Cover von: Niederrheinische Glut
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Niederrheinische Glut

Der zweite Fall für Kommissarin Johanna Brenner. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 288 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740814330

ISBN-13: 

9783740814335

Erscheinungsdatum: 

25.08.2022

Preis: 

14,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 431.079
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740814330

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein psychologisch fein gesponnener Krimi – wer ist Opfer und wer Täter?

Der Niederrhein ächzt unter einer Hitzewelle, als das KK11 der Krefelder Kripo ins Spargeldorf Walbeck an einen Tatort gerufen wird. Ein 85-jahriger Rollstuhlfahrer wurde in seinem Krankentransporter entführt, eine Lösegeldforderung fehlt jedoch. Wo liegt das Motiv, wenn es nicht um Geld geht?

Doch je mehr die Kommissare Johanna Brenner und Axel Holtz über den Entführten herausfinden, desto mehr wächst eine schreckliche Ahnung …

Kriminetz-Rezensionen

Täter = Opfer = Täter

„Niederrheinische Glut“ von Anja Wedershoven ist ein ruhiger Regionalkrimi, der in erster Linie durch spezielle und lebendig beschriebene Charaktere besticht.

Klappentext:
Der Niederrhein ächzt unter einer Hitzewelle, als das KK 11 der Krefelder Kripo ins Spargeldorf Walbeck gerufen wird. Ein betagter Rollstuhlfahrer wurde in seinem Krankentransporter entführt, eine Lösegeldforderung fehlt jedoch. Wo liegt das Motiv, wenn es nicht um Geld geht? Mit Hilfe der Öffentlichkeit wird nach dem Täter gefahndet, doch je mehr die Kommissare Johanna Brenner und Axel Holtz über den Entführten herausfinden, desto drängender wird eine schreckliche Ahnung …

Der Schreibstil liest sich flott, ist locker und flüssig. Sprachlich hat mich vor allem die authentische Wiedergabe der Jugendsprache beeindruckt. Neben Prolog und Epilog verfügt das Buch über sechs Kapitel, datiert, pro Ermittlungstag ein Kapitel. Die Handlung spielt im Jahr 2022, Corona wird nicht erwähnt. Es handelt sich um einen Regionalkrimi ohne besondere Hinweise auf Sehenswertes oder landschaftliche Schönheiten. Der Krimi ist ohne Kenntnis des Vorgängerbandes problemlos zu lesen. Trotzdem wurde mein Interesse an der genauen Vorgeschichte der Protagonisten geweckt; ich werde das nachholen.

Für mich besticht dieser Krimi einerseits durch die Ausarbeitung der Charaktere, vom unzuverlässigen, verantwortungslosen Jugendlichen bis zu den facettenreichen Wesenszügen des Ermittler-Duos, das bei weitem nicht so perfekt und auf den Fall fokussiert agiert, wie man es von Polizisten erwartet, sondern neben dem Arbeitsdruck mit privaten Problemen zu kämpfen hat, und somit nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen zeigt. Andererseits verschwimmt in diesem Krimi der Täter-Opfer-Begriff. War das Opfer nicht eigentlich der Täter und der Täter nicht eigentlich das Opfer? Mit „Wer Angst sät, wird Hass ernten“ beginnt der Klappentext - ein dunkles Kapitel aus der Vergangenheit bildet die Basis für diesen Fall.

Auch wenn bei diesem Krimi keine Unzahl von Verdächtigen und in die Irre leitenden Spuren zum Miträtseln anregt, so bleibt dennoch lange das Tatmotiv im Dunkeln. Zudem bringen die Perspektivenwechsel zwischen den Ermittlern, dem auf der Flucht befindlichen Täter und dem leichtfertig und unüberlegt handelnden Jugendlichen Abwechslung und Spannung in die Handlung. Die Lösung des Falles war schlüssig, das allseits versöhnliche Ende wohl etwas anders als erwartet. Aber ganz in meinem Sinne.

Mir hat „Niederrheinische Glut“ sehr gut gefallen. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

Heißer Fall

„Niederrheinische Glut“ von Anja Wedershoven, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 272 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentag und Datum überschrieben.
Im Dorf Walbeck am Niederrhein wird Josef Bredenscheid entführt. Er muss schnell gefunden werden, da er mehrmals die Woche zur Dialyse muss. Die Hauptkommissare Johanna Brenner und Axel Holtz beginnen ihre Ermittlungen. Dabei treffen sie auf die Tochter des Rentners und ihre Familie, die keinen Kontakt mehr zum Entführten pflegten. Der Schwiegersohn verhält sich merkwürdig, als habe er etwas zu verbergen. Damit gerät er in den Fokus der Ermittler. Aber nicht nur er, sondern auch noch Justin Richarz, ein vorbestrafter junger Mann, der Sozialstunden als Essenausfahrer ableisten muss und daher Bredenscheid kennt. Ein Motiv für die Entführung ist nicht erkennbar und eine Lösegeldforderung geht auch nicht ein. Allerdings könnte das Motiv in der Vergangenheit des Entführten liegen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Handlung sehr abwechslungsreich macht. Im Fall selbst gibt es nicht viele Wendungen und kaum Verdächtige, er ist ruhig, eher unaufregend und fast unblutig. Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat mir gefallen. Nur das Privatleben der Ermittler, hauptsächlich von Johanna nehmen mir zu viel Platz ein. Ebenso die ständig erwähnte Hitzewelle.
Auch die Personen sind sehr verschieden und menschlich mit ihren Sorgen und Nöten dargestellt. Dabei war mir eigentlich nur Axel sympathisch. Er hat vor einigen Wochen seinen Vater verloren und quält sich mit einem schlechten Gewissen, konnte noch nicht mal seine Wohnung ausräumen. Seine Tochter wohnt weiter weg und ist schwanger. Die Sorgen wirken sich auch gesundheitlich auf ihn aus. Aber trotzdem arbeitet er meistens konzentriert und ruhig.
Johanna mochte ich von Beginn an nicht und das hat sich auch nicht geändert. Sie ist ständig wegen ihrer nicht einfachen Beziehung von der Arbeit abgelenkt, reagiert aggressiv wegen dienstlicher Belange ihres Kollegen Ostermann, den sie nicht mag, oder sogar wegen lustiger Sprüche von Axel. Auch den Befragten oder der Tochter des Entführten gegenüber wirkt sie eher abweisend. Am Ende nimmt sie auch keine Rücksicht auf Axels Gesundheit, der eigentlich einige Tage aussteigen wollte. Ich empfand sie als egoistisch und unkollegial.
Dann gibt es noch Justin, den Kleinkriminellen, der eine wichtige Rolle spielt. Der ist einfach nur dumm, orientiert sich Texten des Rappers Haftbefehl und kriegt nichts auf die Reihe.
Das Ende war gut konstruiert, schlüssig und traurig. Das Cover gefällt mir sehr gut.