Cover von: Rachewinter
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Rachewinter

Der dritte Fall für Kommissar Walter Pulaski. Thriller
Buch
Taschenbuch, 512 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3442486556

ISBN-13: 

9783442486557

Erscheinungsdatum: 

17.09.2018

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 9.387
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3442486556

Beschreibung von Bücher.de: 

Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet - und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken - und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...

Kriminetz-Rezensionen

Die Frau im roten Kleid

In Wien beobachten zwei Arbeiter vom Dach eines Hauses aus ein Paar beim Sex. Doch bald weicht ihre Belustigung dem Entsetzen, denn der Mann wird getötet und sie haben den vermeintlichen Täter mit ihrem Handy gefilmt. Der Verdächtige will von Evelyn Meyers anwaltlich vertreten werden. Als Evelyn Akteneinsicht bekommt, erkennt sie, dass die Ermittlungen sehr schlampig durchgeführt wurden und sie beginnt, unterstützt von ihrem Assistenten Florian Zock, eigene Nachforschungen anzustellen.

In Leipzig wird Kommissar Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst zu einem Todesfall in einem Motel gerufen. Alles deutet auf einen Unfall hin, auch wenn der Hotelbesitzer eine Frau gehört haben will. Pulaski aber glaubt nicht an einen Unfall, doch er ist nicht mehr zuständig. Außerdem kannte er den Toten.

Der Krimi lässt sich sehr flüssig lesen. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Tempo und Spannung. Leider habe ich „Rachesommer“ und „Racheherbst“, die Vorgängerbänder dieser Reihe, noch nicht gelesen, was ich unbedingt ändern muss.

Evelyn ist eine sympathische Frau und eine engagierte Anwältin. Auch in diesem Fall nimmt sie ihren Job sehr ernst. Kaum hat sie das Mandat angenommen, gesteht ihr Mandant Michael von Kotten die Tat. Warum aber wird sie dann von seinem Vater bedroht? Wenn ihr Gegenwind ins Gesicht bläst, motiviert sie das umso mehr, sich reinzuhängen und schon bald stößt sie auf einige Ungereimtheiten. Ihr Mentor Oberstaatsanwalt Ostrovsky scheint eigene Interessen in dem Fall zu haben und ist bereit, das Gesetz zu dehnen.

Aber auch Pulaski lässt sein Fall nicht los. Der tote Klaus Hinze hat eine Tochter, die mit seiner Tochter Jasmin befreundet ist. Obwohl er nicht ermitteln darf, hat er den Mädchen ein Versprechen gegeben und das muss er halten, wenn er verhindern will, dass Nina und Jasmin auf eigene Faust recherchieren. Die aber lassen sich auch nicht so leicht ausbremsen und man spürt, dass die kriminalistischen Gene in Jasmin auch durchschlagen.

Mir hat auch Flo gut gefallen, der Evelyn toll unterstützt und auch ziemlich gewieft ist. Aber auch die vielen Nebencharaktere sind alle interessant und sehr facettenreich herausgearbeitet, auch wenn mir die meisten davon ziemlich unsympathisch waren.

Es gibt weitere Tote, die anscheinend alle mit einer Frau im roten Kleid zu tun hatten, und Evelyn und Pulasky müssen wieder einmal zusammenarbeiten, um den Fall zu lösen.

Obwohl dieser Thriller rasant und hochspannend ist, gibt es aber auch immer mal wieder humorvolle Einlagen. Obwohl schon recht früh einiges offensichtlich wurde, gibt es am Ende doch noch eine handfeste Überraschung und es endet in einem dramatischen Showdown. Ich kann diesen superspannenden Thriller nur empfehlen.

Mein Thriller-Highlight 2018

Inhalt:
In Wien filmt ein Dachdecker zufällig mit seinem Handy einen Mord. Evelyn Meyers und ihr Assistent Flo übernehmen die Verteidigung des potentiellen Täters. In Leipzig wird in einem Hotel eine Leiche gefunden. Es sieht nach einem Unfall aus, was Walter Pulaski allerdings nicht recht glauben mag. Es passieren noch mehr Unfälle / Morde, die Kripo tappt im Dunkeln.

Meine Meinung:
Nach „Racheherbst“ und „Rachesommer“ ist „Rachewinter“ der dritte Fall für Walter Pulaski und Evelyn Meyers. Wie erwartet hängen die Fälle in Wien und Leipzig zusammen. Es dauert allerdings ziemlich lange, bis Walter und Evelyn in Kontakt treten. Zwei scheinbar voneinander unabhängige Geschichten ohne jeglichen Berührungspunkt, jede für sich interessant und spannend, führen am Ende zusammen. Der Fall ist von Anfang an fesselnd und spannend, das zieht sich durch das ganze Buch. Andreas Gruber hat es geschafft, seine Leser des Öfteren aufs Glatteis zu führen. Auf geniale Art und Weise erschafft er immer neue Szenarien, die total unerwartet, dennoch aber glaubwürdig und stimmig sind. Bis zum Ende erleben wir eine Überraschung nach der anderen. Trotz der wenig erfreulichen Ereignisse und teilweise blutigen Schilderungen kommt der Humor nicht zu kurz.

Die Charaktere sind wie gewohnt sehr authentisch und überzeugend gezeichnet. Pulaski ist zynisch und sarkastisch. Er ermittelt mit etwas unkonventionellen Methoden, was ihn umso sympathischer macht. Seine Tochter Jasmin tritt in seine Fußstapfen und man sieht, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Evelyn ist Anwältin mit Leib und Seele. Ihr neuer Assistent Flo ist ein Glücksgriff, die beiden ergänzen sich auf wunderbare Weise. Auch die Nebencharaktere sind sehr interessant. Sie haben ihre Ecken und Kanten, manchmal tun sich Abgründe auf.

Fazit:
Gänsehaut und Spannung pur! Ich freue mich auf den „Rachefrühling“!

Rache ist süß – oder eher mörderisch: fesselnd vom Anfang bis zum Schluss

Kurz zum Inhalt:
In Wien beobachten zwei Arbeiter auf dem Dach eines Hotels einen Schwulenmord im Penthouse nebenan und filmen die Tat. Der vermeintliche Mörder, der Sohn eines reichen Unternehmers, will mithilfe der Anwältin Evelyn Meyers eine Anklage verhindern. Am nächsten Tag kommt in Leipzig der Manager eines Glücksspielunternehmens auf mysteriöse Weise ums Leben. Kommissar Walter Pulaski glaubt nicht an einen Unfall und ermittelt.

Jeden Tag kommt nun in einer anderen Stadt ein erfolgreicher Geschäftsmann auf vermeintlich natürliche Weise ums Leben, bis sich herausstellt, dass sie ermordet wurden. Alle haben gemeinsam, dass sie sich kurz zuvor mit einer unbekannten jungen Brünetten im engen roten Kleid getroffen haben. Doch diese Frau ist unauffindbar. Bis Evelyn Meyers und Walter Pulaski irgendwann erkennen, dass alle Fälle zusammenhängen.

Wer ist die geheimnisvolle Frau in Rot, warum tötet sie diese Menschen und kann sie aufgehalten werden, bevor sie noch weitere Morde begeht?

Meine Meinung:
"Rachewinter" ist der 3. Fall für Walter Pulaski und Evelyne Meyers. Die Geschichten sind aber in sich abgeschlossen und können eigenständig gelesen werden. Ich kenne noch keinen Fall aus dieser Reihe und war sofort mitten in der Geschichte drin. Die anderen Fälle werden auch kurz angesprochen, sodass man eine gute Übersicht bekommt.

Der Schreibstil ist wahnsinnig schnell und flüssig zu lesen, auch aufgrund der recht kurzen Kapitel. Der Spannungsbogen wird von Anfang an hoch gehalten und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders gut hat mir gefallen, dass abwechselnd aus Sicht der Anwältin Evelyne in Wien und aus Sicht von Kommissar Pulaski in Leipzig erzählt wird. Andreas Gruber schafft es vorzüglich, dass man sich in die Personen hineinversetzen kann und mit ihnen mitleidet und -fiebert. Vor allem die Alleingänge von Pulaskis Tochter Jasmin und ihrer besten Freundin Nina, deren Vater eines der Opfer ist, lassen einem den Puls in die Höhe treiben – ganz besonders, wenn man selbst Mutter ist.

Der Plot ist einfach nur toll, und als Leser weiß man zwar recht bald, wer der Täter ist, aber kann die Zusammenhänge erst spät erkennen. Über das Motiv war ich mir auch erst kurz vor Schluss im Klaren. Die Auflösung war psychisch gut durchdacht, sowohl glaubwürdig als auch nachvollziehbar. Auch die Tötungsart war für mich als eingefleischten Thriller-Fan komplett neu.

Die Geschichte ist jedoch nichts für Zartbesaitete; sie war teils sehr blutig und es kam viel 'nackte Haut' vor.

Der Titel des Buches passt übrigens hervorragend, hat der Täter doch ein Fotoalbum seiner Taten mit dem Titel "Rachewinter" erstellt.

Fazit:
Rasanter Thriller, der von der ersten Seite an extrem spannend ist und einen deshalb die knapp 600 Seiten in kürzester Zeit durchsuchten lässt. Volle Leseempfehlung!!

Mega-spannend!

Mehrere Männer an verschiedenen Orten sind auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, scheinbar war es immer ein natürlicher Tod. Doch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien entdecken, dass da mehr dahinterstecken muss. Und bald müssen sie feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint.

Der dritte Band um den Leipziger Kommissar und die Wiener Anwältin wirft den Leser schnell in die Geschichte hinein. Überhaupt lässt der Autor Andreas Gruber die Lektüre so fesselnd werden, dass man schier atemlos immer weiter liest. So unglaublich er die Geschichte entwirft, so realistisch könnte sie sein. An überraschenden Wendungen spart er kein bisschen, bis es zum rasanten Showdown kommt, dass die Seiten praktisch dahinfliegen. Dabei knobelt man mit dem Autor um die Wette, doch selbst wenn man schon eine Ahnung hat, schafft er es immer noch, einen draufzusetzen. Die handelnden Personen sind jeder für sich sehr individuell gelungen und ihre Eigenheiten haben einen großen Einfluss auf die Handlung.

Ich kenne die bisherigen Bände nicht, doch das war beim Lesen kein Hindernis, schnell werden die wichtigen Zusammenhänge hergestellt, während der Fall in sich abgeschlossen ist.

Ein solch gelungener Thriller mit einer ausgefallenen Idee und einem hohen Spannungsbogen muss unbedingt weiterempfohlen werden. Gespannt bin ich auf weitere Bücher des Autors.

Herrlicher Blödsinn

Zwei Kriminalfälle werden in »Rachewinter« parallel erzählt. Da ist auf der einen Seite der Mord an einem schwulen Mann, der von zwei Arbeitern, die auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes beschäftigt waren, beobachtet und mit dem Smartphone gefilmt wird. Aufgrund dieser Aufnahme wird der mutmaßliche Täter, ein Transgender, der gerade dabei ist, sich in eine Frau zu verwandeln, schnell ermittelt. Seine Verteidigung übernimmt die Wiener Anwältin Evelyn Meyers
zusammen mit ihrem Assistenten Florian Zock.

Zum anderen geht es um den Mord an dem Geschäftsführer einer Online-Spiele-Firma, der in einem Leipziger Motel ermordet wird. Kriminalhauptkommissar Pulaski vom KDD nimmt den Fall auf und leitet ihn an die zuständige Mordkommission weiter, die ihn aber als Unfall einstuft und die Ermittlungen einstellt. Da Pulaski allerdings Zweifel hat und es sich bei dem Täter um den Vater der besten Freundin seiner Tochter handelt, stellt er eigene Ermittlungen an, was von seinen Vorgesetzten natürlich gar nicht gerne gesehen wird. Schnell findet er heraus, dass das nicht der einzige Fall dieser Art ist und dass in allen Fällen eine Frau im roten Kleid eine Rolle gespielt hat.

Wie es der versierte Krimileser bereits vermutet, wachsen diese beiden abwechselnd erzählten Handlungsstränge schließlich zu einem Fall zusammen und der Ermittler-Krimi entwickelt sich nach ca. drei Vierteln des Textes zu einem Thriller mit fulminanten Ende.

Für mich war das eine schöne Urlaubslektüre, leicht und locker geschrieben, die ich in einem Stück durchgelesen habe.

Dabei gab es auch einiges zum Lachen oder Schmunzeln. Nicht etwa deshalb, weil der Autor Andreas Gruber einen Gag nach dem anderen zünden würde, sondern weil in dieser Kombination aus Krimi und Thriller so gut wie kein Klischee des Genres ausgelassen wurde. Einige Beispiele mögen dies verdeutlichen: Die Anwältin läuft zur Hochform auf, als ihr klar wird, dass ihre Klientin nicht die ist, für die sie sich ausgibt und versucht auf eigene Faust den wahren Täter zu finden (natürlich auf eigene Kosten). Dann wird auf ihrem gesperrten Smartphone in nur wenigen Minuten eine Überwachungs-App installiert, von der sie natürlich nichts merkt. Aber dafür beherrscht ihr Assistent, der auch die Polizeischule besucht hat, die Rasterfahndung und hat – einem von einem Kumpel erweiterten Freeware-Tool sei Dank, das automatisiert Sicherheitslücken erkennt und dann Administrator-Zugänge einrichtet – Zugriff auf alle mögliche Datenbanken (Einwohnermeldeamt, Standesamt, Krankenkassen, Versicherungen, Banken, Strafregister, ...). Einen Staatsanwalt interessiert nur, dass er jemanden drankriegen kann, an dem sich schon sein Vater die Zähne ausgebissen hat und ein Sektionschef im Justizministerium ist durch und durch korrupt. Und natürlich wird ein Kriminalhauptkommissar einfach mal in den Keller geschickt, um alte Akten zu digitalisieren, weil seinem Vorgesetzten nicht passt, dass er Zweifel an den Ermittlungsergebnissen äußert. Schließlich verhalten sich alle Beteiligten (egal ob es um die auf eigene Faust ermittelnden Teenies geht, denen zwar gesagt wird, dass das gefährlich sein könnte, die das aber natürlich nicht scheert, oder die Anwältin, ihren Assistenten, den Kriminalhauptkommissar oder den/die Täter) völlig irrational und bringen sich spätestens zum Schluss hin selbst in große Gefahr.

Insgesamt also eine kurzweilige Lektüre, die sich leicht und locker wegliest und für den Urlaub wirklich bestens geeignet ist.

Wer allerdings einen gesellschaftskritischen Roman mit Tiefgang erwartet, ist hier falsch.