungsbogen wurde die gesamte Handlung über konstant aufrecht gehalten. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten, ließ mich auf die schillernde Zeit des Regency ein und wurde durch die stimmungsvolle Atmosphäre, Sprache und Handlung vollständig in den Bann dieser Geschichte gezogen. Am Ende überraschte mich die Autorin mit einer völlig unerwarteten Wendung, die in ein aufregendes Finale mündete.

Fazit: Dieser Roman aus der Feder von Dorothea Stiller hat mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet, mich ausgezeichnet unterhalten und mich mitunter sogar durch einige falsche Fährten in die Irre geführt. Ich kann „Der Myrtenzweig“ jedem Liebhaber von Cosy crimes sowie von Romanen, die in der Regency-Epoche angesiedelt sind, aufs wärmste empfehlen!