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Der Prozess

Der Staat gegen Beate Zschäpe u.a.
Buch
Gebundene Ausgabe, 304 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3328600183

ISBN-13: 

9783328600183

Erscheinungsdatum: 

10.06.2019

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 821.770
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3328600183

Beschreibung von Bücher.de: 

Justizversagen oder Meisterstück? Der Prozess gegen Beate Zschäpe.

In kaum einem Strafprozess sind Möglichkeiten und Grenzen der Rechtsprechung so ausgelotet worden wie im Verfahren gegen Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten. Gisela Friedrichsen, Deutschlands bekannteste Gerichtsreporterin, zeigt in ihrer glänzenden Analyse, warum dieser fünf Jahre dauernde Prozess, der erstmals nach 1945 eine rassistisch motivierte Mordserie aufklären musste, für die bundesdeutsche Rechtsprechung so bedeutend ist. Anschaulich schildert sie die Beteiligten und ihre Strategien, von der sphinxhaften Hauptangeklagten über die ungewöhnliche Riege der Verteidiger und dubios agierende Nebenklägeranwälte bis hin zum Vorsitzenden Richter, der sich nicht das Heft aus der Hand nehmen ließ. Anders als manche Kritiker, die ein Versagen der Justiz erkennen, kommt sie zu dem Schluss, dass die Justiz die Bewährungsprobe bestanden hat.

Kriminetz-Rezensionen

NSU auf der Anklagebank – Der Prozess gegen Beate Zschäpe

Die Autorin Gisela Friedrichsen ist eine der renommiertesten deutschen Gerichtsreporterinnen. Hin und wieder ist sie auch im Fernsehen zu bewundern, wenn sie nach ihrer Einschätzung zu bestimmten Kriminalfällen und Gerichtsverfahren gefragt wird. Nun hat Friedrichsen bei Penguin (Randomhouse) ein Buch mit dem programmatischen Titel »Der Prozess« herausgebracht. Das Buch dreht sich um den Mammut-Prozess gegen Beate Zschäpe und Unterstützer des NSU-Netzwerks. Inzwischen sind zwar ganze Buchreihen mit den Originalmitschriften und Prozessunterlagen erschienen, aber diese kann man getrost durch die sehr spannende und interessante Lektüre des »Prozesses« ersetzen.

Zum Inhalt: In kaum einem Strafprozess – abgesehen von Verfahren gegen die RAF – sind Möglichkeiten und Grenzen der Rechtsprechung so ausgelotet worden wie im Verfahren gegen Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten. Gisela Friedrichsen zeigt in ihrer äußerst klaren und glänzenden Analyse, warum dieser fünf Jahre dauernde Prozess, der erstmals nach 1945 eine rassistisch motivierte Mordserie aufklären musste, für die bundesdeutsche Rechtsprechung so bedeutend ist und ein absolutes Novum darstellt. Anschaulich schildert sie die Prozess-Beteiligten und ihre jeweiligen Strategien, welche den Prozess immens verzögert haben. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wird von ihr als kaum greifbar und versteinert beschrieben. Ebenso treffend wird die ungewöhnliche Riege der Verteidiger und der mitunter ein wenig dubios agierenden Nebenklägeranwälte bis hin zum Vorsitzenden Richter, der sich nicht das Heft aus der Hand nehmen ließ, beschrieben. Anders als manche Kritiker, die ein Versagen der Justiz erkennen, kommt Friedrichsen zu dem Schluss, dass die Justiz die Bewährungsprobe bestanden hat.

Der einzige Schönheitsfehler des »Prozesses« ist vielleicht, dass Friedrichsen sehr bemüht ist, den vorsitzenden Richter, Gölzl, als beinahe fehlerfrei und souveränen Herrn des Verfahrens zu beschreiben. Ebenso lässt die Brennschärfe bei der Analyse des Taktierens der BAW nach. Trotz dieser minimalen Kritikpunkte ist das Buch ein absolutes Muss für jeden, der sich für die Thematik NSU interessiert.