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Die Opfer, die man bringt

Der sechste Fall für Sebastian Bergman
Buch
Gebundene Ausgabe, 608 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3805250886

ISBN-13: 

9783805250887

Auflage: 

1 (11.10.2018)

Preis: 

22,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 105.459
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3805250886

Beschreibung von Bücher.de: 

Eine Vergewaltigungsserie erschüttert Uppsala. Als eines der Opfer stirbt, wird die Stockholmer Reichskommission hinzugezogen. Doch das einstmals eingespielte Team um Torkel Höglund muss sich erst wieder zusammenraufen und persönliche Konflikte beilegen. Vor allem, als auch Kriminalpsychologe Sebastian Bergman in den Fall eingeschaltet wird. Bergman ist schon länger nicht mehr Teil des Teams, das Verhältnis zu seiner Tochter Vanja, Hauptverantwortliche für die Ermittlungen vor Ort, zerrüttet. Trotz interner Querelen stößt das Team auf Indizien, dass die Frauen nicht zufällig ausgewählt wurden. Allerdings scheint eine Reihe von Personen um jeden Preis verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Opfern jemals ans Licht kommt.

Kriminetz-Rezensionen

Der Glaube an Gott

Endlich hatte die lange Wartezeit ein Ende und Band 6 der Serie um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman ist erschienen. Ich wollte mich zügeln und wirklich langsam lesen und genießen, da man als Fan weiß, das es nun wieder einige Jahre dauern kann, bis das nächste Buch erscheint, aber es ging einfach nicht. In zwei Tagen war das Vergnügen vorbei. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, aber um das Drumherum und die ganzen Verbindungen des Teams untereinander zu verstehen, sollte man wirklich mit Band 1 beginnen. Ich finde, in keiner anderen Reihe ist das so wichtig und unerlässlich wie hier.

In diesem Band geht es um Vergewaltigungen und um versuchte Vergewaltigungen. Die Frauen in Uppsala trauen sich kaum noch auf die Straße. Beim Lesen spürt man, dass hinter allem ein großes und dunkles Geheimnis stecken muss.

Anne-Lie Ulander ermittelt in diesen Fällen und sie überredet Sebastian Bergman ihr unter die Arme zu greifen. Man ahnt es schon, denn auch Vanja Lithner ist als Ermittlerin bei diesem Fall eingesetzt und das führt wieder einmal zu Spannungen zwischen ihr und Bergman.

Neben diesen schrecklichen Fällen gerät auch Billy, aus dem Torkel-Team, in den Mittelpunkt, denn er kann »die Schlange«, also seine mörderischen Gefühle, nicht im Zaum halten. Billy ist beim Polizei-Team als PC- und Technikspezialist tätigt, verheiratet mit My, hinter deren Rücken er versucht den Mord an seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Jennifer zu vertuschen. Er hält ihre Accounts in den Sozialen Medien am Leben, nach dem Motto, dass sie noch putzmunter ist und sich nur eine Aus-Zeit genommen hat. Dieser Teil der Geschichte hat mir extrem gut gefallen, weil ich als Leserin immer Teil seines Tuns und seiner Gedanken war.

Sebastian Bergman selbst hat sich, zum Glück, nicht verändert. Er tritt in jedes Fettnäpfchen, welches sich ihm bietet und nimmt alle Frauen mit ins Bett, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Er ist und bleibt ein A....loch, aber ich finde diesen Charakter einfach klasse und ungewöhnlich toll.

Das Ende? Ja zum Ende hin hauen die beiden Autoren wieder einen Knaller heraus, wo mir der Atem gestockt hat. Das kann doch nicht wahr sein, bitte lass es nicht so sein, wie es angedeutet wird. Und sollte es so sein, also dann, dann weiß ich auch nicht. Ein Cliffhanger der seinesgleichen sucht. Wieder ein toller und spannender Band aus meiner absoluten Lieblingsserie.

Sebastian Bergman wird nicht sympathischer

Der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman musste die Reichsmordkommission verlassen und beschäftigt sich derzeit mit einem Buchprojekt. Seine Tochter Vanja arbeitet in Uppsala und als es dort zu verschiedenen Vergewaltigungen kommt, wird die Reichsmordkommission aus Stockholm hinzugezogen und auch Sebastian wird wieder mit ins Boot genommen. Da sich die Mitglieder der Teams schon kennen, sind die Unstimmigkeiten, die Animositäten, das Konkurrenzdenken samt Ärger schon vorprogrammiert. Die Taten erfolgen immer nach einem Muster – die Frauen werden von hinten angegriffen und mittels einer Spritze außer Gefecht gesetzt. Seltsamerweise stimmt die DNA des sichergestellten Spermas nicht überein – handelt es sich womöglich um mehrere Täter? Erst nach längeren Nachforschungen erkennen die Ermittler die Verbindungen der einzelnen Opfer und haben nun die Chance, den/die Täter zu fassen. Das ist stark verkürzt, denn ganz so einfach geht es natürlich nicht.

Die Autoren haben für mich wieder einen spannenden Fall geschrieben. Um es gleich vorneweg zu sagen, m.E. sollte man die Serie in der richtigen Reihenfolge lesen, denn die Figuren werden hier weiterentwickelt und mit Vorkenntnissen macht das Lesen einfach mehr Spaß. Sebastian wird mit seinem Charakter und seinen Handlungen immer eine strittige Figur bleiben. Eines seiner erklärten Ziele, die Versöhnung mit Vanja, werden wir vielleicht noch mal erleben – oder auch nicht. Eigentlich wollte er sich ja strikt an die ihm vorgegebenen Verhaltensweisen halten, aber das gelingt ihm einmal mehr nicht. Er kann mir als Leser einfach nicht sympathisch werden, trotzdem lese ich diese Thriller sehr gerne. Ich habe das Gefühl, dass keines der Teammitglieder normal ist, alle haben ihr Päckchen zu tragen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Ursula und ihr Auge. Bei der genauen Beschreibung der Handhabung um ihr Auge (der Leser weiß was ich meine), hat es mich leicht gegruselt. Billy ist auch ein sehr schwieriger und gefährlicher Zeitgenosse, das schätzt Sebastian richtig ein und ist auf der Hut. Nach der Lösung des Falles und am Ende des Buches wurde allerdings schon sehr dick aufgetragen und mit einem Cliffhanger endet das Buch.

Ich fühlte mich auch mit diesem Band und dem komplizierten Fall sehr gut unterhalten und bleibe dem unsympathischen Sebastian Bergman auch im nächsten Band treu!

Gute Fortsetzung

Eine Vergewaltigungsserie hält die schwedische Stadt Uppsala in der Nähe von Stockholm in Atem. Als eines der Opfer stirbt, übernimmt das Team von Torkel Höglund den Fall. Aber die Ermittler haben nicht nur mit fehlenden Indizien zu kämpfen, sondern auch mit internen Querelen untereinander, die sich mit dem Auftauchen vom exzentrischen Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann noch weiter verstärken. Die Ermittlungen ergeben dann eine Gemeinsamkeit, die die Opfer miteinander verband, aber niemand will über die Vergangenheit sprechen ...

Ich habe schon viel Gutes von den Kriminalromanen um den Psychologen Sebastian Bergmann vom Autor Michael Hjorth gehört und war nun mit »Die Opfer, die man bringt« gespannt auf meinen Quereinstieg in die Serie. Ich hatte zwar keine großen Verständnisprobleme, musste mich aber anfangs in die nicht ganz einfachen Charaktere und deren Verstrickung untereinander einfinden. Der Autor erzählt die Geschichte in einem gut zu folgendem Schreibstil und legt sehr viel Wert auf die Entwicklung seiner Hauptprotagonisten. Diese charakterisiert er aus meiner Sicht sicherlich interessant, aber ich konnte zu keiner der Personen Sympathiewerte entwickeln. Zudem standen mir das eine oder andere Mal die persönlichen Belange der Ermittler zu sehr im Vordergrund, so dass die eigentliche Aufklärung zur Nebensache wurde. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Autor sehr gut, den Spannungsbogen mit den Vergewaltigungen und dem geheimnisvollen Hintergrund der Taten auf einem hohen Niveau zu halten und dann vor allem mit einem aus meiner Sicht sehr überraschenden Finale zu überzeugen.

Dem Audiobuch-Verlag ist die Umsetzung des Buches in der Audiofassung sehr gut gelungen. Es wurde mit dem mir bis dato noch unbekannten Sprecher Douglas Welbat eine sehr gute Besetzung gefunden, der die Geschichte mit seiner tiefen und sehr ruhigen Stimme emotional und authentisch gelesen hat. Er verlieh den nicht immer einfachen Protagonisten eine Seele und verlieh dem Hörbuch zusätzlichen Charme.

Insgesamt ist aus meiner Sicht »Die Opfer, die man bringt« eine gelungene Fortsetzung der erfolgreichen schwedischen Krimi-Reihe von Michael Hjorth. Es erscheint mir für Neueinsteiger durchaus sinnvoll zu sein, die Serie von Beginn an zu lesen oder hören, da die Handlung viel auf die Beziehungen der Protagonisten untereinander beruht. Ich empfehle das Hörbuch aber sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.