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Opfermoor
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Beschreibung:
Ein sagenumwobenes, abgelegenes Moor inmitten der Wälder und Seen Schwedens: Hier entnimmt die junge Biologin Nathalie Proben für ein Forschungsprojekt - und findet kurze Zeit später einen Mann, der brutal zusammengeschlagen im Sumpf liegt. Direkt daneben eine von hand ausgehobene, etwa zwei Meter lange Grube. Ein vorbereitetes Grab? Ein Hinweis auf die Menschenopfer, die in der Eisenzeit hier erbracht wurden? Zusammen mit der Polizeifotografin Maya versucht Nathalie, die Geschehnisse aufzuklären. Dabei stoßen die beiden Frauen auf weitere Leichen im Moor und finden heraus, wie unheilvoll die Bewohner des Ortes in die Vorfälle verstrickt sind ...
Opfermoor ist ein suggestiver Spannungsroman der Extraklasse. Das zwischen Faszination und Unheil schillernde Moor wird dabei selbst zu einer Hauptfigur. Seiner Präsenz und Sogwirkung kann sich der Leser nur schwer entziehen.
Ein Debüt im schaurigen Moor
In ihrem Debütroman nimmt die Autorin ihre Leser mit in eine schaurige Moorlandschaft von Mossmarken in Südschweden.
Die junge Biologin Nathalie kehrt in ihre Heimat zurück, um für ihre Forschungs- bzw. Doktorarbeit Proben aus dem Moor zu nehmen und damit das Thema „Treibhausgase in Mooren“ durch Feldversuche zu untermauern. Das Moor konserviert erfahrungsgemäß und dies will Nathalie hierdurch nachweisen. Gleich zu Beginn trifft sie den sympathischen Jogger Johannes, der an ihrem Haus vorbeiläuft und es ergeben sich erste Annäherungsversuche. Eines wird dabei sofort klar, Nathalie trägt ein Geheimnis in sich, das sie nicht so leicht preisgibt. Nach einigen Tagen findet sie im Moor Johannes, der zusammengeschlagen dort liegt und neben ihm war ein Grab ausgehoben worden. Der Polizist Leif, der kurz vor seiner Pensionierung steht, ermittelt und holt sich die erfolgreiche Fotokünstlerin Maya inoffiziell zur Unterstützung. Nathalie kümmert sich ebenfalls um die Klärung des Vorfalls.
Nathalie selbst hat in ihrer Kindheit in Mossmarken gelebt, kennt daher die Bewohner und wurde nach schrecklichen Ereignissen von hier weggebracht. Auch Maya hat in ihrer Kindheit und Jugend in einem Nachbarort gewohnt. Sie zog dann zum Studium nach New York und nach Göteborg und ist erst seit kurzem mit großen Plänen zurückgekehrt.
Das Buch wird in zwei Strängen erzählt – auf der einen Seite die Gegenwart und auf der anderen Seite werden die Kindheitserlebnisse und das Trauma von Nathalie peu à peu aufgedeckt.
Von nordischen Krimis ist man eine düstere Stimmung gewohnt, diese wird hier durch die gruselige Atmosphäre im Moor getoppt. Das Moor ist der Dreh- und Angelpunkt. Es wird zum Teil mystisch, esoterisch, aber auch märchenhaft und schauerlich beschrieben und je mehr Leichen auftauchen, desto mehr fragt sich der Leser, waren es Opfer, die dem Moor gebracht wurden oder was steckt genau dahinter. Denn es gibt quasi historische Leichen und einige sind aus jüngerer Vergangenheit. Bei denen gibt es eine Gemeinsamkeit – in ihren Taschen steckte eine größere Anzahl Münzen. Die Autorin wartet mit der Beantwortung aller Fragen und der Auflösung bis zum überraschenden Ende.
Ein Krimi, der von Anfang an spannend geschrieben ist und durch seine Atmosphäre besticht. Ich bin auf ein weiteres Buch der Autorin sehr gespannt!
Dort draußen verschwinden Menschen spurlos
Meine Meinung und Fazit:
Susanne Jansson gelingt es mit ihrem Debütroman den Leser, mich, gefangen zu nehmen und die unheimliche Atmosphäre eines Moores mit dem Buch wiederzugeben. Mit einem Moor verbindet so ziemlich jeder ein ungutes, kühles Gefühl, die Angst hineingezogen zu werden, ist da. Beim Lesen hatte ich somit das Gefühl, dass es schon November ist und überall Nebel herumwabbelt.
Nathalie ist Wissenschaftlerin, darin fühlt sie sich sicher. Dort kann sie klassifizieren, ordnen. Wenn alles in Bahnen/den gewohnten Weg verläuft, geht es ihr gut, dann wird sie nicht an ihre Vergangenheit erinnert. Was damals passiert ist, wurde mir als Leser lange verschwiegen. Passt aber so gut zum Buch und zur Handlung, finde ich. Und ihr Schicksal ist einfach schlimm und zeigt wieder, wie sehr Irrglaube Menschen in ihrem Handeln beeinflusst. Die Figur Nathalie wirkt scheu, unnahbar. Aber durch ihr Schicksal nachvollziehbar.
Dann ist da noch Maya, eine bekannte Künstlerin, die aber auch zeitweise als Polizei-Fotografin tätig ist. Somit schließt sich der Kreis und sie steht mitten in den Ermittlungen. Direkte Beschreibungen der polizeilichen Ermittlungen begegnet man nicht im Buch, dies macht das Buch in meinen Augen aber interessant und es ist mal was anderes. 4,5 von 5 Sternen.
Folgendes Zitat/Situation von Maya gefällt mir: „Mit der Kamera einen Menschen abzubilden, der seinen letzten Atemzug getan hatte, war ein erschütterndes Erlebnis. Den Ort zu dokumentieren, an dem ein Verbrechen stattgefunden hatte, ebenfalls. Nach wie vor faszinierte es sie, wie vollkommen alltägliche Orte oder unansehnliche Gegenstände plötzlich als wichtige Beweismittel neue Bedeutung erlangen konnten.“
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.
Mein Dank geht an das Team von kriminetz.de und den C. Bertelsmann Verlag für das Reziexemplar.