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Paris, die Nacht

Kriminalroman
Buch
Broschiert, 150 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3945133149

ISBN-13: 

9783945133149

Erscheinungsdatum: 

01.03.2015

Preis: 

12,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 980.572
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3945133149

Beschreibung Verlag: 

Abraham und Goran sind Gelegenheitsdealer. Auf der Suche nach Stoff für den eigenen Bedarf streunen sie durch La Goutte d’Or im Norden von Paris. Eines Tages entdecken sie in einem Hinterzimmer einer Bar ein illegales Glücksspiel und beschließen, den Laden zu überfallen. Doch die ausgeraubten Ganoven lassen sie nicht unbehelligt davonkommen. Abraham und Goran bleibt nur die Flucht, um das Ende der Treibjagd abzuwarten. „Paris, die Nacht“ ist Guez‘ Debüt-Roman und der erste Roman der Pariser Trilogie.

Kriminetz-Rezensionen

Im Niemandsland

Der Polar Verlag hat nun den ersten französischen Roman in seiner Edition herausgebracht. Jérémie Guez‘ „Paris, die Nacht“ ist ein dünnes Bändchen mit wenig mehr als 100 Seiten. Wenig Umfang muss aber nicht wenig Inhalt bedeuten. Oder etwa doch?

„Paris, die Nacht“ handelt von den zwei Freunden Abraham und Goran, die in Paris auf die schiefe Bahn geraten. Als Kinder aus dem maghrebinischen Migrationsmilieu ist dies nicht gerade verwunderlich. Ihr Alltag besteht aus Gaunereien und Drogenkonsum. Schließlich drehen die Freunde ein größeres Ding und überfallen ein illegales Pokerspiel. Fortan leben sie in Furcht vor den Überfallenen – allesamt harte Nummern der Pariser Unterwelt. Auf ihrer Flucht radikalisieren sich die Freunde und schrecken sogar vor dem Schlimmsten nicht zurück … Aber sie bleiben die Gejagten und es ist eigentlich nicht die Frage ob, sondern wann es sie erwischt.

Guez hat mit „Paris, die Nacht“ keinen politischen Noir vorgelegt. Politisierung und offene Sozialkritik sind ihm ebenso fremd wie ein reines Gangster-Drama. Auch um einen (klassischen) Kriminalroman, wie es der Verlag angekündigt hat, handelt es sich nicht, bezieht doch der Krimi seine Spannung aus einem dunklen Geheimnis in der Vergangenheit. Aber sowohl das Geheimnis als auch die Spannung fehlen weitestgehend – so sind weder Tatschilderungen noch der Showdown sonderlich spannend. Die Schwierigkeit, die Gattung von „Paris, die Nacht“ genau zu definieren, wirkt sich negativ auf den Inhalt aus. Obwohl von sehr schmalem Umfang wiederholt der Ich-Erzähler Abraham gebetsmühlenartig den durch die Figuren vorgenommenen Drogenkonsum. Natürlich soll dies die Lebenseinstellung und den Tagesablauf der verlorenen Jugend verdeutlichen, aber auch der dümmste Leser hat nach dem 20. Joint und der zehnten Line Koks verstanden, wie der Hase läuft. „Paris, bei Nacht“ changiert von seinem Anspruch her irgendwo zwischen Camus „Der Fremde“ und Manchettes Noirs im Niemandsland, ohne auch nur annähernd deren Niveau zu erreichen. Es bleibt mit Spannung zu erwarten, ob der zweite Band von Guez Paris-Trilogie besser ausfällt.