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Perfidia

Das zweite L.A.-Quartett, Band 1. Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 960 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3550088973

ISBN-13: 

9783550088971

Erscheinungsdatum: 

27.02.2015

Preis: 

25,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.135.598
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3550088973

Beschreibung von Bücher.de: 

»Besessenheit steht mir gut. Die Liebe zur Sprache definiert mich. Diesbezüglich fordere ich andauernd mein Geburtsrecht ein. Ich bin ein in Los Angeles geborener Amerikaner. Die Geschichte hat mich einmal mehr an meinen Schreibtisch gerufen. Mein Roman heißt »Perfidia«. Der Titel bedeutet auf Spanisch Verrat und verweist auf ein klagendes Lied der späten Dreißigerjahre. Der Roman ist 960 Seiten lang und in jeder Hinsicht groß angelegt. Die Geschichte erstreckt sich vom 6. bis zum 29. Dezember 1941. Männer und Frauen mit großen Seelen geraten in Los Angeles im Monat von Pearl Harbor aneinander. Sie hab en große Überzeugungen, große Träume und ein tief gestörtes Pflichtbewusstsein. Sie arbeiten mit- und gegeneinander, um ein großes Verbrechen aufzuklären, und streben groß und ruchlos nach Liebe. »Perfidia« ist die Quintessenz dessen, was ich über die Kunst und das Handwerk des Geschichtenerzählens, was ich über Geschichte, über Männer und Frauen weiß, und über die immer wieder drängende Frage, warum Menschen tun, was sie tun. Ich bin in die Vergangenheit hinabgestiegen und mit einem Geschenk für Sie zurückgekehrt. Das ich mit meinen allerbesten Wünschen anzunehmen bitte.« James Ellroy

6. Dezember 1941: Es ist der Vorabend des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor. Amerika steht kurz vor dem Kriegseintritt. In Los Angeles wird eine japanische Familie tot aufgefunden. Handelt es sich um Mord oder rituellen Selbstmord? Die Ermittlungen bringen vier Menschen zusammen: Einen brillanten Forensiker, japanisch-amerikanischer Abstammung, eine junge Frau, von einer unbändigen Abenteuerlust getrieben, einen Polizisten, den es wirklich gab: William H. »Whiskey Bill« Parker, später Chef des LAPD, und einen, der ein Produkt von Ellroys unnachahmlicher Phantasie ist: Dudley Smith, die perfide Verkörperung des Bösen.

Seit vielen Jahren gilt James Ellroy als eine der wichtigsten Stimmen seines Landes, und entsprechend ist Perfidia in Amerika ein literarisches Ereignis.

Ellroy knüpft mit diesem Roman an seine größten Erfolge an, L.A. Confidential und Schwarze Dahlie.vorgelegt.

Kriminetz-Rezensionen

L.A. Quartett trifft Underworld

Es ist nicht verwunderlich, dass James Ellroys im Ullstein Verlag erschienener Kriminalroman „Perfidia“ ein solches Brett geworden ist, da der späte Ellroy einen Hang zur alltestamentarischen Breite und Gnadenlosigkeit besitzt. Knapp 1000 Seiten (!) Maschinengewehr-Parataxe und jeder Satz ein Treffer versprechen dem gespannten Leser Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

„Perfidia“ ist der mehr als verheißungsvolle Auftakt zum zweiten L.A.-Quartett. Eingefleischte Ellroy-Fans werden sich voller Wehmut an die „Schwarze Dahlie“, „Blutschatten“, „L.A. Confidential“ und „White Jazz“ erinnern. „Perfidia“ setzt zeitlich früher ein als das erste Quartett, nämlich am Vorabend der Bombardierung von Pearl Harbour durch die Japaner. Eine japanische Familie wird tot aufgefunden. Für die Ermittler des L.A.-Morddezernats ist unklar, ob Mord oder ein ritueller Selbstmord vorliegt. Als Japan die USA angreift, entsteht ein heilloses Chaos, in dem es wenige Kriegsgewinnler und zahlreiche Verlierer gibt. Das multikulturelle L.A. steht vor einer Zerreißprobe, in der Japaner, Chinesen, WASPs und katholische Einwanderer wechselnde Allianzen eingehen.

Ellroy benutzt in „Perfidia“ das bereits aus dem ersten L.A.-Quartett zur Genüge bekannte Personal. Whiskey Bill Parker, Scotty Benett, Lee Blanchard, Kay Lake und der unnachahmlich böse Dudley Smith sind nur einige der Protagonisten. Dabei hat sich Ellroy einige Jokes erlaubt. Beth Short ist die uneheliche Tochter von Dudley Smith und Ward Littell erhält als FBI-Mann einen eher unwichtigen Auftrag. Ellroy ergänzt die fiktive Ebene - wie in der Underworld-Trilogie - um real-historische Ereignisse und Geschehen. Bette Davis, Franklin D. Roosevelt und andere Prominente spielen nicht unwichtige Rollen. Und das geschichtliche Ereignis des großen Weltenbrands bildet die Hintergrundfolie vor der die Ereignisse in L.A. unerbittlich ihren Lauf nehmen.

„Perfidia“ zeigt Ellroy auf der Höhe seiner Meisterschaft. L.A.-Quartett und Underworld-Trilogie gehen in vielerlei Hinsicht eine wunderbare Symbiose ein. Die gnadenlose Brutalität der evozierten Bilder nimmt den Leser genauso gefangen wie die schonungslos-objektiv offenbarten degenerierten Psychen der Handelnden und einer ganzen Nation. Perfidia ist ein Must-have! Aber um Enttäuschungen vorzubeugen sei auch erwähnt, dass „Perfidia“ der in der Underworld-Trilogie gezeigten Erzählkunst nicht ganz das Wasser reichen kann. Aber beinahe eben.