Northern Spy – Die Jagd
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»Ich habe den Nervenkitzel geliebt – ein hochspannendes Buch.« Reese Witherspoon
Tessa arbeitet im Büro der BBC in Belfast, als sie plötzlich ihre Schwester im TV sieht – als Täterin bei einem Raubüberfall. Marian sei bei der IRA, erklärt die Polizei und leitet eine Großfahndung ein. Aber wie kann das sein? Tessa und Marian haben sich immer gegen die Gewalt in Nordirland eingesetzt.
Als Tessa die Wahrheit über ihre Schwester erfährt, muss sie sich entscheiden: zwischen ihren Idealen und ihrer Familie, zwischen Unbeteiligtheit und Handeln. Und darüber, was sie tun muss, um die einzige Person zu schützen, die sie noch mehr liebt als ihre Schwester: ihren kleinen Sohn.
»Flynn Berry schreibt mitreißend über Frauen, die gegen eine Welt wüten, die grausame und rücksichtslose Männer schützt.« New York Times
Die Informantion
Das Cover spricht mich so gar nicht an, nur auf Grund des Hinweises auf einen Thriller hätte ich das Buch in die Hand genommen. Und das ist leider eine Mogelpackung. Mit einem Thriller hat diese Geschichte leider nichts zu tun. Der Titel bezieht sich auf eine Apfelsorte, aber statt über Äpfel wird hier über den Konflikt in Nordirland, über die IRA und M15 erzählt. Das hat mir allerdings viel an Informationen übermittelt. Gerne hätte ich gewusst, in welchen Jahr die Geschichte spielt, auch eine Karte über die dargestellten Orte wäre hilfreich gewesen. Das Buch wird in der Ich Form erzählt und besteht aus drei Teile. Es gibt Einblick in den Alltag der Menschen, die mit der Gefahr des Terrors leben. Durch die kurzen Kapitel und den flüssigen Schreibstiel kommt man schnell durch die Seiten.
Tessa alleinerziehend mit einem 6 Monate alten Sohn arbeitet im Büro der BBC in Belfast. Im Fernsehen sieht sie einen Bericht über einen Tankstellen Überfall. Sie erkennt ihre Schwester Marian. Das diese bei der IRA ist kann sie nicht glauben. Sie hat Angst um ihren Sohn und arbeitet fortan als Informantin.
Die Handlung der Protagonistin konnte ich selten nachvollziehen. Das Meiste drehte sich um ihre Gedanken, Sorgen, Emotionen und Beweggründe. Alltag und Mutter sein nahmen mir zu viel Raum ein und das ständige Zweifeln, Misstrauen und Gewissensbisse mochte ich irgendwann nicht mehr lesen. Zu Tessa fand ich leider keinen Zugang. Nervenkitzel war kaum vorhanden. Das letzte Drittel hat mich dann allerdings mit dem restlichem Buch versöhnt.
Flynn Berry - Northern Spy
Ein bewaffneter Überfall ist in Nordirland nichts Ungewöhnliches. Doch als die Journalistin Tessa die Aufnahmen des Vorfalls sieht, traut sie ihren Augen kaum: einer der Täter ist ihre Schwester Marian. Das kann nicht sein. Die Rettungssanitäterin kämpft für Menschenleben und würde sie nie riskieren. Und schon gar nicht ist sie Mitglied der IRA. Doch Tessa muss erkennen, dass sie nur eine Seite von Marian kannte und diese ihr eine andere offenbar über Jahre erfolgreich verschwiegen hat. Die junge Mutter wird vor eine schwere Entscheidung zwischen Familie und Idealen gestellt, die sie und ihren Sohn in größte Gefahr bringen.
Für ihren Debütroman wurde die amerikanische Autorin Flynn Berry mit dem Edgar Award ausgezeichnet, dem bedeutendsten Preis für Kriminalromane. „Northern Spy“ ist ihr dritter Roman, der geschickt die politische Lage in Nordirland mit der persönlichen Geschichte der zwei Schwestern verbindet.
Niemand ist unpolitisch in Nordirland. Selbst wenn man sich nicht positionieren will, hat man doch gewisse Pubs, die man besucht, und ein Umfeld, dass klar der einen oder anderen Seite zuzuordnen ist. Neutralität gibt es nicht, auch wenn Tessa und ihre Familie das lange Zeit glauben. Mit dem Überfall und der zweifelsfreien Zuordnung von Marian zur IRA scheinen sowieso alle Fragen beantwortet. Auch die Folgen bekommen Tessa und ihre Mutter unmittelbar zu spüren, nicht nur die Befragung durch die Polizei, sondern auch die beruflichen Konsequenzen, die sie für das Handeln Marians tragen müssen, lassen sie für das Handeln Marians bezahlen.
Die Autorin bietet einige Überraschungen, die jedoch immer auch einen Funken Zweifel mit sich schwingen lassen. Sagen die Figuren die Wahrheit oder spielen sie doch nur eine Rolle? Zwischen Freund und Feind, Agent und Doppelagent scheint lange alles möglich.
Ein spannungsreicher Krimi, der mehr auf der persönlichen Ebene als auf der politischen spielt. Der Konflikt zwischen den katholischen Nordiren und den englischen Besatzern liefert nur die Kulisse und wird durch das persönliche Schicksal überlagert. Daher sicher kein politischer Roman, sondern eher einer, der psychologisch von den Figuren viel abverlangt.
Politischer Thriller
Tessa lebt mit ihrem Sohn, ihrer Schwester und ihrer Mutter in der Nähe von Belfast. Nordirland ist stark gebeutelt von den Ereignissen der IRA, die sich zwar zurückgezogen, aber nie ganz ihr Werk beendet hat. Tessa, die bei BBC arbeitet, erfährt, dass bei einem geplanten Anschlag ihre Schwester Marian teilnimmt. Tessa und ihre Schwester sind so erzogen, dass sie nicht der IRA angehören. Deshalb geht Tessa davon aus, dass Marian zur Teilnahme dieses Anschlages gezwungen wurde. Schlussendlich stellt sich die Frage, was Tessa tun soll, damit sie sich und ihren Sohn nicht gefährdet, und das auch noch ihrer Einstellung entspricht.
Das Buch war zwar etwas anspruchsvoll zu lesen. Es wird aus Sicht von Tessa gesprochen. Und immer wieder erinnert sie sich zurück an Erlebnisse aus der Vergangenheit. Einige davon sind nützlich und dienen dem Verständnis, auf andere könnte man verzichten. Im Grossen und Ganzen ist es ganz spannend, doch mir fehlt etwas das Wissen über die IRA und deren Gewalt in Nordirland. Ich denke, mit mehr Allgemeinwissen darüber könnte ich mir einzelne Szenen besser vorstellen und diese eher nachvollziehen. Soweit aber ganz ok. Wer sich für Nordirland und dessen Politik aus der Vergangenheit interessiert, findet in diesem Buch eine sehr spannende Lektüre.
Alternativlos?
Zum Inhalt:
Tessa arbeitet in Nordirland bei der BBC und ist völlig geschockt, als sie sieht, dass ihre Schwester Marian, scheinbar eine erklärte Pazifistin, sich eine Sturmmaske überzieht und als Mitglied der IRA an einem Raubüberfall teilnimmt. Zuerst denkt Tessa, dass Marian gezwungen wurde, wird jedoch bald eines Besseren belehrt und durch die Angst um ihre Schwester und ihr Baby selbst ein Rädchen im System. Alternativlos?
Mein Eindruck:
Was an der Geschichte richtig gut gefällt ist die Wahl, die Tessa immer wieder hat: Die Wahl zwischen Pest und Cholera. Egal wie sie sich entscheidet, die Gefahr wird nicht weniger, in der sich Marian, sie und letztendlich auch noch mehr Mitglieder ihrer Familie und ihres Freundeskreises befinden. Die Autorin Flynn Berry beschreibt hautnah Panik, Hoffnungslosigkeit, Unverständnis und spielt damit auf der Klaviatur des Mitgefühls ihrer Leser. Aber sie zeigt auch immer wieder die Schönheit der Umgebung und die Freundschaft der Menschen untereinander, so dass absolut klar wird, warum Tessa nicht einfach mit wehenden Fahnen das Weite sucht. Dadurch, dass sich Berry mit allen Personen befasst, ihnen Tiefe, Hobbies und glaubwürdige Lebensläufe gibt, verschwimmen nicht nur subjektiv die Grenzen zwischen Opfern und Tätern. Diese Differenziertheit spiegelt sich dann auch in den Gedanken der Leser zum Buch. Auch diese müssen wie Tessa immer wieder überlegen, wem ihre Loyalität gehört und wem sie glauben dürfen, müssen, sollten.
Mein Fazit:
Aufwühlende Literatur mit einem Kapitel europäischer Geschichte, welches hoffentlich abgeschlossen ist
Eindringlich
Tessa arbeitet im Büro der BBC in Belfast, als sie plötzlich ihre Schwester Marian in den Fernsehnachrichten sieht. Sie soll einem Raubüberfall begangen haben und außerdem Mitglied der IRA sein. Tessa fällt aus allen Wolken, da sie und ihre Schwester sich immer gegen Gewalt und Terror eingesetzt haben und auch so erzogen wurden.
Während nach Marian gefahndet wird, beginnen sich bei Tessa die Zweifel zu mehren. Wie genau kannte sie ihre Schwester Marian wirklich? Und man erlebt hautnah mit, wie sich das Leben für sie, als Schwester einer Terrorverdächtigen, plötzlich von Grund auf verändert hat.
Als Tessa die Wahrheit erfährt, muss sie sich entscheiden, zwischen ihren Idealen und der Realität. Eine sehr große Rolle spielt dabei auch ihr kleiner Sohn Finn, den sie um alles in der Welt schützen will.
,,Northern Spy“ ist nicht unbedingt ein Thriller, eher ein Roman mit subtiler Spannung und auch überraschenden Wendungen. Einen Großteil der Handlung nehmen Tessas Gedanken, ihr innerer Konflikt und ihr Ringen um eine Entscheidung ein. Bedrückend sind auch die fast schon nebenbei erwähnten Einschränkungen des alltäglichen Lebens in Nordirland, wo jeder Gang vor die Haustür mit tödlicher Gefahr verbunden sein kann.
Das macht ,,Northern Spy“ in meinen Augen zu einer wirklich empfehlenswerten Lektüre.
Das war nix
Der nordirische Bürgerkrieg wütet noch immer als Tessa, alleinerziehende Mutter eines kleinen Jungen, während ihrer Arbeit beim BBC in Belfast ihre Schwester Marian im TV entdeckt - als Täterin bei einem Raubüberfall. Sie kann es nicht glauben, dass Marian ein Mitglied der IRA sein soll. Als Tessa die Wahrheit erfährt, stellt sich ihr Leben auf den Kopf und bei ihren Nachforschungen gerät sie und ihre kleine Familie in höchste Gefahr.
In diesem Buch geht es um Terror, Angst vor Angriffen und Spionage. Jeder Punkt allein wäre schon eine Grundlage für einen Thriller, doch leider habe ich in dieser Story auf Spannung und thrill vergeblich gewartet. Vielmehr erwartet den Leser eine Geschichte über ausschweifend und zäh beschriebene Nebensächlichkeiten und Gefühle.
Der Schreibstil ist zwar leicht zu lesen, aber die Autorin hat es nicht geschafft mich an die Handlungen zu fesseln. Die Charaktere blieben mir allgemein zu blass und unsympathisch.
Schade, die Konfliktsituation in Nordirland versprach ein interessantes Thema, aber alles blieb oberflächlich und selbst der Schluss war mir zu unglaubwürdig.