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Niemand

Der erste Fall für Kommissar Emil Glasmacher. Roman
Buch
Taschenbuch, 390 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3954416085

ISBN-13: 

9783954416080

Erscheinungsdatum: 

27.05.2022

Preis: 

13,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 846.594
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3954416085

Beschreibung von Bücher.de: 

Langsam kriechen die Schatten der Vergangenheit heran. Drama in Düren – Ein Nachkriegsschicksal in der Voreifel.

Als im Winter 1899 ein ausgesetzter Säugling auf den verschneiten Feldern des Dorfes am Nordrand der Eifel gefunden wird, tauft man den Jungen auf den Namen Martin Niemand, und sein elendes Schicksal scheint vorherbestimmt. Doch dank seines unbändigen Willens und der fürsorglichen Zuwendung einiger Dörfler gelingt es ihm, zu einem erfolgreichen Mann heranzuwachsen und eine Familie zu gründen. Dann fallen die Bomben, und das Glück findet ein jähes Ende.

Sein Sohn Kaspar, der wenig später aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft in das Dorf zurückkehrt, steht fassungslos vor den Trümmern seines Elternhauses. Genau wie einst sein Vater bemüht er sich darum, sein Leben zum Guten zu wenden, doch es gerät stattdessen zu einer Achterbahnfahrt: Kaspar betätigt sich als Schwarzmarkthändler, schuftet in der Brikettfabrik und verfällt als Brauereiarbeiter dem Alkohol.

Als eines Tages vor seinem Wohnhaus ein Toter gefunden wird, scheinen die langsam herankriechenden Schatten der Vergangenheit die Gegenwart erreicht zu haben. Kaspar ist nicht nur der Sohn eines Findelkindes, sondern auch der Sohn eines Mörders, denn die Leiche des Mannes, der damals tot im Teich des Heimatdorfes trieb, ging auf das Konto seines Vaters.

Kommissar Glasmacher aus Düren glaubt in Kaspar rasch den Mörder gefunden zu haben, und Kaspar sieht keinen anderen Ausweg, als im zwielichtigen Milieu der verrufenen Dürener Nordstadt unterzutauchen …

Kriminetz-Rezensionen

Sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus historischem Kriminal- und Gesellschaftsroman

Mit diesem Buch legt der Autor Herbert Pelzer seinen zweiten historischen Kriminalroman im KBV-Verlag vor und konnte mich dabei erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Die Geschichte umspannt einen Zeitraum von knapp 70 Jahren und spielt hauptsächlich in einem namenlosen Dorf am Rande der Eifel, bevor sich das Geschehen im weiteren Verlauf immer mehr Richtung Düren verlagert.

Im Winter des Jahres 1899 findet man am Nordrand der Eifel ein ausgesetztes Baby, das von der Dorfgemeinschaft auf den Namen Martin Niemand getauft wird, bevor man es einer Pflegefamilie anvertraut. Trotz aller widrigen Umstände wird aus dem Jungen ein stattlicher Mann, der sich eine Familie und eine bürgerliche Existenz aufbauen kann, die dann aber im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges ein jähes Ende findet.

Als sein Sohn Kaspar aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt, steht er vor den Trümmern seines Elternhauses und tut sich anschließend sehr schwer, wieder Fuß zu fassen. Er gerät in zwielichtige Kreise und auch ins Visier der Polizei, da das Erbe seines Vaters wie ein Damoklesschwert über seinem Kopf hängt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und facettenreiche Geschichte voran und umspannt dabei zwei Generationen der Familie Niemand. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen er den Geist der damaligen Zeit hervorragend trifft und transportiert. So sprengt das Buch auch immer wieder die Grenzen des Kriminalromans und stellt darüber hinaus ein rundherum gelungenes und gut recherchiertes Sittengemälde der damaligen Zeit dar.

Eine sehr gut aufeinander abgestimmte Mischung aus historischem Kriminal- und Gesellschaftsroman, die durch eine atmosphärisch dichte Geschichte und ein äußerst gelungenes Figurenensemble zu überzeugen weiß.