Nebeljagd
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In einem kleinen Dorf auf der schwäbischen Alb wird die betagte Ines Schneider ermordet. Hauptverdächtiger: ihr Pflegesohn Jo Haug. Jo ist vorbestraft, außerdem geistern seit Jahren Gerüchte durchs Dorf, dass Haug auch seine vor 15 Jahren verschwundene Jugendfreundin Vanessa skrupellos und qualvoll getötet haben soll. Für die Dorfgemeinschaft steht fest: Nur er kann der Täter sein.
Jos Verteidigerin Linn Geller hält jedoch nichts von solchen Vorurteilen und recherchiert unabhängig von der örtlichen Polizei. Ihre Ermittlungen rütteln an gefährlichen Geheimnissen, die die eingeschworene Dorfgemeinschaft lieber auf ewig in Schweigen gehüllt hätte …
Eine eingeschworene, verschwiegene Dorfgemeinschaft
»Zu frühe Urteile sind Vorurteile, aus denen der Irrtum emporsteigt wie der Nebel aus dem Meere.« (Johann Heinrich Pestalozzi)
In Ochsenwang, einem Dorf auf der Schwäbischen Alb, wird die in die Jahre gekommene Ines Schneider ermordet. Der vorbestrafte Pflegesohn Johann Haug wird vom ganzen Dorf verdächtigt, sie getötet zu haben. Denn alle scheinen ihn nicht nur am Tod seiner Pflegemutter schuldig zu sehen, sondern ebenfalls an den Tod seiner vor über 20 Jahren getöteten Freundin Vanessa Beckmann. Als sie dann in seiner Wohnung Beweise für Ines Schneiders Tod finden, steht fest: Nur er kann es gewesen sein. Für seine Anwältin Dr. Linn Geller scheinen diese Vorteile erst einmal nicht zu gelten, doch je länger sie in dem Fall nachforscht, desto unsicherer wird selbst sie, ob Johann nicht doch schuldig sein könnte. Linn lässt jedoch nichts unversucht, um weiter in Johanns Vergangenheit zu graben und wird dadurch immer öfter zur Zielscheibe der Dorfgemeinschaft. Doch die eingeschworene Gemeinschaft bleibt weiter verschwiegen und so begibt sich Linn ein weiteres Mal in große Gefahr, um ihrem Mandanten zu helfen.
Meine Meinung:
Das Cover mit dem einsamen Haus passt sehr gut zum Inhalt dieses Buches. Bisher kannte ich die Autorin noch nicht und war durch den Klappentext schon sehr neugierig auf diesen Kriminalfall. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam, sehr spannend, wundervoll bildhaft beschrieben und in mehrere kürzere Kapitel eingeteilt. Für mich war es neu eine Anwältin als Ermittlerin zu erleben, da Julia Hofelich jedoch selbst Juristin ist, kann sie Linn Geller sehr gut darstellen. Man spürt sofort, dass die Autorin sich sehr gut in diesem Metier auskennt und viel juristische Grundlagen hat, ohne das sie kompliziert dargestellt werden. Da ich die Schwäbische Alb gut kenne, konnte ich mir die eingeschworene Dorfgemeinschaft sehr gut vorstellen. Wobei man sicher solche kleineren, verschworenen Dörfer überall finden kann. Im Plot geht es um einen Mord an der Pflegemutter, die ihren Pflegesohn Johann schon als Kind gehasst und drangsaliert hat, da er aus einem schwierigen Elternhaus kam. Von daher ist man als Leser immer wieder hin- und hergerissen, ob Johann nun schuldig ist oder nicht. Zudem geht es um den Tod von Vanessa, die man vor über 20 Jahren brutal erschlagen und ausgeweidet hat. Da man zudem erdrückende Beweise in Johanns Haus gefunden hat, liegt die Schuld schwer auf ihm, obwohl er vehement beteuert unschuldig zu sein. Als Linn feststellt, dass die Staatsanwaltschaft relevanten Beweise zurückhält, kann sie Johann erst einmal aus dem Gefängnis holen. Doch immer noch scheinen alle von seiner Schuld überzeugt zu sein. Obwohl es in Ochsenwang durchaus noch andere Tatverdächtige gibt, die nicht nur für den Tod von Ines, sondern auch für Vanessa verantwortlich sein könnten. Ich muss sagen, die Autorin weiß, wie man uns Leser packen kann, indem man den Spannungsbogen kontinuierlich hochhält. Zwar gab es zwischen den einzelnen Passagen immer wieder ruhigere Momente zum Verschnaufen, doch dann kamen wieder Überraschungsmomente, bei denen ich förmlich mit Linn mitgefiebert habe. Dass man für einen Krimi nicht unbedingt einen Ermittler der Kripo braucht, um spannend zu sein, erlebe ich hier in diesem Buch. Trotz ihres Handicaps, dem kaputten Bein, scheint Linn eine ausgesprochen engagierte, sympathische Anwältin zu sein. Sie scheut sich selbst nicht davor vor Ort zu ermitteln und sogar sich trotz ihrer Ängste in Gefahr zu begeben. Mit ihrem netten Kollegen Götz betreibt sie eine Kanzlei. Leider wird ihre Freundschaft ein wenig auf die Probe gestellt, da Götz mehr für Linn empfindet, sie jedoch nicht für ihn. Linns Faible für den englischen Polizisten Harris scheint hingegen ebenfalls Risse zu bekommen. Für mich war dies jedenfalls ein wirklich gelungener Krimi, der sich zu lesen lohnt und der von mir 5 von 5 Sterne bekommt.
Wieder grandios! Der zweite Teil der Reihe um die Anwältin Linn Geller
Kurz zum Inhalt:
Kurz vor Weihnachten wird »Jo« Johannes Haug, der erwachsene Pflegesohn von Ines Schneider beschuldigt, seine Pflegemutter getötet zu haben. Für alle aus dem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb ist er eindeutig der Täter, denn er »trägt ein Gewalttäter-Gen in sich«, und außerdem hat er angeblich vor 20 Jahren seine Jugendfreundin Vanessa grausam getötet und ausgeweidet. Nur konnte man ihm die Tat damals nicht nachweisen.
Als dann auch noch plötzlich der Hammer auftaucht, mit dem Jo Vanessa vor vielen Jahren erschlagen haben soll, werden die Ermittlungen in dem alten Fall wieder aufgenommen. Jos Pflichtverteidigerin Linn Geller hält allerdings nichts von diesen Vorurteilen und geht jedem Hinweis akribisch nach – doch das gefällt der Dorfgemeinschaft überhaupt nicht und sie kommt dabei gefährlichen Geheimnissen auf die Spur …
Meine Meinung:
»Nebeljagd« ist der zweite Teil um die Stuttgarter Rechtsanwältin Linn Geller und ihrem Kanzleipartner Götz Nowak. Der Fall ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden.
Alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, mit eigenen Charakterzügen und Ecken und Kanten. Linn ist eine äußerst sympathische und authentische Frau, in die man sich hineinversetzen kann. Auch ihr innerer Zwist ist gut dargestellt – einerseits möchte sie den Wünschen ihres Mandanten nachkommen, immerhin hat juristisch jeder Mensch das Recht auf bestmögliche Verteidigung, andererseits ist sie von den Taten abgeschreckt und glaubt immer wieder aufgrund der Beweise und Haugs Verhalten, dass dieser der Täter ist. Natürlich will sie nicht dazu beitragen, dass ein Täter freikommt und möglicherweise wieder mordet. Deshalb ermittelt sie mit einer Vehemenz und verbeißt sich in den Fall.
Die Geschichte hat eine tolle Dynamik; die Szenen sind spannend, man kann toll mit Linn mitermitteln (und rätseln) aufgrund der vielen vorkommenden (tatverdächtigen) Personen; und immer wieder tauchen neue Spuren auf, die Zweifel an Haugs Schuld oder Unschuld aufkommen lassen. Auch der Zusammenhalt der eingeschworenen kleinen Dorfgemeinschaft und die »Hexenjagd« auf einen ungeliebten Mitbewohner lassen einen den Kopf schütteln – ein ehemaliger Polizist, die Jäger aus dem Dorf …
Doch so ist es wohl tatsächlich in kleinen abgelegenen Ortschaften. Somit ist die Story authentisch, realitätsnah und lebendig.
Auch die (private) Entwicklung der Beziehung zwischen Linn und Götz bzw. Linns Bekanntschaft aus dem ersten Teil, Marc Harris aus England, hat mich überrascht und hat mir gefallen – ebenso wie die Auflösung um den Täter am Mord von Ines und Vanessa.
Ich bin wieder (fast) genauso begeistert wie vom ersten Band »Totwasser«, denn Julia Hofelich schafft es wie kaum ein/e andere/r Autor/in, die Figuren lebendig werden zu lassen bzw. Figuren zu erschaffen, die polarisieren. Und was mir besonders gut gefällt und ich erst selten erlebt habe: wie lebensecht und glaubhaft nicht nur die Personen, sondern v.a. auch die Fälle sind! Direkt aus dem Leben gegriffen mit echten Gefühlen und nachvollziehbaren Taten und Handlungen (und nicht irgendein abstruses Konstrukt für die Motive des Täters …).
Fazit:
Gelungener und spannender zweiter Teil um die Rechtsanwältin Linn Geller. Der erste Band hat mir jedoch um einen Ticken besser gefallen. Daher vergebe ich diesmal »nur« 4,5 Sterne ;)
Nebel wabert über die Schwäbische Alb...
Julia Hofelich hat mit ihrem Krimi „Nebeljagd“ einen wirklich spannenden und lesenswerten Roman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Es ist der zweite Band um die Rechtsanwältin Linn Geller – ich kannte den Vorgängerroman nicht, bin aber mühelos in die Handlung gekommen, da es sich um abgeschlossene Fälle handelt.
Linn hat vor kurzem mit ihrem Kollegen Götz eine gemeinsame Kanzlei eröffnet. Sie bekommt unerwartet eine Pflichtverteidigung: Ihr Mandant Johann Haug soll seine Pflegemutter in Ochsenwang auf der Schwäbischen Alb umgebracht haben – und noch mehr?! Gleich bei Eintreffen auf der Polizeistation in Ochsenwang wird ihr mit auf den Weg gegeben: „‚Aber Sie können Ihren Mandanten ja mal fragen, warum jedes Mal, wenn er nach Ochsenwang kommt, jemand stirbt.‘“ (S. 13) und „‚Johann hat Tod und Unglück über das Dorf gebracht. Wie können Sie den guten Gewissens verteidigen?‘“ (S.14) Linn erfährt schnell, dass die Staatsanwaltschaft bei einem 1995 stattgefundenen Mord an einer jungen Frau die Ermittlungen wieder aufgenommen hat – und Johann Haug ist nach Ansicht von Polizei und Staatsanwaltschaft der einzig mögliche Täter!
Hängen die beiden Fälle zusammen? Musste Johanns Pflegemutter Ines sterben, weil sie wusste, dass Johann der Täter war? Oder findet tatsächlich eine Hexenjagd auf Johann statt, an der alle Bürger (mehr oder weniger) beteiligt sind? Linn (und natürlich ich als Leserin!) macht sich auf die Suche nach Zeugen, aber sie muss feststellen, dass viele nicht mit ihr sprechen wollen, weil sie „so einen“ verteidigt …
Aber auch ihr Mandant verschweigt ihr so einiges …
Zwischendurch nagen bei Linn Zweifel an seiner Unschuld (oh ja, bei mir auch!), Linn überlegt sogar, ob sie das Mandat niederlegen soll, beschließt dann aber, dass sie mindestens dafür sorgen möchte, dass ihr Mandant einen fairen Prozess bekommt. So, aber mehr wird hier nicht verraten …
Julia Hofelich lässt uns immer wieder in ein spannungsgeladenes Wechselbad der Gefühle eintauchen: schuldig oder unschuldig? Außerdem führte die Autorin Linn (und mich) auf einige falsche Spuren, so dass Linn (und ich!) an unseren Wahrnehmungen zu zweifeln begannen. Das Ende ist vollkommen überraschend, aber in sich sehr logisch, so dass ich das Buch mit einem befriedigten Seufzer zuklappen konnte!
Linn war mir ausgesprochen sympathisch, ihr Kollege Götz gefiel mir auch sehr gut. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Der Spannungsbogen ist stets hoch, so dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.
Ich werde mir auf jeden Fall den ersten Band dieser Reihe „Totwasser“ besorgen, so dass ich die Zeit bis zum 3. Band (hoffentlich gibt es ihn!) überbrücken kann. Und natürlich: für „Nebeljagd“ kann es nur eine absolute Leseempfehlung geben!
Ein brillianter Kriminalroman!!!
»Nebeljagd« von Julia Hofelich und dem Verlag Bastei Lübbe ist der zweite Fall von Linn Geller, einer jungen Anwältin aus Stuttgart.
Da ich den ersten Teil leider noch nicht kenne, wird dies zeitnah nachgeholt, da mich dieser extrem spannende und sehr gute Kriminalroman von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat. Ich habe schon sehr viele Krimis gelesen in meinem Leben, aber »Nebeljagd«gehört definitiv mit zu den besten. Das Cover ist düster und farblich toll gestaltet, passend zum Krimi. Dies und der Klappentext haben meine Erwartungen übertroffen.
Da die Autorin selbst aus dem Juristenbereich kommt, ist der Krimi sehr realistisch und somit bekommt man viele Eindrücke in das Leben einer Anwältin. Das ist ein sehr großer Pluspunkt, neben einer extremen Spannung wurden hier die Protagonisten und Orte detailliert und perfekt beschrieben. So war ich mittendrin und konnte auch die Gefühle der jeweiligen Charaktere sehr gut nachvollziehen.
Die Kapitel haben eine angenehm kurze Länge, abwechslungsreich und der Spannungsbogen hält sich wirklich konstant. Die letzten 100 Seiten laden dann noch einmal richtig zum mitfiebern ein, das Ende, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte, hat mich richtig getroffen. Der Schreibstil ist klasse. Julia Hofelich schreibt sehr flüssig, real,spannend und sehr unterhaltsam. Deswegen habe ich das Buch auch an einem Tag gelesen, da ich immer wieder durch Wendungen überrascht wurde, die richtig gut sind.
Jinn Geller ist Anwältin, die mit ihrem Kollegen Götz Nowak eine Kanzlei in Stuttgart gegründet hat. Zwischen Linns Ermittlungen zum Fall Johannes Haug erfährt man einiges über das Privatleben der sehr sympathischen Anwältin. Auch das Verhältnis zu Nowak wird gut dargestellt, außerdem lernt man auch ihn sehr gut kennen. Er ist ebenso sehr sympathisch und wie gesagt, die Gefühle beider Protagonisten kann ich hier sehr gut nachvollziehen.
Linn hatte einen Unfall, deswegen hat sie Probleme mit einem Bein und eine Narbe im Gesicht, die immer wieder erwähnt wurde. Leider habe ich nichts Genaues von dem Unfall herauslesen können, der im ersten Teil passiert ist. Aber das ist kein Problem, man kann »Nebeljagd« trotzdem ganz gut ohne Vorkenntnisse lesen. Aber dadurch wächst natürlich die Neugier auf den ersten Teil.
Kurz zum Inhalt:
Linn vertritt Johannes Haug, den Hauptverdächtigen, der seine Pflegemutter Ines Schneider ermordet haben soll. Er wird dazu noch zu einem Verbrechen aus der Vergangenheit beschuldigt, bestreitet beide Morde aber immer wieder und beteuert seine Unschuld. Gerüchte und Vorurteile belasten Linns Mandanten und sie glaubt ebenfalls an eine skrupellose Hetzjagd einer Dorfgemeinschaft. Sie will ihrem Mandanten um jeden Preis helfen und recherchiert deswegen auf eigene Faust. Sie kommt Geheimnissen auf die Spur, die mehr als erschreckend sind. Auch sie ist hin- und hergerissen zwischen den Aussagen von Haug.
Ich war ebenfalls sehr geteilter Meinung, da ich auf eine Art Mitleid mit ihm empfunden habe. Aber auf der anderen Seite haben seine Aussagen mich nicht überzeugt und deswegen war dieser Kriminalroman einfach hervorragend zu lesen. Ich empfehle ihn definitiv weiter, richtig gut!
Schuldig oder nicht?
In dem kleinen Dorf Ochsenwang auf der schwäbischen Alb wird die betagte Ines Schneider ermordet. Schnell gibt es auch einen Verdächtigen. Es handelt sich um ihren Pflegesohn Jo Haug, die beiden hatten kein gutes Verhältnis. Außerdem ist Jo vorbestraft und es geht das Gerücht um, dass er seine frühere Freundin vor Jahren grausam ermordet hat, was allerdings nie bewiesen werden konnte.
Linn Geller übernimmt die Verteidigung von Jo Haug und geht unvoreingenommen an die Sache heran. Sie will herausfinden, was wirklich geschehen ist und das kommt bei der eingeschworenen Dorfgemeinschaft gar nicht gut an. Die hat ihre Meinung und will davon natürlich nicht abrücken.
Dies ist der zweite Band um die Strafverteidigerin Linn Geller, den Vorgängerband „Totwasser“ habe ich noch nicht gelesen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die dörfliche Atmosphäre ist dicht und gut dargestellt.
Es ist ein spannender Krimi, der mich von Anfang an gepackt hat. Im Laufe der Zeit gab es so viele unterschiedliche Hinweise, dass ich bis zum Schluss nicht so recht wusste, wem ich überhaupt trauen konnte.
Linn Geller ist eine sympathische Frau und eine gute Anwältin, die sich nicht voreilig eine Meinung bildet. Sie ist beharrlich und versucht die Wahrheit herauszufinden. Dabei stößt sie auf viele vorgefasste Meinungen und Geheimnisse, die man lieber unter der Decke halten möchte. Unterstützt wird sie von ihrem Freund und Kollegen Götz Nowak.
Die Spannung steigt immer mehr und das Ende ist schlüssig.
Mich hat dieser spannende Krimi gut unterhalten.
Ein Krimi der Spitzenklasse
In einem kleinen Dorf auf der schwäbischen Alb wird Ines Schneider ermordet. Der Verdacht fällt auf ihren Pflegesohn Jo Haug, denn man sah in am Mordtag aus dem Haus gehen. Der Verdacht wiegt um so schwerer, da man ihn schon vor 20 Jahren beschuldigt hatte, die junge Vanessa umgebracht zu haben. Jedoch konnte man ihm nichts nachweisen, da er ein Alibi für diesen Zeitraum hatte.
In dem Dorf beginnt nun ein Spießrutenlaufen gegen Jo und dieser wendet sich in seiner Verzweiflung an die junge Anwältin Linn Geller, die ihm helfen soll, seine Unschuld zu beweisen. Alles spricht gegen Jo und so gräbt Linn die alten Akten aus und beginnt in dem Dorf zu recherchieren, wo sie auf einige Ungereimtheiten stößt und ihr eisernes Schweigen der Dorfbevölkerung entgegenschlägt. Es werden sogar Anschläge gegen die Anwältin unternommen uns sie gerät selbst in Gefahr.
Ein Buch, das bis zur letzten Seite voller Spannung ist. Manchmal ist man von der Unschuld des Protagonisten überzeugt, dann aber meint man, dass er der Mörder beider Frauen ist. Es werden die Lebensumstände des Beschuldigten offengelegt, ein Leben lang wurde er nur gedemütigt und erniedrigt. Die Gespräche der Staatsanwaltschaft und der Anwaltschaft sind wirklich sehr gut dargestellt.man fühlt sich mitten in das Buch integriert. Ein Krimi, der uns in die Abgründe der menschlichen Seelen schauen lässt und uns zeigt, was oft hinter der heilen Fassade mancher Menschen versteckt ist. Sprachlich gesehen war das Buch auch sehr gut geschrieben, es lässt sich leicht und flüssig lesen. Das Cover mit der Schneelandschaft und dem einsamen Haus stellt schon eine gewisse Tristesse dar. Alles in allem ein Krimi der Spitzenklasse.