Wenn Du über einen Link auf dieser Website kaufst, unterstützt Du Kriminetz, da wir dann eine kleine Provision erhalten.
Der Rabbi und der Kommissar: Du sollst nicht morden
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung:
Henry Silberbaum ist kein Rabbi, wie er im Buche steht. Er liebt Kriminalromane, Polohemden, seine Espressomaschine und sein Rennrad. Aber auch seine Schüler und die Bewohner des Jüdischen Seniorenstifts in Frankfurt liegen ihm am Herzen.
Als eine alte Dame überraschend stirbt, ist sich der Rabbi sicher: Das war Mord! Doch keiner glaubt ihm. Kann er den brummigen Kommissar Berking davon überzeugen, der ihn kürzlich verhaftet hat? Henry riskiert seinen Job, um die Wahheit zu finden. Und plötzlich befinden sich der Rabbi und der Kommissar mitten in einem lebensgefährlichen Mordkomplott.
Das 5. Gebot
Rabbi Henry Silberbaum erfüllt keines der Klischees, die man gemeinhin von Rabbinern hat. Er ist witzig und unkonventionell, – ich stelle ihn mir auch als gutaussehend vor –, er hat einen guten Draht zu seinen Schülern und immer ein offenes Ohr für die Bewohner des jüdischen Seniorenstifts. Das bringt schon mal Konflikte mit dem Gemeindevorstand mit sich. Als die betagte und vor allem begüterte Ruth Axelrath stirbt, wird Silberbaum stutzig. Klar, mit 80 und Herzleiden ist der Tod nicht ungewöhnlich, aber Ruth war erst vor Kurzem bei ihm. Klagte über ihren verschwenderischen und untreuen jüngeren Gatten, sprach über eine Testamentsänderung und eine Stiftung für die Gemeinde. Da kam der Infarkt doch grade sehr gelegen und auch einige andere Kleinigkeiten irritieren den Rabbi.
Also spricht er mit Kommissar Berking, den er erst kürzlich unter kuriosen Umständen kennengelernt hat, und versucht ihn zu überzeugen. Offiziell ist die Untersuchung abgeschlossen, aber nichts hindert Rabbi Silberbaum, auf eigene Faust zu ermitteln.
Michel Bergmann ist der Autor des Romans »Die Teilacher«, der mich begeisterte und so ließ ich mir seinen ersten Kriminalroman nicht entgehen. Das war auch gut so. Der Krimi mit Witz und Esprit und viel Atmosphäre hat mich überzeugt. Man kann mit dem Buch in die heutige Welt einer jüdischen Gemeinde eintauchen, ganz nebenbei sehr viel über Kultur und religiöse Bräuche erfahren und den sprichwörtlichen jüdischen Witz genießen. Dabei wirkt das nie aufgesetzt oder belehrend.
Um zu ermitteln und den Täter ausfindig zu machen, muss der Rabbi einige unkonventionelle Wege gehen und begibt sich dabei selbst in Gefahr. Der Kriminalfall – wo Geld ist, ist auch ein Motiv – ist spannend. Schließlich wird vor allem aus Gier gegen das 5. Gebot verstoßen.
Letztendlich kann Rabbi Silberbaum den Fall lösen und es scheint, er hat mit Kommissar Berking einen Verbündeten und Freund gefunden, so kann der nächste Fall – wie sich schon als Cliffhanger andeutet – in Angriff genommen werden.
Ein Krimi, der aus der Masse hervorsticht und den ich nicht nur Fans von Rabbi Kemelman empfehlen kann.
Ein Rabbi mit detektivischem Gespür
Zugegeben war ich zuvor skeptisch und habe einen eher trockenen Roman erwartet. Umso mehr hat mich dieser Krimi überrascht und auch fasziniert.
Hauptsächlich spielt ein Rabbiner in dieser Story, der alles andere als alt und weltfremd ist. Er hat ein ausgeprägtes Gespür und ist sehr feinfühlig. So kommt es, dass er einen vermeintlich natürlichen Tod nicht als solchen akzeptiert. Dabei stolpert er über diverse Hindernisse und freundet sich tatsächlich mit einem Kriminalkommissar an. Dabei muss er einiges an Zweifel in seinem Umfeld aus dem Weg räumen. Der Rabbiner ist ein sehr sympathischer, witziger und eben weltoffener, aber auch hartnäckiger Mensch. Man würde sofort mit ihm einen Kaffee trinken wollen und könnte sich dabei sehr niveauvoll unterhalten.
Dem Autor ist es gelungen, ganz nebenbei, dem Leser die jüdische Religion näher zu bringen.
Das Buch hat sehr rasante und emotionale Stellen, die einen beinahe »zwingen«, das Buch schnell lesen zu wollen. So kann ich diesen Krimi jedem ans Herz legen, der auch mal gerne etwas Witz bei solchen Themen erträgt. Freue mich auf einen weiteren Teil.