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Norderneyer Mordgeständnis
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»Das ist doch alles nur Mumpitz, keiner dieser Morde ist jemals geschehen!« Ein Mann stellt sich in der ostfriesischen Stadt Norden der Polizei und behauptet, er hätte eine Frau, die einer Verbrecherbande angehöre, getötet. Und zwar am Strand von Norderney. Aber nicht nur ist der vermeintliche Mörder Tobias Kortmann aus einer geschlossenen Anstalt entwischt, zudem ist es seine Spezialität, falsche Mordgeständnisse abzulegen. Doch Kommissar Manno Lewert erkennt auf dem Foto, das Tobias Kortmann von der angeblich getöteten Frau gemacht hat, das alte Schiffswrack am Strand von Norderney. Und irgendwie wird er das Gefühl nicht los, dass dieses Mal an der Geschichte etwas dran sein könnte. Lewert bittet den exzentrischen Super-Recogniser Wieland von Bröking um Mithilfe. Von Bröking erkennt nicht nur die unbekannte junge Frau auf dem Foto. Er ist sich auch absolut sicher, dass die beiden hiermit einen neuen Fall haben …
Einem Lügner glaubt man nicht
Bei der Polizei in Norden taucht ein Mann auf und behauptet, dass er am Strand von Norderney eine Frau getötet hat, die zu einer Verbrecherbande gehörte. Er hat auch ein Foto der Frau. Obwohl der Mann seinen Namen nicht nennen will, findet die Polizei schnell heraus, um wen es sich handelt. Tobias Kortmann ist eigentlich in einer geschlossenen Anstalt untergebracht, aber entwischt. Außerdem ist er bekannt dafür, dass er Morde gesteht, die nie stattgefunden haben. Trotzdem lässt die Sache Kommissar Manno Lewert keine Ruhe. Er fährt nach Norderney und bittet den Super-Recogniser Wieland von Bröking um Unterstützung. Der erkennt die junge Frau.
Dies ist das fünfte Buch aus der Reihe „Die Inselermittler“, aber ich kannte Kommissar Manno Lewert noch nicht. Dieser Krimi lässt sich gut und flüssig lesen.
Manno Lewert ist ein guter Polizist, der sich auch schon mal auf sein Bauchgefühl verlässt. Wenn ein Mord auf Norderney geschieht, ermittelt er dort. Doch dieses Mal gibt es keine Leiche und so muss er die Kommentare seiner Kollegen aushalten, die behaupten, dass er nur Urlaub machen will. Manno aber lässt sich nicht beirren. Auch Inselpolizist Tjark Drönkemeier ist skeptisch, ganz im Gegensatz zu dem exzentrischen Wieland von Bröking, der auch gleich einen Namen zu der Frau vom Foto hat. Mir gefällt Manno Lewert als Ermittler gut, aber von Bröking toppt ihn. Ich mag solch eigenwillige Typen und die Gespräche zwischen ihm und Manno sind sehr unterhaltsam. Natürlich kommt nicht jeder mit Wielands direkter Art und seinem Ego zurecht, aber Manno ist ein geduldiger Mensch.
So zeigt sich schnell ein erster Erfolg, doch die Sache ist viel verzwickter und auch sehr kriminell. Aber dank guter Zusammenarbeit lässt sich auch diese Sache und zusätzlich noch ein alter Fall aufklären.
Es hat viel Spaß gemacht, dieses ungewöhnliche Ermittlerpaar bei der Klärung dieses spannenden Falles zu begleiten.
Wenn Wünsche in Erfüllung gehen
An einem warmen Tag bei einer Tasse Tee in seinem Büro in Norden wünscht sich Kommissar Manno Lewert einen kleinen Ausflug auf die schöne Insel Norderney, wo die Temperaturen angenehmer als auf dem Festland sind. Just in diesem Moment steht sein Kollege in der Tür und bittet um Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes auf Norderney.
Im Verhörzimmer sitzt ein Mann, der einen Mord gestanden hat. Allerdings hat die Angelegenheit einen Haken – es gibt keinen Vermissten und keine Leiche. Nachdem Kommissar Lewert mit dem Mann gesprochen hat und das Foto einer jungen Frau auf dem Handy, das der Mann gefunden hat, anschaut, kommt Manno Lewert der Gedanke, dass hier etwas nicht stimmt. Zwar ist der Mann aus eine psychiatrischen Anstalt entwichen und der Polizei bekannt für frühere Geständnisse ohne Tote, doch dieses Mal ist irgendetwas anders.
So beschließt Manno Lewert sich auf Norderney umzusehen und mehr zu erfahren. An seiner Seite ist der geniale, aber exzentrische Privatermittler von Bröking, der ein sagenhaftes Personengedächtnis besitzt. Dieses ungleiche Duo Lewert und von Bröking ergänzen sich gut und bald finden sie Puzzlestückchen, die richtig zusammengesetzt, zur Lösung führen. Akribische Ermittlungsarbeit und witzige Dialoge wechseln sich in diesem Ostfrieslandkrimi von Alfred Bekker ab und haben mich gut unterhalten.
Aber richtig Fahrt nimmt dieser Krimi erst am Ende auf, als Manno Lewert auf der Insel ermitteln kann. Jetzt wird es spannend und einzelne Spuren verdichten sich und führen zu einem logischen und schlüssigen Ende.
Alfred Bekker erzählt auf wenigen Seiten gekonnt eine ungewöhnliche Geschichte, die den Leser unterhält. Sein flüssiger Schreibstil und ostfriesisches Lokalkolorit tragen dazu bei.
Gern vergebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung.