Cover von: No-Name Girl
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No-Name Girl

Der zweite Fall für Hauptkommissarin Mo Celta. Overkill
Buch
Taschenbuch, 338 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3755747979

ISBN-13: 

9783755747970

Auflage: 

1 (28.04.2023)

Preis: 

12,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3755747979

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein vermisstes Mädchen. Ein seltsamer Teenager. Ein monströser Psychopath. Eine Ermittlerin und die Dämonen der Vergangenheit.

Ende März verschwindet in München die zwölfjährige Greta spurlos. Sie ist nicht die Erste, wissen Polizeihauptkommissarin Mo Celta und ihr Kollege Nico Braun von der Kripo München.

Als wäre das nicht genug, werden die Ermittler mit über die Stadt verteilten seltsam inszenierten Skelettteilen konfrontiert. Stammen einige vielleicht von Mos 1996 verschwundener Schwester?

Zeitgleich taucht ein Teenager in der Fußgängerzone auf, gekleidet wie ein Obdachloser und völlig ausgehungert. Und das, obwohl er viel Geld in seinem Rucksack hat. Geld, das die Ausreißerin Peggy dringend braucht. Was ist das Geheimnis des autistisch anmutenden Teenies? Hat er etwas gesehen, was er nicht sehen sollte?

In dem Thriller NO-NAME GIRL, Band II der Serie OVERKILL, nimmt Mo Celta es nicht nur mit einem monströsen Psychopathen auf, sondern muss sich auch den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

Kriminetz-Rezensionen

Over-Kill No-Name Girl

Ich liebe diese Bücher von Astrid Korten. Diesmal schreibt sie es zusammen mit Eva Maria Silber, ein traumhaftes Duo. Das Buch geht mehr als unter die Haut, denn hier geht es um Jugendliche, was einem als Mutter und Oma mehr als nahe geht. In München verschwindet die 12jährige Greta spurlos. PKH Mo Celta und ihr Kollege Nico Braun sind mit dem Fall beauftragt. Aber es sind hier schon mehr blonde Mädchen verschwunden. Mo trifft diese Sache besonders arg, da 1996 ihre Schwester ebenfalls verschwunden ist und bis heute weder das Mädchen noch eine Leiche gefunden wurden. Zur gleichen Zeit tauchen in München und Umgebung Leichenteile von Kindern auf, an besonderen Ort oder mit besonderen Nachrichten versehen. Was will der Mörder damit sagen oder andeuten???? Ein anderer Handlungsstrang berichtet uns von einem Jugendlichen, der im verdunkelten Haus mit seinem Vater lebt, dieses aber bisher noch nicht verlassen durfte, keinen Kontakt mit anderen Menschen haben darf. Plötzlich taucht auf Münchens Straßen ein Jugendlicher auf mit alten Klamotten und autistisch und im Rucksack befindet sich eine Menge Geld. Die Ausreißerin Peggy, die in einer verlassenen Gartenkolonie lebt, nimmt sie dieses Jungen an mit dem Ziel, ihm das Geld wegzunehmen und damit ihren Traum vom Leben in Spanien zu verwirklichen. Doch dann finden all diese Themen und Personen zu einem einzigen Strang zusammen. Das Buch ist derart spannend geschrieben, es sind sehr viele spannende und sehr kriminelle, manchmal aus menschenverachtende Handlungen zu verzeichnen, man vergißt teilweise das Atmen, denn was man dort erfährt und zu lesen hat, kann man sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen. Sprachlich ist dieser Thriller wirklich einmalig, man kann ihn gut und verständlich lesen, es sind keine akrobatischen Wortspiele zu verzeichnen oder Fremdwörter, bei denen man den Sinn nachschlagen muß. Diese teils psychopathischen Vorgehensweisen machen das ganze Buch zu einer erstklassigen Lektüre. Mir gefällt auch, dass es zeitnah geschrieben ist, also bis April 2023 und somit auch die neuesten Ereignisse mit aufgenommen werden. Die Anmerkung am Ende vom Buch gibt eine Aufklärung zu verschwundenen Kindern und Jugendlichen. Das Cover ist dunkel gestaltet und zeigt ein Mädchen, dessen Kopf in einem Käfig steckt. Ein Buch, das Lust auf eine Fortsetzung macht.

Ein sehr persönlicher Fall für Mo Celta

Kriminalhauptkommissarin Mo Celta und ihr Kollege Nico Braun von der Kripo in München ermitteln in dem Fall der 12-jährigen Greta Bleibtreu, die spurlos verschwunden ist. Außerdem werden sie zu verschiedenen Fundstellen von Leichenteilen gerufen, die kunstvoll arrangiert wurden. Hängen diese Fälle zusammen? Und kommt Mo mit dem Fund der Leichenteile dem Verschwinden ihrer Schwester Elisa dadurch näher?

Boah, was für eine Geschichte. Schon beim Cover war ich mir sicher, dass es keine seichte Geschichte werden wird. Aber ich habe sie jetzt erst mal zwei Tage sacken lassen müssen, bevor ich hier meine Meinung dazu schreibe.

Erstmal fand ich es toll, dass sich Astrid Korten, deren Bücher ich sehr schätze, und Eva-Maria Silber, die ich als Autorin auch sehr mag, zusammen getan haben um das Thema Kindesentführung und Kindesmissbrauch anzugehen. Gelungen ist ihnen ein Buch von dem ich einerseits ganz begeistert bin, das mich andererseits bis an meine Grenzen gebracht hat. Auch wenn ich mir immer wieder sage „es ist ja nur eine Geschichte“, steckt doch soviel Wahrheit darin. Immer wieder liest man ja von solch schrecklichen und abartigen Vorkommnissen. Ich bin schockiert über die Menschen, die sich derart an Kindern, die sich nicht wehren können, vergreifen um sich Befriedigung zu verschaffen.

In „Overkill - No-Name-Girl“ bin ich nicht nur mit Mo und Nico auf Ermittlungstour unterwegs. Ich lerne auch „Sohn“ kennen, der hier in der Ich-Form seine Geschichte erzählt. Er tut mir auf der einen Seite mit seinem Schicksal und bisherigem Lebensweg so unendlich leid. Andererseits kennt er sein Leben ja nicht anders. Eingesperrt und vor der Welt versteckt, findet er sich, als er sein Zuhause verlässt, in München absolut nicht zurecht. Findet mit Peggy, die ihn Justy nennt, eine „Freundin“, die ihm das reale Leben versucht zu erklären. Wobei er bald merkt, dass sie mehr an dem Inhalt seines Rucksacks interessiert ist als an ihm/ihr selbst.
Und dann ist da noch Greta. Mit ihr habe ich gelitten, gebangt und sie bewundert, wie sie mit ihrer Gefangenschaft, dem Hunger und Durst und vor allem der ständigen Dunkelheit umgeht.
Auch Mo, die immer wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, gelangt hier an ihre Grenzen. Was sie hier erfahren muss, hat mich schockiert und fassungslos gemacht.

Anschließend an Begebenheiten von vor 27 Jahren erzählen die Autorinnen die heutigen Geschehnisse aus der Sicht von Greta, „Sohn“, Mo, Peggy und Justy. Durch die kurzen Kapitel und die dauernden Perspektivwechsel wird die Geschichte sehr schnell und rasant, was auch die Spannung immer mehr anfeuert. Die Bilder, die ich beim Lesen bekomme, fachen mein Kopfkino an und ich sitze hier, schaue jedem einzelnen bei seinem Bericht über die Schulter, habe Gänsehaut und manchmal Tränen in den Augen.

Ein grandioser und zugleich grauenvoller Psychothriller, den man sehr gut auch ohne die Kenntnisse von Bd. 1 lesen kann, mit einem sehr realistischem Thema – nichts für schwache Nerven. Wer gerne fesselnde, nervenaufreibende und schockierende Thriller liest, der ist hier genau richtig.
Ich kann das Buch absolut empfehlen.