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Der Preis des Lebens

Der erste Fall für die Kommissare Michael Lenhart und Sabine Preiss. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3710900840

ISBN-13: 

9783710900846

Auflage: 

1 (22.08.2019)

Preis: 

18,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.038.011
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3710900840

Beschreibung von Bücher.de: 

Ganz gleich ob Herz, Niere oder Leber - bei finanzkräftiger Nachfrage finden die beiden Mediziner Keller und Vekete den passenden Spender, entnehmen das Organ und implantieren es ihrem Kunden. Innerhalb kürzester Zeit und ohne Spuren zu hinterlassen - bis ein Missgeschick auf dem Wiener Zentralfriedhof passiert und Michael Lenhart die Ermittlungen aufnimmt.

Wie seine Kollegin Sabine Preiss wurde er strafversetzt in eine ominöse Einheit für Sonderfälle. Während die beiden anfangs noch im Dunkeln tappen und das Morden unablässig weitergeht, fügen sich die einzelnen Puzzlestücke mit der Zeit zusammen.

Bernhard Kreutner schreibt einen morbiden und bestens unterhaltenden Kriminalroman, mit feinem Gespür für seine skurril-charmanten Figuren und die Wiener Kulisse sowie viel Detailkenntnis für die politisch-medizinischen Hintergründe.

Kriminetz-Rezensionen

Eine besondere Geschäftsidee

In letzter Zeit geht das Thema „Organspende“ wieder einmal verstärkt durch die Medien. Wenn schon Spenderorgane knapp sind, warum dann nicht ein lukratives Geschäft damit aufziehen, denken sich die Ärzte Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete. Sie nutzen die Daten der Krankenkassen, um für ihre zahlungskräftige Kundschaft passende Organe zu finden. Pech, dass die unfreiwilligen Spender das nicht überleben.

Alles geht eine ganze Zeit gut, doch dann tauchen in einem Sarg auf dem Wiener Zentralfriedhof zwei Leichen auf, wovon eine ziemlich ausgenommen wurde. Es wird ein Fall für Michael Lenhart und Sabine Preiss, die zur Abteilung für Sonderfälle strafversetzt wurden.

Es ist ein spannender, wenn auch etwas morbider Krimi. Der Schreibstil ist gut zu lesen und trotz des ernsten Themas sogar oft humorvoll. Auch die Wiener Atmosphäre kommt gut rüber.

Lenhard und Preis sind gute und etwas unangepasste Ermittler, daher auch die Strafversetzung. Sie setzen sich auf die Spuren der Organmafia und ermitteln unkonventionell. Schon bald erhalten sie Unterstützung bei ihren Ermittlungen. Leider aber auch erhalten ihre Gegner Unterstützung aus, da sie von ganz oben gedeckt werden. Plötzlich wird der Spieß umgedreht und man ist hinter den Ermittlern her.

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

Kampf gegen die Organmafia

„... Ein Mensch stirbt, damit ein anderer lebt. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, alles andere nehme ich Ihnen ab ...“

In der Schweiz führt Dr. Andrè Keller eine private Klinik. Er hat sich auf Organtransplantationen spezialisiert. Die nötigen Spender besorgt Dr. Eva Vekete. Der Kontakt mit ihr bedeutet für die Personen, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben haben. Geschickt werden sie dazu in eine Falle gelockt. Eva ist es auch, die die Organe entnimmt. Die Empfänger wissen, dass für sie gemordet wird. Wie zynisch das klingt, zeigt das obige Zitat.

Bisher hat die Methode problemlos funktioniert. Doch dann fällt auf dem Wiener Zentralfriedhof ein Sarg zu Boden und zerbricht. Die Verantwortlichen reagieren verantwortungsbewusst und informieren die Polizei, als plötzlich zwei Leichen statt einer vor ihnen liegen.

Der Fall landet bei Hauptmann Michael Lenhart und Leutnant Sabine Preiss. Beide wurden zu einer Sondereinheit strafversetzt.

Der Autor hat einen fesselnden Kriminalroman zu einem äußerst brisanten Thema geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Einerseits stellt er die emotionale Kälte der beiden Ärzte durch ihr Tun und Handeln sehr gut dar, andererseits gibt es auch humorvolle oder sarkastische Stellen, zum Beispiel diese: „... Entscheidend ist das Individuum, der einzelne Mensch. Ein Idiot bleibt ein Idiot, egal wie viel Lametta seine Uniform schmückt ...“

Die beiden Kriminalisten fallen deutlich aus dem Rahmen des Üblichen. Michael Lenhart hat einen Wiener Kabinettschef geohrfeigt, weil er für den Tod eines Zeugen verantwortlich war. Er steht zu seiner Tat und lässt sich nicht verbiegen. Die Ministerin hat die richtigen Konsequenzen gezogen. Michael wird nicht entlassen, nur strafversetzt, der Kabinettschef darf sich einen neuen Job suchen. Häufig hat Michael einen Ausspruch von Aristoteles auf den Lippen. Sein logisches Kombinationsvermögen ist zu bewundern. Es macht Spaß, seinen Gedanken zu folgen.

Auch Sabine hat es gewagt, einem ihrer Vorgesetzten Inkompetenz vorzuwerfen. Allerdings wird es sich hier als Glücksfall erweisen, dass Sabine in einer Spezialeinheit des Österreichischen Bundesheeres gedient hat. Außerdem hat sie Mathematik studiert.

Nicht zu unterschätzen ist Frau Wolf, die Vorzimmerdame von Brigadier Fritsch, Lenharts neuem Vorgesetzten. Sie fällt schon wegen ihres Wiener Dialekts auf. An ihr vorbeizukommen, ist kaum möglich. Allerdings weiß Lenhart sie zu nehmen, während andere sie unterschätzen ...

Gut beschrieben werden technische Spielereien, die in dem Fall eine Rolle spielen. Die erste Frage, die sich nämlich für die Ermittler stellt: Wie kommen die Täter an die Gesundheitsdaten ihrer Opfer? Damit wären wir beim Thema Datenschutz und den Möglichkeiten, diesen zu umgehen. Im Gespräch der Ermittler klingt das so: „... Ja, leider. Big Brother macht es möglich. Sie und ich als lebende Ersatzteillager für jene, die meinen, über dem Gesetz zu stehen ...“

Zu den Höhepunkten im Buch gehören für mich die Gespräche, seien es Sabines raffinierte Verhörtechniken, die das Gegenüber genau dorthin bringen, wo sie es haben will, seien es die Gespräche von Michael und Sabine mit Beteiligten, wobei sich die beiden geschickt die Bälle zuspielen oder die Dialoge mit den Vorgesetzten. Spitzfindig beschreibt es am treffendsten. Michael trifft einen deutschen Kollegen, den man aufs Abschiebegleis gestellt hat. Köstlich, wie gekonnt die beiden beim Angeln miteinander kommunizieren. Hier ist ein Ausschnitt: „... Interessant, wie bei der Schwarzen Witwe. Zuerst kämpft man um die Weitergabe der eigenen DNA und anschließend fördert man die Nachkommenschaft als Proteinquelle. Effizient, aber nicht unbedingt romantisch ...“

Erschwerend kommt für die Ermittler hinzu, dass in den Organhandel Leute mit Geld und Macht verstrickt sind, die ihre Fühler bis in die oberen Etagen der Politik und die Geheimdienste ausgestreckt haben. Glücklicherweise ist die Ministerin integer genug, ihren Leuten den Rücken freizuhalten und etwaige Anfragen abzublocken oder abblocken zu lassen – manchmal mit sehr feinen Humor!

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt zum einen an den geradlinigen Ermittlern, zum anderen an dem ausgefeilten Schriftstil. Außerdem hat mir der Autor klargemacht, dass die Gier nach Macht und Reichtum keine Grenze und keinerlei moralische Skrupel kennt.

Spannender Krimi mit interessanter Thematik

Das Spezialgebiet von Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete sind Organtransplantationen oder – treffender formuliert – der Organhandel. Für ihre solventen Kunden werden alle Skrupel über Bord geworfen und mit Hilfe von ehemaligen Söldnern jedes gewünschte Organ besorgt. Lange läuft alles reibungslos, aber dann passiert ein Missgeschick auf dem Wiener Zentralfriedhof und zwei strafversetzte Polizisten beginnen zu ermitteln. Sie kommen einem internationalen Verbrecher-Netzwerk auf die Spur, das bis in die höchsten Kreise reicht.

Der Preis des Lebens stammt aus der Feder von Bernhard Kreutner.

Michael Lenhart und Sabine Preiss, die beiden Hauptcharaktere sind zwei sehr unkonventionelle Ermittler und stoßen so auf wenig Gegenliebe bei ihren Vorgesetzten. Strafversetzt zu einer Sondereinheit führen sie ihre erste Untersuchung auf den Wiener Zentralfriedhof durch. Bei ihren Ermittlungen kommen sie einem illegalen Organhandel auf die Spur, bei dem digitale Daten genutzt werden, um die passenden Opfer zu finden.

Michael Lenhart und Sabine Preiss, passen nicht in das normale Bild der Ermittler. Lenhart wirkt sehr analytisch und ist ein Fan von Aristoteles, den er zu jeder sich bietenden Gelegenheit zitiert. Am Anfang hat mir das gut gefallen, leider nutzte sich dies sehr schnell ab und – ehrlich gesagt – nervte es mich zum Schluss sogar ein wenig, denn zu den Zitaten kamen noch philosophische Abhandlungen, die mich im Lesefluss hemmten.

Sabine Preiss ist eine toughe, aber auch ein wenig unangepasste Frau, die mir persönlich sehr sympathisch war und der ich gerne durch den Krimi folgte, auch zeigte sie zwischendurch eine Spur von Humor, was mir gut gefallen hat.

Die Geschichte selbst empfand ich spannend. Illegaler Organhandel, die Digitalisierung, wie sicher sind digitale Daten und welche werden erhoben und gesammelt, die Politik und der Geheimdienst ergeben für mich eine interessante Mischung. Der Autor schafft es gekonnt, mit diesen Themen Spannung zu erzeugen, aber auch Fragen aufzuwerfen, was mir gut gefallen hat. Dabei hat der Krimi ein angenehmes Tempo und man kommt zügig durch Geschichte.

Mein Fazit:
Ein interessanter und spannender Krimi, der bei mir vor allem durch die Thematik punkten kann.